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Lateinischer Erzbischof von Teheran: Kardinal Dominique Mathieu Lateinischer Erzbischof von Teheran: Kardinal Dominique Mathieu  (@VATICAN MEDIA)

Erzbischof von Teheran: Frieden ist „gemeinsame Verantwortung“

In der abschließenden Betrachtung seines „Kriegstagebuchs“ kommentiert Erzbischof Dominique Joseph Mathieu den Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran nach dem Eingreifen der USA. Die „Wahrnehmung der Welt" sei „verändert“. Wenn man sich einbilde, „dass wir die Pflege unserer Blumen und Pflanzen auf das Unkrautjäten konzentrieren" könnten, „riskieren wir, unfruchtbaren Boden zu haben“, mahnt der Kardinal an. Die Herausforderung sei, „Liebe und nicht Hass“ zu vermitteln.

„Die Wahrnehmung der Welt hat sich verändert. Menschen aus nah und fern haben ihre Verbundenheit auf vielfältige Weise zum Ausdruck gebracht. Während des Prozesses haben wir eine aufrichtige Geistesverwandtschaft gespürt. Das gab uns die Kraft, im Zweifel durchzuhalten“. Diese Worte von Kardinal Dominique Joseph Mathieu, lateinischer Erzbischof von Teheran-Ispahan, über den Waffenstillstand zwischen Israel und Iran zitiert das Nachrichtenportal AsiaNews.

„Noch ein starker Brandgeruch“ habe in der Luft gelegen, als der Waffenstillstand bekannt gegeben wurde, erinnert sich Mathieu. Es bleibe die Aussicht auf eine wirklich friedliche Zukunft, hofft der Erzbischof von Teheran: „Erst als die Einstellung der Feindseligkeiten bestätigt wurde, jeder mit seiner eigenen Interpretation, haben wir aufgeatmet und hoffen, zum normalen Rhythmus des täglichen Lebens zurückzukehren“. Aber: Der Waffenstillstand sei äußerst brüchig. „Er zielt auf Abschreckung und nicht auf Vereinbarungen zwischen den Kriegsparteien“, mahnt Mathieu.

Nur aktives Engagement bringt Frieden

Wir seien weit davon entfernt, gegenseitigen Respekt und Vertrauen aufzubauen. Von Versöhnung könne in diesem Stadium keine Rede sein. Denn wir seien immer noch auf dem Weg der Selbstverteidigung, auch in präventiver Weise. Deshalb fordert er, „den Geist zu kultivieren, indem wir unsere Herzen reinigen“, denn nur durch ein „aktives Engagement in der gegenwärtigen Welt bereitet es eine zukünftige und ferne Realität des Friedens, der Gerechtigkeit und der Gemeinschaft mit Gott vor“.

Es ist seine dritte Reflexion, in der er über den Krieg zwischen Israel und dem Iran mit der Intervention der Vereinigten Staaten, zunächst militärisch und dann diplomatisch, nachdenkt. In den letzten 24 Stunden schien der vom Weißen Haus verhängte „brüchige“ Waffenstillstand zu halten, aber die Wunden des „Zwölf-Tage-Krieges“ blieben, ebenso wie die kritischen Fragen im Zusammenhang mit einem Waffenstillstand, der „auf Abschreckung und nicht auf Vereinbarungen zwischen den Kriegsparteien“ beruht, so Mathieu.

(asianews – lv)

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26. Juni 2025, 11:13