Indien: Stillstand beim Minderheitenrat sorgt für Kritik
Der Nationale Minderheitenrat ist beim indischen Bundesministerium für Minderheitenangelegenheiten angesiedelt und soll die Interessen von sechs anerkannten religiösen Gemeinschaften schützen: Muslime, Christen, Sikhs, Buddhisten, Parsen und Jains. ?Wenn wir Mitglieder haben, die Minderheiten vertreten und ihre Anliegen aufgreifen, kann der Rat der Regierung einen Spiegel vorhalten“, erklärte A.?C. Michael, Koordinator des United Christian Forum. Er verwies auf den Anstieg der Christenverfolgung seit 2014, als Premierminister Narendra Modi erstmals ins Amt kam.
Die Zeitung Deepika, die als Sprachrohr der katholischen Kirche in Kerala gilt, berichtete, der Rat sei seit zwei Jahren praktisch handlungsunfähig. Bereits 2021 hatte das Oberste Gericht von Delhi die Regierung aufgefordert, die vakanten Posten zu besetzen, aber ohne Erfolg.
Die christliche Aktivistin Minakshi Singh betonte, die Regierung nehme Minderheiten ?nicht sehr ernst, obwohl sie zahlreich sind“. Angesichts der Gewalt in Manipur, bei der seit Mai 2023 mehr als 260 Menschen getötet und 60.000, meist Christen, vertrieben wurden, hätte der Rat eine wichtige Rolle spielen können.
Mit 14,2 Prozent der Bevölkerung stellen Muslime die größte Minderheit in Indien dar, gefolgt von Christen mit 2,3 Prozent und Sikhs mit 1,7 Prozent.
(UCA News - gs)
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