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Schwester Yvonne Reungoat Schwester Yvonne Reungoat  (salesiane di don bosco)

Sr. Reungoat: Leo XIV. kann Mitverantwortung von Frauen ?weiterentwickeln“

Der neue Papst sei offen für die Zusammenarbeit mit Frauen und k?nne die weibliche Mitverantwortung in der Kirche ?weiterentwickeln“. Davon hat sich die franz?sische Ordensschwester Yvonne Reungoat im Interview mit Radio Vatikan überzeugt gezeigt. Sie ist eine der drei Frauen, die Papst Franziskus ins Bischofsdikasterium holte.

Marie Duhamel und Anne Preckel - Vatikanstadt

In dem Dikasterium wird über die Ernennung von Bischöfen mitbestimmt. Dass dort unter Franziskus 2022 auch drei Frauen Mitglieder wurden, war ein Novum. Schwester Yvonne Reungoat hat in der Einrichtung mit dem damaligen Kardinal Prevost zusammengearbeitet, als dieser ein Jahr später zum Präfekten des Bischofsdikasteriums ernannt wurde. Dabei habe sie konkret ?seine Bereitschaft zur Aufnahme und Zusammenarbeit, Aufmerksamkeit und Offenheit“ gegenüber Frauen erlebt, so die Ordensfrau.

?Das lässt mich glauben, dass es keinen Grund gibt zu denken, dass er nicht in dieser Richtung weitermachen wird, und ich meine übrigens, dass er diese Handlungslinie, diesen Geist, den Frauen in der Kirche Verantwortung zu übertragen, in dem, was sie tragen können, auch weiterentwickeln kann“, so die französische Don Bosco-Schwester nach Prevosts Wahl zum Papst.

Beitrag von Frauen Bereicherung und sinnvoll

Gegenüber Radio Vatikan sagte Kardinal Robert Francis Prevost kurz nach seiner Ernennung zum Präfekten des Bischofsdikasteriums, die Sichtweise von Frauen sei ?eine Bereicherung“ und leiste ?einen wichtigen Beitrag“ im Arbeitsprozess des Dikasteriums. Dass Franziskus sie ernannt habe, sei mehr als eine Geste, so der damalige Kardinal, der von einer ?echten, sinnvollen Beteiligung“ sprach.

Neben Schwester Yvonne sind auch die italienische Ordensfrau Raffaella Petrini, die Franziskus Anfang März 2025 zur Regierungschefin der Vatikanstadt machte, und die argentinische Soziologin Mará Lísa Zervino weibliche Mitglieder des Bischofsdikasteriums.

?Diskret, heiter und ruhig“

Während der Zusammenarbeit mit Prevost im Bischofsdikasteriums habe sie seine ?einfache und kollegiale Art des Leitens“ geschätzt, so Schwester Reungoat weiter. Er setze Vertrauen in Mitarbeitende, könne gut mit anderen zusammenarbeiten. Zugleich übertrage er Verantwortung, ohne die Zügel aus der Hand zu geben, so die Ordensfrau sinngemäß. Prevost sei ?diskret, heiter und ruhig“, er gehe Situationen mit jener ?Gelassenheit“ an, die Abstand und Vertiefung ermögliche und von Selbstbeherrschung zeuge: Dieser Stil ermögliche die Förderung von Mitverantwortung in der Kirche.

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Genaues Hinsehen bei der Bischofsauswahl

Als Präfekt des Bischofsdikasteriums habe sich Prevost bemüht, Franziskus‘ Prioritäten für die Auswahl von Bischöfen umzusetzen: Sie sollten ?eine evangelische Linie vertreten“ und ?wirklich Hirten für ihr Volk“ sein, ?die in der Lage sind, eine Nähe zu den Priestern und auch zu den Menschen zu leben“. Zugleich sollten sie eine ?gute Unterscheidungsfähigkeit, Offenheit haben, insbesondere für ökumenische und interreligiöse Dialoge“ und ?die Fähigkeit, auf das gesamte Volk Gottes zu achten und Gemeinschaft aufzubauen“. Schließlich sei auf die Fähigkeit geachtet worden, ?Entscheidungen zu treffen und Orientierung zu geben“.

