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Indische Sicherheitskräfte Ende Juni auf dem National Highway 2 in Manipur Indische Sicherheitskräfte Ende Juni auf dem National Highway 2 in Manipur  (AFP or licensors)

Indien: Weiter Unruhe in Manipur

Regierung und indigene Gruppen haben im Bundesstaat Manipur ein Friedensabkommen unterzeichnet. Es soll die Normalität in dem von Unruhen erschütterten nordöstlichen Bundesstaat wiederherstellen.

Doch auch nach der Unterzeichnung des Abkommens bekräftigten indigene Kuki-Zo-Gruppen ihre Forderung nach einer separaten Verwaltung für ihr Gebiet. In einer Erklärung vom Sonntag rufen sie nach einem Unionsterritorium mit einer eigenen Legislative für die Kuki-Zo-Gebiete in Manipur.

Im Gegensatz zu den Provinzen werden die Unionsterritorien Indiens direkt von der Bundesregierung durch einen Verwalter regiert. Die überwiegend christlichen Kuki-Zo kontrollieren die hügeligen Gebiete des Bundesstaates, während ihre Rivalen, die mehrheitlich hinduistischen Meitei, die Bezirke des Imphal-Tals dominieren. Die Meiteis, die 53 Prozent der 3,2 Millionen Einwohner des Bundesstaates ausmachen, sind die größte ethnische Gruppe im Bundesstaat. Sie kontrollieren die Regierung und die Verwaltung und lehnen die Forderung der Kuki-Zo, die 41 Prozent der Bevölkerung ausmachen, nach einer separaten Verwaltung ab.

Abkommen soll ein Jahr lang gelten

Das neue Dreiparteienabkommen soll vom Tag seiner Unterzeichnung am 4. September an für ein Jahr in Kraft sein. Es gilt als der bedeutendste Schritt zur Wiederherstellung von Frieden und Normalität seit dem Ausbruch der Gewalt am 3. Mai 2023 zwischen den beiden Gruppen in dem Bundesstaat an der Grenze nach Myanmar. Die Gewalt hat bisher mehr als 260 Menschenleben gefordert und mehr als 60.000 Menschen, überwiegend Christen, vertrieben. Mehr als 11.000 Häuser, rund 360 Kirchen und mehrere andere christliche Einrichtungen wurden zerstört.

Die Haltung der Kuki-Zo-Gruppen fällt ins Gewicht, weil Premierminister Narendra Modi am 13. September zum ersten Mal seit Ausbruch der Gewalt den Bundesstaat besuchen wird. Das Abkommen ebnet unter anderem den Weg für die Wiedereröffnung des „National Highway 2“, einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen der Hauptstadt Imphal und den Nachbarstaaten Nagaland und Assam. Der freie Verkehr auf der Autobahn, die durch das Gebiet der Kuki-Zo-Bevölkerung führt, war seit Mai 2023 blockiert, was die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern erheblich beeinträchtigte und die Wirtschaft der Region lahmlegte.

(ucan – sk)

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08. September 2025, 12:28