Japan: Kathedral-Glocke von Nagasaki ruft wieder zum Frieden
?Diese neue Glocke ist ein Ruf zum Gedenken an die Opfer und eine Einladung zum Frieden“, erklärte der Erzbischof von Nagasaki, Peter Michiaki Nakamura. Dass ausgerechnet US-Bürger die von einer US-Bombe zerstörte Glocke neu gießen ließen und der Kirche schenkten, sei ?ein konkretes Zeichen von Vergebung, Versöhnung und Hoffnung“.
Für Nakamura ist 2025 ein ?Jahr der Hoffnung“. Es markiere das 80. Jahr seit Ende des Zweiten Weltkriegs und des Atomangriffs auf Nagasaki – eine Gelegenheit, erneut über Wege zu einer Welt ohne Atomwaffen nachzudenken. Die Diözesen von Nagasaki und Hiroshima arbeiten dafür mit den US-Diözesen Seattle und Santa Fe zusammen.
Kritisch sieht Nakamura Japans aktuellen Kurs. ?Angesichts der Aufrüstung und des Bildungssystems ist es schwer zu sagen, dass das Land wirklich auf dem Weg des Friedens ist.“ Militärische Verteidigungsstellungen in Okinawa, den Nansei-Inseln und Kyushu würden ausgebaut. Junge Menschen hätten oft kein Bewusstsein für die Tragödie des Krieges, und Friedenserziehung bleibe vielfach theoretisch.
Die Kirche müsse darauf achten, dass Bildung nicht einseitig werde und Kriegsvorbereitung fördere. ?Die Kirche hat die Pflicht, Liebe, Vergebung und Selbsthingabe zu bezeugen – nicht nur mit Worten, sondern im konkreten Lebensstil.“
Während des Zweiten Weltkriegs habe die japanische katholische Kirche nicht den Mut gehabt, klar für den Frieden einzutreten, so Nakamura. Heute aber könne und müsse sie ihre Stimme erheben: ?Als Land, das die Atombomben erlebt hat, haben wir eine besondere Verantwortung, Friedensboten zu sein.“
(fides – gs)
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