Indonesien: Katholische Rektoren fordern Schutz der Demokratie
Die Erklärung der Hochschulleiter, die der Vereinigung APTIK angehören, beschreibt die Proteste als Folge wachsender Ungerechtigkeit, sozialer Ungleichheit und wirtschaftlicher Belastungen. „Wir sind uns bewusst, dass Indonesien derzeit eine Welle der Unsicherheit erlebt, die von globalen Turbulenzen verursacht wird“, schreiben sie. Steigende Preise und Arbeitslosigkeit verschärften die Lage.
Die Unterzeichner werfen so wie die Demonstrierenden den politischen Eliten Arroganz und Korruption vor. „Anstatt Empathie und eine visionäre Führung an der Seite des Volkes zu zeigen, haben sie Arroganz und Gleichgültigkeit bewiesen“, heißt es. Nationale Entwicklungsprogramme würden nicht der Bevölkerung, sondern Oligarchen und Parteieliten nützen. Genannt werden hohe Abgeordnetenbezüge, steigende Steuern, eingeschränkter Zugang zum Gesundheitssystem und die politische Nutzung der Polizei.
Fehlentwicklungen
Auch im Bildungswesen sehen die katholischen Rektoren Fehlentwicklungen. „Die Bildungspolitik, die ein Grundrecht der Bürger sein sollte, ist weitgehend den Marktmechanismen überlassen worden“, kritisieren sie. Zudem erhielten Armee und Polizei den größten Anteil des Staatshaushalts.
Die Proteste in Indonesien richten sich gegen Korruption, die Politisierung des Rechts und den Einsatz von Gewalt durch die Polizei. Präsident Prabowo Subianto erklärte, Polizei und Armee hätten Ausschreitungen von „Verrätern und Terroristen“ abgewehrt.
APTIK fordert ein Ende der Repression, die Achtung demokratischer Grundrechte und die Aufnahme eines „transparenten Dialogs“ mit der Gesellschaft. Die Demonstrationen bezeichnet die Vereinigung als legitime Form der Beteiligung, solange sie nicht anarchisch oder gewalttätig würden. Mehrere Menschen kamen bei den Ausschreitungen ums Leben.
(fides – gs)
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