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Eine Liege zur Vollstreckung der Todesstrafe in Texas Eine Liege zur Vollstreckung der Todesstrafe in Texas  (AFP or licensors)

Saudi-Arabien: Höchststand an Hinrichtungen

Saudi-Arabien hat in diesem Jahr laut einer aktuellen Auswertung bereits 241 Menschen hingerichtet. Viele Todesstrafen seien dabei ohne ordnungsgemäßes Verfahren vollzogen worden, kritisierten die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) und das Middle East Democracy Center (MEDC) am Montag in Beirut. Die Zahl der Hinrichtungen hatte sich bereits 2024 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

So wurden 2024 in Saudi-Arabien den Angaben zufolge insgesamt 345 Menschen hingerichtet und alleine am vergangenen Dienstag habe es 22 Hinrichtungen gegeben.

Eine erschreckend hohe Zahl

Die saudischen Behörden nutzten das Justizsystem, um 2025 eine erschreckend hohe Zahl an Hinrichtungen vorzunehmen, sagte der HRW-Beauftragte für Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, Joey Shea. „Der Anstieg der Hinrichtungen ist nur der jüngste Beweis für die brutale autokratische Herrschaft von Kronprinz Mohammed bin Salman."

Human Rights Watch zitiert die Menschenrechtsorganisation Reprieve, wonach die Hälfte der Hingerichteten Ausländer gewesen seien. Allein 162 Menschen seien wegen nichttödlicher Drogendelikte exekutiert worden.

„Waffe gegen Meinungsfreiheit"

Im Juni wurde demnach die Todesstrafe gegen den Journalisten und Blogger Turki al-Jasser vollzogen. Dieser war bereits 2018 verhaftet worden. Ihm wurden „terroristische Verbrechen", darunter die „Destabilisierung der gesellschaftlichen Sicherheit und der Stabilität des Staates" vorgeworfen.

In seinem Blog hatte er regelmäßig Korruption und Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der saudischen Königsfamilie aufgedeckt. Dieser und weitere Fälle zeigten, dass Saudi-Arabien die Todesstrafe zunehmend als Waffe einsetze, um die Meinungsfreiheit zu unterdrücken.

„Die Welt darf das nicht ignorieren"

„Diese staatlich genehmigten Tötungen sind ein Angriff auf die grundlegenden Menschenrechte und die Menschenwürde, den die Welt nicht ignorieren kann", sagte der leitende Direktor für Autoritarismusbekämpfung des MEDC, Abdullah Alaoudh.

Die Menschenrechtsorganisationen kritisieren zudem lange Haftzeiten ohne Anklage, Gerichtsverfahren ohne Rechtsbeistand und die Verwendung von durch Folter erpressten Geständnissen zur Verurteilung.

(kap - rva)

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11. August 2025, 13:24