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Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk 

Schewtschuk: „Die Ukraine ist kein Territorium, sondern ein Volk“

Vor dem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Washington an diesem Montag hat das Oberhaupt der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, in seiner wöchentlichen Ansprache betont, dass bei internationalen Verhandlungen nicht nur über Gebiete gesprochen werden dürfe, sondern über die Rechte und das Leben der Menschen in der Ukraine.

Mario Galgano - Vatikanstadt

In seiner Ansprache am Sonntag, der 183. Woche seit Beginn der russischen Invasion, erinnerte Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk daran, dass der Krieg trotz diplomatischer Bemühungen unvermindert weitergehe. Er verwies auf jüngste Angriffe, darunter Raketenbeschuss auf den zentralen Markt der Stadt Sumy sowie Angriffe in den Regionen Saporischschja, Dnipropetrowsk, Cherson und Mykolajiw.

Zum Nachhören - was Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk sagt

Schewtschuk dankte allen Staaten, die Druck auf Russland ausüben und die Ukraine unterstützen. Zugleich betonte er, dass internationale Gespräche nicht auf die Frage von Gebieten reduziert werden dürften. „Die Ukraine ist kein Territorium. Die Ukraine ist ein Volk“, sagte der Großerzbischof. Es gehe darum, die Rechte der Menschen, insbesondere das Recht auf Leben, Freiheit und nationale Identität, in den Mittelpunkt zu stellen.

Hoffnungen

Mit Blick auf das Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands vom vergangenen 15. August in Alaska äußerte Schewtschuk die Hoffnung, dass dies der Beginn einer Reihe von ernsthaften Bemühungen sei, den Krieg zu beenden. Russland kämpfe nicht um Land, sondern um Einfluss, warnte er. Diese neokoloniale Ideologie bedrohe, so der Kirchenführer, das Bewusstsein der modernen Gesellschaft.

Schewtschuk schloss seine Ansprache mit den Worten: „Die Ukraine steht, die Ukraine kämpft.“ Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Menschen in den besetzten Gebieten nicht zu vergessen und das Thema Menschenrechte in die Verhandlungen einzubeziehen.

Einordnung

Die Worte des Großerzbischofs fallen in eine Phase wachsender Unsicherheit in der Ukraine. Vor dem Washington-Besuch von Präsident Selenskyj gibt es Befürchtungen, die USA könnten Kyiv zu territorialen Zugeständnissen drängen, um eine Einigung mit Moskau zu erreichen. Viele Ukrainer sehen darin jedoch keinen Weg zum Frieden. Schewtschuks Appell, den Menschen in den Mittelpunkt der Gespräche zu stellen, spiegelt diese Sorgen wider und richtet sich zugleich an die internationale Diplomatie.

(vatican news)

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18. August 2025, 11:22