Kenia: IRF tagt erstmals in Afrika – Zeichen gegen Christenverfolgung
Die Auswirkungen von Regierungsmaßnahmen auf die Religionsfreiheit in Afrika sollen ab Dienstag beim Gipfeltreffen von International Religious Freedom (IRF) in Nairobi im Mittelpunkt stehen, meldet das Portal aciafrica. Es ist das erste Treffen der Organisation, das in Afrika stattfindet. Auch soll „die entscheidende Rolle der Glaubensgemeinschaften bei der Wiederherstellung des Friedens“ in Afrika untersucht werden, einer „von sektiererischer Gewalt geplagten Region“.
Die Panels, unter anderem organisiert von den wichtigsten Vertretern zivilgesellschaftlicher und juristischer Organisationen vom ganzen Kontinent, thematisieren die Herausforderungen und den weiteren Weg für die Religions- und Glaubensfreiheit“ in Afrika. Es soll dabei etwa um Glaubensfreiheit einschränkende Gesetzgebung, afrikanische Werte in den Glaubensgemeinschaften des Kontinents, Modelle des Zusammenlebens und die Rolle religiöser Führungspersönlichkeiten gehen.
Am schnellsten wachsender Kontinent der Erde
Die Organisatoren begründen die Wahl Afrikas als Austragungsort des IRF-Gipfels damit, dass der Kontinent „ein reiches Geflecht von Kulturen, Traditionen und spirituellem Erbe“ beherbergt und somit „an einem entscheidenden Scheideweg steht“. Die am schnellsten wachsende Bevölkerung der Welt und die „komplexen Herausforderungen im Bereich der Religionsfreiheit“ mache Afrika zu einem wichtigen Schwerpunkt für die globale Bewegung für Religionsfreiheit“, sagen die Organisatoren über den Veranstaltungsort des Gipfels.
Der IRF-Afrika-Gipfel, dessen Ko-Vorsitzende die ehemalige nigerianische First Lady Bola Obasanjo ist, findet etwa sechs Monate nach der Veröffentlichung des World Watch List-Berichts über die Verfolgung von Christen am durch die Gruppe Open Doors International statt. Dem zufolge seien 2024 in Nigeria 3.100 Christen getötet und 2.830 Christen entführt worden. Im selben Jahr gab es in Ruanda die meisten Angriffe auf christliche Kirchen oder Gebäude, nämlich 4.000, heißt es in dem Bericht weiter.
Einer von sieben Christen verfolgt
„Wie viele getötete, vertriebene, missbrauchte und inhaftierte Christen müssen wir noch zählen, bevor die Religionsfreiheit in die öffentliche Debatte kommt?“, fragt der Direktor von Open Doors Italien Cristian Nani anlässlich der Veröffentlichung der Weltbeobachtungsliste. „In 32 Jahren Forschung verzeichnen wir einen stetigen Anstieg der antichristlichen Verfolgung in absoluten Zahlen. 2024 ist erneut ein Rekordjahr der Intoleranz: einer von sieben Christen wird wegen ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt“. Es sei daher wichtig, in der öffentlichen Debatte wieder über Religionsfreiheit zu sprechen.
Ein im Juni 2023 von der päpstlichen Hilfsorganisation Aid to the Church in Need veröffentlichter Bericht über Religionsfreiheit zeigt, dass von den 28 Ländern, in denen Christen weltweit am stärksten verfolgt werden, 13 in Afrika liegen. Die Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Mali, Burkina Faso, Niger, Somalia, Eritrea und Libyen werden in dem Bericht als einige der afrikanischen Länder aufgeführt, in denen Christen in Afrika am stärksten verfolgt werden, ebenso wie Mosambik, Kamerun, Tschad und Sudan.
(aciafrica – lv)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.