杏MAP导航

Suche

Das Mahnmal gegen Atomwaffeneinsatz (Atomic Bomb Dome) in Hiroshima Das Mahnmal gegen Atomwaffeneinsatz (Atomic Bomb Dome) in Hiroshima  (AFP or licensors)

Japans Bisch?fe fordern Ende aller Atomwaffen

Der j?hrliche Appell der japanischen Bisch?fe zur vollst?ndigen Abschaffung von Atomwaffen erklingt in diesem Jahr besonders eindringlich. Die Bischofskonferenz des Inselstaates erinnerte in ihrer Erkl?rung auch an das Leid durch die Atombombenabwürfe auf ihr Land und an Opfer von Atomtests und Uranabbau weltweit.

Erneut bekräftigten die Kirchenvertreter ihr ?starkes Engagement für die Abschaffung von Atomwaffen“ - als weltweit einzige Bischöfe eines Landes, auf das Atombomben abgeworfen wurden. Sie trügen dabei ?die schwere Geschichte und den Schmerz der Überlebenden und Bürger von Hiroshima und Nagasaki“ tief eingeprägt, so die Kirchenvertreter laut der Plattform ucanews.com (Montag).

Die Erklärung wurde anlässlich des nahenden 80. Jahrestags der Atombombenabwürfe auf Hiroshima am 6. August 1945 und Nagasaki am 9. August 1945 veröffentlicht. Die Explosionen forderten damals schätzungsweise 140.000 beziehungsweise 74.000 Todesopfer. Laut der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) wirkten sich die Folgen der Bombenabwürfe noch jahrzehntelang auf die Überlebenden aus, auch generationenübergreifend. So stieg unter den Betroffenen fünf bis sechs Jahre nach den Explosionen die Leukämie-Erkrankungsrate deutlich an.

?Viele Menschen leben noch heute mit dem Leiden und den Nachwirkungen der Bombenangriffe. Diese Tragödie darf sich niemals wiederholen“, mahnten die Bischöfe. Sie betonten zudem, dass die Existenz von Atomwaffen eine ernste Bedrohung für alles Leben darstelle und die Würde des Menschen sowie die von Gott geschaffene Welt zerstöre. Die Umweltschäden durch atomare Verseuchung und die Zerstörung von Ökosystemen seien enorm und hätten weltweite Auswirkungen.

Opfer von Atomtests und Uranabbau

Darüber hinaus erinnerten die Bischöfe an die sogenannten ?Global Hibakusha“ - Opfer von Atomtests und Uranabbau weltweit - und forderten eine höhere Aufmerksamkeit für die Leidtragenden nuklearer Gewalt. Sowohl die Entwicklung als auch der Besitz und der Einsatz von Atomwaffen wurde von den Bischöfen als ethisch nicht vertretbar verurteilt; das Konzept der nuklearen Abschreckung bringe die Welt an den Rand eines Atomkriegs. Nötig sei vielmehr die vollständige Abschaffung von Atomwaffen, ?um Frieden durch Dialog zu erreichen und das Leben und die Würde aller Menschen zu schützen“.

In einem Vier-Punkte-Plan verpflichteten sich die japanischen Kirchenvertreter dazu, weiterhin weltweit über die Unmenschlichkeit von Atomwaffen aufzuklären, Abrüstungsbewegungen zu unterstützen, die Ratifizierung des Verbotsvertrags durch Japan zu fordern und Friedenserziehung an die nächste Generation weiterzugeben.

Sorge um Japans Kehrtwende

In einer weiteren Erklärung hatten sich die Bischöfe anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs auch besorgt über die weltweite Zunahme von Krieg und Militarismus geäußert. Sie mahnten, Gewalt dürfe nicht unter dem Deckmantel von ?humanitärer Intervention" oder ?Selbstverteidigung" zur Normalität werden. Katholiken und alle Menschen guten Willens, besonders die Jugend, sollten sich für Frieden einsetzen und die Lehren der Geschichte wachhalten, betonten die Bischöfe.

Mit besonderer Sorge reagierten die Bischöfe auf die ?Abkehr" Japans von seinem bisher pazifistischen Kurs. Sie verweisen auf steigende Militärausgaben, den Bau neuer Raketenbasen in Okinawa und Versuche einer Uminterpretation von Artikel 9 der japanischen Verfassung von 1947, der Japan zur vollständigen Absage an Krieg und militärische Gewalt verpflichtet. Besonders die älteren Menschen auf Okinawa sähen Parallelen zu den Vorkriegsjahren, was Besorgnis über die künftige Entwicklung nährt.
Selbstkritisch schreiben die Bischöfe, dass Japans Kirche während des Zweiten Weltkriegs nicht genug als prophetische Stimme gegen Gewalt aufgetreten sei. Die Bischöfe von damals hätten die ?gerechten Kriege" mitbegründet, um militärische Aggressionen zu rechtfertigen. Diese dunkle Phase der Geschichte müsse demütig erinnert und als Grundlage für einen echten Neubeginn dienen.

(kap -cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.

24. Juni 2025, 10:55