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Der Veranstaltungsort der UN-Klimakonferenz im November in Belem Der Veranstaltungsort der UN-Klimakonferenz im November in Belem 

Bischöfe des globalen Südens richten Klima-Appell an UN

Die Bischofskonferenzen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik fordern anlässlich des UN-Klimagipfels im November mehr Umweltgerechtigkeit. Auch von Papst Leo XIV. erhoffen sie sich einen stärkeren Einsatz.

„Die Kirche wird nicht schweigen!“ so heißt es in einem gemeinsamen Brief der Bischofskonferenzen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik an UN-Generalsekretär António Guterres und die neue Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock. Auch von Papst Leo XIV. forderten sie den Einsatz für mehr Umweltgerechtigkeit.

Anlass der Erklärung ist die im November im brasilianischen Belem stattfindende Klimakonferenz. Mit Nachdruck sprechen sich die Bischöfe des Globalen Südens für einen stärkeren Klimaschutz aus. In ihrem 34-seitigen Dokument verurteilen die katholischen Kirchenführer eine Politik, die Profit über das Leben stelle. „Falsche Lösungen" wie grünen Kapitalismus, die Kommerzialisierung der Natur und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen verurteilen die Bischöfe scharf. Reiche Nationen sollten ihre ökologische Schuld mit fairer Klimafinanzierung begleichen, „ohne den Globalen Süden weiter zu verschulden".

„Die Kirche wird nicht schweigen!“

Ziel nicht aus den Augen verlieren

In politische Entscheidungen müssten die von Klima- und Naturkrisen am stärksten betroffenen Gemeinschaften einbezogen und ihnen Vorrang eingeräumt werden, heißt es. Damit verwiesen die Bischöfe auch auf das durch das Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5-Grad-Ziel. In ihrem Appell mit dem Titel „" (Ein Ruf zu Klimagerechtigkeit und für ein gemeinsames Haus: Ökologische Umkehr, Transformation und Widerstand gegen falsche Lösungen) sprechen sich die Bischöfe für eine strenge Umsetzung der vereinbarten Ziele aus.

„Wir werden weiterhin gemeinsam mit der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und den Schwächsten unsere Stimme erheben, mit Wahrheit und Konsequenz, bis Gerechtigkeit hergestellt ist.“

Frage nach Gerechtigkeit

Den Bischöfen zufolge stelle die Klimakrise ein existenzielles Problem dar, das Fragen von Gerechtigkeit, Menschenwürde und Fürsorge für die gemeinsame Welt betreffe. Gerade die Menschen im Globalen Süden litten heute schon am stärksten unter den Folgen. Die Verursacher hingegen würden oft keine Verantwortung übernehmen.

Gleichsam stehe die Kirche selbst in der Pflicht, einen Beitrag zu leisten, so die Bischöfe. Durch Bildung und die Förderung solidarischer Wirtschaftsmodelle zum Kampf gegen die Klimakrise könnte dies gelingen. „Wir werden weiterhin gemeinsam mit der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und den Schwächsten unsere Stimme erheben, mit Wahrheit und Konsequenz, bis Gerechtigkeit hergestellt ist.", erklären sie.

Papst Franziskus als Wegbereiter

Mit ihrem Appell beziehen sich die Bischöfe auf die Enzyklika „“ von Papst Franziskus. In dieser Umweltenzyklika aus dem Jahr 2015 arbeitet der verstorbene Papst die Folgen des Klimawandels heraus und zeigt, wie Armut und Umweltzerstörung miteinander verbunden sind. Weiters fordert er einen globalen Dialog und konkrete Maßnahmen zum Schutz der Natur, um eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.

Die 30. Weltklimakonferenz (COP30) findet vom 10. bis 21. November in der brasilianischen Amazonas-Metropole Belem statt. Zentrale Themen sind die Abkehr von fossilen Brennstoffen zur Senkung des weltweiten Treibhausgasausstoßes sowie die Finanzierung von Klimaschutz und Klimafolgenanpassung im Globalen Süden.

(kna - lyk)

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10. September 2025, 14:36