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Eine hinduistische Prozession Eine hinduistische Prozession  (AFP or licensors)

Indien: Vier Christen von Arbeit in Hindu-Tempel entlassen

Vier Christen wurden aufgrund ihrer Religionsangehörigkeit von der Arbeit im Tirupati Tempel, im Bundesstaat Andhra Pradesh, entlassen. Entsprechendes gaben die Manager am Samstag bekannt. Der Kündigung ging eine entsprechende Äußerung des pro-hindustischen stellvertretenden Bundesinnenministers, Bandi Sanjay Kumar, voraus.

So habe dieser bei einem Besuch des verantwortlichen Treuhandkomittees (TTD) am Freitag zu Maßnahmen gegen nicht-hinduistische Angestellte aufgerufen. „Welche Maßnahmen werden ergriffen, wenn über tausend Nicht-Hindus bei der TTD beschäftigt sind? Sie müssen sofort von ihren Positionen entfernt werden“, soll er laut UCA News gesagt haben.

Vier erste Kündigungen

Einen Tag später kam es dann zu den ersten vier Kündigungen. „Die Mitarbeiter praktizierten Berichten zufolge den christlichen Glauben, was gegen den Verhaltenskodex der Tempel verstößt“, erklärte die TTD in einer Mitteilung auf Social Media.

Die geschäftsführende Beamtin der TTD, J. Shyamala Rao, sagte gegenüber lokalen Medien jedoch, dass der Verwaltungsrat der Stiftung bereits am 20. Mai beschlossen habe, dass in ihren Einrichtungen keine Nicht-Hindus beschäftigt sein dürften.

Sie erklärte außerdem, dass Nicht-Hindus, die in verschiedenen, vom Vorstand betriebenen Einrichtungen arbeiten, in andere Abteilungen der Regierung von Andhra Pradesh versetzt oder alternativ in das freiwillige Ruhestandsprogramm des Vorstands übernommen würden.

Kritik von Kirchenverantwortlichen

Robinson Rodrigues, Pressesprecher der Indischen Bischofskonferenz (CBCI), bezeichnete die Entscheidung als Verletzung verfassungsmäßiger Rechte. Schließlich verböten es diese, jemandem wegen seiner Religion eine Anstellung zu verweigern.

„Zehntausende Nicht-Christen arbeiten in christlich geführten Einrichtungen, darunter Krankenhäuser und sogar Kirchen, und sie werden niemals diskriminiert. Daher ist das Vorgehen der Tempelbehörden nicht zu rechtfertigen“, sagte er.

Auch der protestantische Pastor Arul Arasu kritisierte die Entscheidung. Gegenüber UCA News sagte er am Montag, dass das Treuhandkomitee einer der vier nun suspendierten Personen – der Ehefrau eines Pastors – eine offizielle Verwarnung ausgestellt habe. Zudem seien ihre Gehaltserhöhungen bereits im vergangenen Jahr gestrichen worden.

Ursache Regierungswechsel?

Als Ursache für die jüngsten Entwicklungen vermutet Arasu die neue politische Stimmung nach der letzten Parlamentswahl des Bundesstaates im Jahr 2024.

In dieser errang die nun regierende Telugu Desam Party (TDP) in Allianz mit der hindu-freundlichen Bharatiya Janata Party (BJP) und der Jana Sena Party einen überwältigenden Wahlsieg. Dabei besiegten sie die YSR Congress Party unter der Führung des ehemaligen Regierungschefs Y. S. Jagan Mohan Reddy, einem Christen.

Nachdem die Regierung dann gebildet war, hätten die Probleme begonnen, sagte Arasu.

(uca news - rva)

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23. Juli 2025, 11:38