Sudan: Schlimmste Hungerkatastrophe der Gegenwart
So seien ungefähr 24,4 Millionen Menschen vom Hunger bedroht und Millionen von Menschen auf der Flucht. Ursache hierfür ist ein anhaltender Bürgerkrieg im Land.
Anhaltender Bürgerkrieg seit 2023
Dabei bekriegen sich die von Ägypten und Saudi-Arabien unterstützte, nationale Armee und die bis zu 100.000 Mann starke Rapid Support Forces (RSF), welche von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt wird.
Die Anführer der beiden Armeen hatten 2021 zusammen ein korruptes Regime von der Macht vertrieben, begannen im Frühjahr 2023 dann aber, einander zu bekämpfen. Es ist der dritte Bürgerkrieg seit der Unabhängigkeit 1954.
Beide Armeen haben eine miserable Menschenrechtsbilanz: Ihre Truppen lassen sich im herrschenden Klima der Straflosigkeit zu Plünderungen, Morden und Vergewaltigungen hinreißen. Dabei versuchten die beiden Gruppen auch, humanitäre Hilfe nur in die jeweils eigenen Gebiete zu lenken.
2024 - Eine Hungersnot
2024 erklärten internationale Experten des Famine Review Committee dann, dass in Teilen des Sudan eine Hungersnot herrscht. Es war erst das dritte Mal, dass die Experten das Label ?Hungersnot“ verwendeten.
Dieses ist die höchste von fünf Stufen der IPC-Klassifikation, einer seit 2004 von der UNO, Regierungen und Hilfsorganisationen verwendeten Skala zur Einschätzung von Ernährungsunsicherheit.
Eine Hungersnot war zuvor 2011 für Teile Somalias und 2017 für Teile des Südsudans erklärt worden. Der Gazastreifen ist zurzeit auf der zweithöchsten Stufe vier (?humanitäre Notsituation“) klassifiziert.
Schnelles und konsquentes Handeln nötig
Aufgrund dieser dramatischen Situation sei nun schnelles und konsequentes Handeln gefragt, so Maria Buchwitz, Sprecherin der pax christi-Kommission Solidarität mit Zentralafrika.
?Als erster Schritt muss sofort ein Luftkorridor für die humanitäre Hilfe im Sudan aufgebaut werden. Wir fordern die Bundesregierung dringend dazu auf, international darauf zu drängen, dass eine große multilaterale humanitäre Hilfsaktion so schnell wie möglich in Gang kommt“.
Nächstes Ziel müsse es sein, die Kriegsfinanzierung aus dem Ausland trocken zu legen. Der gewaltsame Konflikt könne nur laufen, solange die jeweiligen Verbündeten Waffen in den Konflikt leiteten. ?Als strategische Handelspartner mit diesen Ländern haben wir die Verantwortung, das Thema oben auf die Tagesordnung zu setzen und klare politische Forderungen verbunden mit Sanktionsmechanismen zu formulieren. Die Führungen der sogenannten gemäßigten arabischen Staaten haben keinen Anspruch auf Schmusekurs“, betont Buchwitz.
(pm - rva)
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