Ostukrainischer Bischof: Wir fühlen uns machtlos und vergessen
?Die zerstörerischste Waffe ist nicht die Bombe, sondern das Gefühl, vergessen zu sein", sagt Ryabukha.
Kaum sichtbare Schritte in Richtung Frieden
In einer am Mittwoch in München veröffentlichten Mitteilung wird er zudem mit den Worten zitiert: ?Am schmerzlichsten ist, dass zivile Gebiete bombardiert werden und die Welt zu diesem Massaker schweigt." Es gebe kaum sichtbare Schritte in Richtung Frieden.
Die Lage werde immer dramatischer, sagte der Bischof. Drohnen machten die Orte auch für Zivilisten unsicher. ?Entlang der Frontlinie schlafen Menschen nachts im Freien aus Angst vor Angriffen. Ich habe Familien getroffen, die nur knapp Bombenexplosionen entkommen sind. Solche Erlebnisse erschüttern zutiefst."
Ryabukha ist für die Gebiete um Dnipro und Saporischschja zuständig sowie für Donezk, Luhansk, die derzeit unter russischer Kontrolle stehen.
Physische und psychische Hilfe
Die Gesetze der Besatzungsregierung verböten die Zugehörigkeit zur griechisch-katholischen und anderen römisch-katholischen Kirchen. ?Alle Kirchen dort sind geschlossen. Es ist verboten, sie zu besuchen." Von mehr als 80 Pfarreien seien nur noch 37 aktiv, die übrigen zerstört, besetzt oder geschlossen. Er sei daher immer unterwegs, besuche Pfarreien und Gläubige, sagte der Bischof. Hoffnung gebe ihm in dieser Lage, dass Gott stärker sei als das Böse.
In der seelsorglichen Arbeit seien 53 Priester, acht Ordensfrauen und mehrere Familien- und Caritaszentren aktiv. ?Wir begleiten vor allem Menschen, die durch den Krieg traumatisiert sind: Kinder, die das Lesen oder Sprechen verlernt haben, Mütter gefallener Soldaten, Menschen, die alles verloren haben."
?Kirche in Not" unterstützt die dortige Arbeit mit Schulungen und humanitärer Hilfe.
Zur griech-kath Kirche und Ryabukha selbst
Die griechisch-katholische Kirche gehört zur römisch-katholischen Kirche und erkennt den Papst als ihr Oberhaupt an. Sie hat jedoch eigene Traditionen, zum Beispiel bei der Gestaltung der Gottesdienste.
Bischof Ryabukha leitet das Apostolische Exarchat Donezk - einen kirchlichen Verwaltungsbezirk, der laut Angaben zu mehr als der Hälfte von russischen Truppen besetzt ist.
Ein Exarchat ist vergleichbar mit einem Bistum und wird für Gläubige eingerichtet, die außerhalb des ursprünglichen Gebiets ihrer Kirche leben.
(kirche in not/ kna - rva)
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