Der damalige Präfekt des Bischofsdikasteriums sei in der Lage gewesen, sich die Kandidaten für das Bischofsamt auch hinsichtlich von Risikofaktoren genau anzusehen, berichtete die französische Salesianerin weiter. Als besondere Gabe von Robert Francis Prevost nannte sie in diesem Zusammenhang die ?Fähigkeit zuzuhören und sich tief in die Realitäten hineinzubegeben, um zu verstehen, um zu versuchen, das zu klären, was geklärt werden musste“. Sie führte dies weiter aus:

?In Bezug auf die Risiken, die sich aus bestimmten Fragen ergeben konnten, die mit Missbrauch oder Moral zusammenhingen. Ich habe ihn mit viel Feingefühl, aber auch mit Verantwortungsbewusstsein erlebt, um sich diesen Realitäten zu stellen. Und so leitete er die Unterscheidungen mit Gelassenheit, aber auch mit einer gewissen Sicherheit, aber vor allem mit viel Offenheit und Klarheit sowohl bei den Kriterien als auch bei den Elementen, die es zu beachten galt.“

Synergie und Synodalität

Dass der damalige Kardinal und heutige Papst auf Synergie und Synodalität setze, freut die Ordensfrau, die selbst an den beiden Synodenversammlungen zur Synodalität 2023 und 2024 im Vatikan teilgenommen hat. Einerseits müsse Leo XIV. die Umsetzung von Reformen begleiten, die Papst Franziskus auf den Weg gebracht habe – wie etwa die Maßgaben von ?“ und die Kurienreform.

?Und das setzt einen Papst voraus, der dies nicht nur als Idee wahrnimmt, sondern auch dabei helfen kann, zu ihrer konkreten Umsetzung überzugehen. Und ich glaube, dass Leo XIV. mit seiner Erfahrung im Regieren die Voraussetzungen mitbringt, um die Kirche zu leiten und zu animieren, natürlich nicht allein. Es wird wichtig sein zu sehen, mit wem er sich bei seiner Aufgabe, die Kirche zu regieren und zu beleben, umgeben wird.“

?Es ist wichtig, dass die Frucht der Synode wirklich keimen, sich entfalten und in der Kirche gelebt werden kann“

Andererseits sieht Sr. Reungoat bei Leo XIV. ein klares Bekenntnis zur Synodalität, was ?sehr wichtig“ für die Zukunft der Kirche sei: ?Es ist wichtig, dass die Frucht der Synode wirklich keimen, sich entfalten und in der Kirche gelebt werden kann. Eine meiner Befürchtungen war, dass es keine Kontinuität auf dem synodalen Weg geben würde, was mir angesichts der Schritte, die unternommen wurden, unmöglich erschien, und weil dies wirklich die Berufung der Kirche ist. Und Papst Leo XIV, der selbst direkt an den beiden Synodenversammlungen teilgenommen hatte, war von der Bedeutung dieses Weges der Erneuerung für die Kirche überzeugt. Das hat er in seiner Eröffnungsrede (am 8. Mai 2025 beim ersten Urbi et Orbi, Anm.) gesagt. Für mich ist dies eines der vielversprechenden Elemente.“

Frieden, Arme, Ökologie

Als prägend für den heutigen Papst benennt die Ordensfrau seine Arbeit mit Armen während seiner Zeit in Peru als Missionar und Bischof, seine internationale Leitungserfahrung als Generaloberer der Augustiner und seine kulturell vielfältige Herkunft als Sohn eines französisch-italienischen Vaters und einer Mutter spanischer Abstammung. Er sei engagiert für den Frieden und habe eine Aufmerksamkeit für die Schwächsten, so Schwester Reungoat weiter:

?Er hat eine pastorale Verwurzelung und demonstriert eine Aufmerksamkeit für die Armen, die Marginalisierten, die Migranten, die Ökologie, die Fragen des Friedens und der Einheit in der Kirche und damit der Gemeinschaft, die im Grunde die Quelle des Weltfriedens ist. Ich glaube, dass er gute Tragefähigkeiten hat, um diese Themen voranzutreiben.“

(vatican news – pr)
 

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12. Mai 2025, 12:03