Schewtschuk: „Die Ukraine ist kein Territorium, sondern ein Volk“
Mario Galgano - Vatikanstadt
In seiner Ansprache am Sonntag, der 183. Woche seit Beginn der russischen Invasion, erinnerte Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk daran, dass der Krieg trotz diplomatischer Bemühungen unvermindert weitergehe. Er verwies auf jüngste Angriffe, darunter Raketenbeschuss auf den zentralen Markt der Stadt Sumy sowie Angriffe in den Regionen Saporischschja, Dnipropetrowsk, Cherson und Mykolajiw.
Schewtschuk dankte allen Staaten, die Druck auf Russland ausüben und die Ukraine unterstützen. Zugleich betonte er, dass internationale Gespräche nicht auf die Frage von Gebieten reduziert werden dürften. „Die Ukraine ist kein Territorium. Die Ukraine ist ein Volk“, sagte der Großerzbischof. Es gehe darum, die Rechte der Menschen, insbesondere das Recht auf Leben, Freiheit und nationale Identität, in den Mittelpunkt zu stellen.
Hoffnungen
Mit Blick auf das Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands vom vergangenen 15. August in Alaska äußerte Schewtschuk die Hoffnung, dass dies der Beginn einer Reihe von ernsthaften Bemühungen sei, den Krieg zu beenden. Russland kämpfe nicht um Land, sondern um Einfluss, warnte er. Diese neokoloniale Ideologie bedrohe, so der Kirchenführer, das Bewusstsein der modernen Gesellschaft.
Schewtschuk schloss seine Ansprache mit den Worten: „Die Ukraine steht, die Ukraine kämpft.“ Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Menschen in den besetzten Gebieten nicht zu vergessen und das Thema Menschenrechte in die Verhandlungen einzubeziehen.
Einordnung
(vatican news)
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