ÐÓMAPµ¼º½

Die katholische Universität in Chiclayo, Peru, beglückwünscht Papst Leo XIV. zur Wahl Die katholische Universität in Chiclayo, Peru, beglückwünscht Papst Leo XIV. zur Wahl  (AFP or licensors)

Priester aus Peru über Leo XIV.: „Volksnah, aufmerksam für Notsituationen“

Papst Leo XIV. hat viele Jahre seines Lebens in Peru verbracht, als Missionar und auch Bischof. Wie sein missionarisches Wirken vor Ort aussah, darüber haben wir mit Pater Hubert Boulangé Allègre gesprochen, der seit mehr als 30 Jahren als Fidei-Donum-Priester in Peru tätig ist.

Jean Charles Putzolu und Stefanie Stahhofen - Vatikanstadt

2015 erhielt Robert Prevost, der seit dem 8. Mai 2025 Papst Leo XIV. ist, die peruanische Staatsbürgerschaft. Mehr als 20 Jahre hat der Kirchenmann in dem südamerikanischen Land als Missionar verbracht; oft war er auch in Randgebieten unterwegs, die er teils auch per Pferd erreichte. Der französische Fidei-Donum-Priester Hubert Boulangé Allègre ist seit fast 30 Jahren als Missionar in Peru und hat auch das Wirken des jetzigen Papstes verfolgt: 

„Es ist beachtlich, was er getan hat. Er hatte die Gelegenheit, in vier verschiedenen Diözesen zu arbeiten. Zunächst als Priester im Norden Perus, wo er zwei Jahre lang soziale Arbeit leistete, die Caritas aufbaute und so weiter. Er hat sehr bemerkenswerte Dinge getan. Er hat auch eine neue Pfarrei gegründet. Und als er Bischof von Chiclayo war, war er auf eher konservative Bischöfe gefolgt und hat die Kirche geöffnet."   

„Es ist beachtlich, was er getan hat. Er hatte die Gelegenheit, in vier verschiedenen Diözesen zu arbeiten“

Hier im Audio

2014 wurde Prevost von Papst Franziskus zum Apostolischen Administrator von Chiclayo ernannt - dort habe er auch Probleme zu lösen gehabt, berichtet Allegrè:

„Es gab dort eine sehr, sehr große Kluft zwischen der Gesellschaft und der Kirche. Und das war sehr schwer. Und er hat da eine großartige Arbeit geleistet, immer im Sinne des Konsenses, des Dialogs und des Zuhörens - auch bei Dingen, die er nicht unbedingt hören wollte", sagt uns der französische Fidei-Donum Priester. 

Komplexe Situationen gut gemeistert

In Peru wirkte der jetzige Papst in einer überwiegend katholischen Bevölkerung, die jedoch unter dem Druck evangelikaler Kirchen und Sekten steht. Die Kirche prangert eine exponentielle Zunahme der Gewalt an; oft herrscht extreme Armut. Reichtum konzentriert sich bei einigen wenigen, zudem ist es ein Land mit zahlreichen politischen Krisen, in dem nicht weniger als drei ehemalige Präsidenten im Gefängnis sitzen.

„Er hat es nie versäumt, auf Fehler, Sackgassen und Missbräuche hinzuweisen, vor allem in Bezug auf soziale Minderheiten und ethnische Minderheiten.“

„In solch einem Fall und auf solch einer Ebene sind die Beziehungen immer komplex, weil man sich nicht von Angesicht zu Angesicht gegen den Staat stellen kann, weil man ein wenig Teil dieser Gesellschaftskonstruktion ist. Aber er hat es nie versäumt, auf Fehler, Sackgassen und Missbräuche hinzuweisen, vor allem in Bezug auf soziale Minderheiten und ethnische Minderheiten."

100-Prozent Missionar - und Brückenbauer des Friedens

Der jetzige Papst sei zu 100-Prozent Missionar, meint der Franzose. Und er betont, dem Augustiner sei es immer gelungen, den Dialog aufrechtzuerhalten und auch Entschlossenheit zu zeigen, wenn es um Themen der katholischen Kirche ging:

„Hier gilt es, Brücken zu bauen, brutale Verurteilungen zu vermeiden, aber gleichzeitig klar an das zu erinnern, was er auch seiner ersten Rede, der ersten Minute seines Pontifikats, sehr gut in Erinnerung gerufen hat: Frieden ist der einzige Weg, der uns zu Wahrheit und zu Gott führt“

„Er ist 100-Prozent Missionar. Es gibt hier auch nichtkatholische religiöse Gruppen, die sich aus Bedürfnissen der Gesellschaft speisen, auf die die katholische Kirche nur schwer reagieren kann. Es ist also notwendig, sowohl einen Dialog als auch gleichzeitig eine Entschlossenheit in Bezug auf das, was die Katholizität der Kirche ausmacht, aufrechtzuerhalten. Es gibt auch Gewalt - sowohl häusliche, familiäre Gewalt, als auch die institutionelle Gewalt der Gesellschaft. Es ist eine Gesellschaft, in der es sehr, sehr reiche Menschen und sehr, sehr arme Menschen gibt - das alleine ist auch schon Gewalt. Hier gilt es, Brücken zu bauen, brutale Verurteilungen zu vermeiden, aber gleichzeitig klar an das zu erinnern, was er auch seiner ersten Rede, der ersten Minute seines Pontifikats, sehr gut in Erinnerung gerufen hat: Frieden ist der einzige Weg, der uns zu Wahrheit und zu Gott führt."

Diesen eindringlichen Friedensappell seiner Antrittsrede direkt nach der Wahl am 8. Mai hat Papst Leo XIV. auch danach weiter aufgegriffen, zuletzt etwa am Montag in seiner Ansprache bei der Audienz für die Medienvertreter aus aller Welt.

(vatican news - sst)  

 

 

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

13. Mai 2025, 12:45