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Die syrische Ministerin für Arbeit und Soziales, Hind Kabawat Die syrische Ministerin für Arbeit und Soziales, Hind Kabawat 

Syrien: Christliche Ministerin verteidigt Regierung

Hoffnung auf eine bessere Zukunft Syriens durch die neue Regierung: Das bekundet Hind Kabawat, syrische Ministerin und gläubige Christin, am Samstag in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Sie betonte, dass es wichtig sei, Religion und Extremismus nicht zu verwechseln und Vielfalt als Chance zu sehen.

Syrien sei ein „Land wie ein Mosaik“ mit einer 2000-jährigen Geschichte verschiedenster Religionen bzw. ethischer Gruppen. Die unglaubliche Vielfalt des Landes solle man als Chance begreifen, anstatt sich dadurch spalten zu lassen.

Andere lieben

Dies gelte besonders für den Umgang zwischen den Religionen. Die Christin Kabawat bekräftigt, sie liebe ihre eigene Religion und gehe regelmäßig in die Kirche. Ihr Glaube habe ihr geholfen, auch andere Religionen zu verstehen und zu lieben.

Umgekehrt sollten es Gläubige andere Religionen ebenso halten, findet Kabawat: „Ein echter Muslim muss andere lieben - denn so ist die Religion nun einmal."

Ideologien beiseitelassen

Um das Land aufzubauen, sei es wichtig, moderat zu bleiben und Ideologien beiseitezulassen. Vielmehr gehe es darum, Syrien den Vorrang zu geben, die Vorteile der unterschiedlichen Überzeugungen zu erkennen und eine gemeinsame Vision für eine bessere Zukunft zu formulieren.

Die einzige Frau und Christin der Regierung

In der von Islamisten geführten Übergangsregierung ist Hind Kabawat derzeit Ministerin für Soziales und Arbeit und als solche die einzige christliche Vertreterin und einzige Frau in der Regierung. Es sei ihr ein großes Anliegen, in Entscheidungsprozesse mehr Frauen einzubinden.

Kabawat war wenige Tage nach dem Sturz Assads nach Syrien zurückgekehrt. Vorher war sie Direktorin für Interreligiöse Friedenskonsolidierung an der George Mason University in Fairfax/USA.

 (spiegel - rva)

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05. Juli 2025, 11:00