Sudan: Die Gefahr einer neuerlichen Teilung
Das schreibt die vatikanische Missionsnachrichtenagentur fides in einer Analyse. Im Jahr 2011 hatten sich nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg die südlichen Regionen vom Sudan abgespalten; damit entstand der heutige Südsudan.
Am 31. August ist in Nyala, der Hauptstadt des Bundesstaates Süd-Darfur, der Chef der RSF, Mohamed Hamdan Dagalo, als Chef einer Parallelregierung im Sudan vereidigt worden. Die Zeremonie fand wenige Tage nach der ersten Kabinettssitzung der international anerkannten Regierung in Khartum statt. Sie wurde gleitet von al-Burhan, dem Kommandeur der staatlichen ?Sudan's Armed Forces“ (SAF), die mit der RSF rivalisieren.
Zwei konkurrierende Regierungen...
Zusammen mit RSF-Chef Dagalo wurden sein Stellvertreter Abdelaziz Adam al-Hilu und die 13 Mitglieder des Präsidialrats vereidigt. Im Februar hatten die RSF und mehrere verbündete Gruppen in Kenia eine politische Charta zur Bildung einer Parallelregierung im Sudan unterzeichnet, was zu Protesten der Regierung in Khartum führte.
Laut Fides ist mit der Tatsache, dass zwei gegensätzliche Regierungen Legitimität beanspruchen, ?die territoriale Polarisierung des Sudan offensichtlich“ geworden. Die Schaffung einer Parallelverwaltung verdeutliche auch die Auswirkungen der Pattsituation im Krieg, in dem keine der beiden Seiten einem Sieg nahe sei. Sowohl die Afrikanische Union als auch die Vereinten Nationen erkennen die Autorität der Parallelregierung im Sudan nicht an; stattdessen stufen sie sie als Bedrohung für die Einheit und territoriale Integrität des Landes ein.
... und eine Hungersnot im belagerten El Fasher
Die RSF kontrollieren alle fünf Hauptstädte der Region Darfur mit Ausnahme einer einzigen, in einem Gebiet, das reich an Goldvorkommen ist. Die Rebellen kontrollieren außerdem die Grenzübergänge zu Libyen, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik und haben somit die Möglichkeit, auf internationale Märkte zuzugreifen, um Gold zu verkaufen und sich mit Waffen und Munition aus dem Ausland zu versorgen.
Die einzige Hauptstadt, die die Rapid Support Forces nicht kontrollieren, ist El Fasher, die Hauptstadt von Nord-Darfur. Diese Stadt wird seit mehr als einem Jahr von Milizionären der RSF belagert. An die dramatische Lage in der Stadt, in der der Hunger wütet, hat Papst Leo XIV. bei der Generalaudienz am letzten Mittwoch erinnert.
(fides – sk)
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