Angelus: Jesus hat Todeswerkzeug in Werkzeug des Lebens verwandelt
Gott ist Mensch geworden und am Kreuz gestorben, um die Menschheit zu erlösen. Dessen gedenkt die Kirche besonders am Fest Kreuzerhöhung, das am 14. September begangen wird, in Gedenken an die überlieferte Auffindung des Kreuzes Christi durch Kaiserin Helena im Jerusalem des 4. Jahrhunderts. Das erläuterte Papst Leo XIV. bei seinem Mittagsgebet an diesem Sonntag, an dem er gleichzeitig seinen 70. Geburtstag feiert.
Das Fest erinnere auch an die „von Kaiser Heraklius veranlasste Rückkehr der kostbaren Reliquie in die Heilige Stadt“, so Leo. Was dieser Gedenktag für die heutige Kirche zu bedeuten habe, vertiefte er mit einer Überlegung zum Evangelium des Tages (vgl. Joh 3,13-17). Darin wird beschrieben, wie der Pharisäer Nikodemus, „aufrichtiger und geistig offener Mensch (vgl. Joh 7,50-51)“ zu Jesus kommt, um ihn um Rat bei seiner Suche nach Gott zu bitten, weil er ihn ihm „einen Propheten erkennt“.
„Der Herr empfängt ihn, hört ihm zu und offenbart ihm schließlich, dass der Menschensohn erhöht werden muss, ,damit jeder, der glaubt, in ihm das ewige Leben hat‘ (Joh 3,15). Und er fügt hinzu: ,Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat‘ (V. 16)“, so Papst Leo mit einem Zitat aus dem Evangelium.
Zwar habe Nikodemus wohl in diesem Moment die Bedeutung der Jesusworte nicht vollumfänglich verstanden, doch er werde sie „sicherlich verstehen“, wenn er nach der Kreuzigung helfe, „den Leichnam des Erlösers zu begraben“, so Leo weiter. „Er wird verstehen, dass Gott, um die Menschen zu erlösen, Mensch geworden und am Kreuz gestorben ist.“
Jesus habe in seinem Gespräch mit Nikodemus auch an die im Alten Testament (vgl. Num 21,4-9) erzählte Episode erinnert, als die Israeliten in der Wüste von giftigen Schlangen überfallen und durch das Vorzeigen der Kupferschlange gerettet wurden, die Mose auf Gottes Geheiß hin angefertigt und an einer Stange aufgehängt hatte, erinnerte Papst Leo.
„Gott hat uns gerettet, indem er sich uns gezeigt hat, indem er sich als unser Wegbegleiter, Meister, Arzt und Freund angeboten hat und so weit gegangen ist, sich in der Eucharistie zum für uns gebrochenen Brot zu machen. Und um dieses Werk zu vollbringen, bediente er sich eines der grausamsten Tötungsinstrumente, die der Mensch je erfunden hat: des Kreuzes“, so das Kirchenoberhaupt weiter.
Die „Erhöhung“ des Kreuzes zu feiern bedeute also, an die „unermessliche Liebe“ zu erinnern, mit der Gott dieses „zu unserem Heil angenommen und von einem Todeswerkzeug in ein Werkzeug des Lebens verwandelt hat, indem er uns lehrte, dass uns nichts von ihm scheiden kann und dass seine Liebe größer ist als unsere Sünden.“
Abschließend bat Leo XIV. um die Fürsprache Marias dafür, dass die „rettende Liebe“ Gottes „auch in uns Wurzeln schlagen und wachsen möge und dass auch wir es verstehen, uns einander zu schenken, so wie er sich für alle hingegeben hat.“
(vatican news - cs)
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