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Die Harvard-Universit?t ist eine der renommiertesten Bildungseinrichtungen der USA Die Harvard-Universit?t ist eine der renommiertesten Bildungseinrichtungen der USA  (AFP or licensors)

USA: Harvard-Seelsorger sieht ?kleine Atempause“ – aber die Sorgen bleiben

In seinem Vorgehen gegen die Praxis an Universit?ten hat Donald Trump eine Niederlage erlitten: Ein Bezirksgericht hat seinen Aufnahmestopp für ausl?ndische Studierene an der Harvard University vorerst kassiert. Was bleibt, ist die Unsicherheit – und einiges, was nicht mehr rückg?ngig zu machen ist. Der Leiter der Seelsorge ?Harvard Catholic Center“ berichtet über die Situation auf dem Campus.

?Euer Herz lasse sich nicht verwirren“ – diese Worte aus dem Johannesevangelium richtete der Leiter des ?Harvard Catholic Center“, William T. Kelly, am vergangenen Samstag an jene jungen Leute, die vom Einreiseverbot der Trump-Regierung für internationale Studierende betroffen sind. Aus der Botschaft zitiert die Nachrichtenagentur ucanews. ?Der Herr ist immer für sie da; die Kirche ist immer für sie da“, so Kelly demnach – egal, was passiere, diese beiden Dinge seien am wichtigsten.

Der Seelsorger weist aber auf die politischen Konsequenzen der Entscheidung hin: Das Einreiseverbot für internationale Studierende werde den missionarischen Einfluss des Seelsorgezentrums über die Grenzen der USA hinaus einschränken.

Der Konflikt erreicht die Gerichte

Am vergangenen Freitag hatte eine Bezirksrichterin die Entscheidung der Trump-Regierung vorübergehend annulliert, die der Harvard University die Lizenz für das bundesweite Austauschprogramm für Studierende entzogen hatte.

Das Programm ermöglicht es ausländischen Inskribierten, als sogenannte ?Nichteinwanderer“ an US-amerikanischen Universitäten zu studieren, die vom Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten zertifiziert sind. Studierende müssen zunächst von der Universität oder dem Programm ihrer Wahl akzeptiert werden, bevor sie ein Visum beantragen können.

Ministerin: ?Sie wollten es nicht“ 

Heimatschutzministerin Kristi Noem hatte vergangenen Freitag den Entzug der Lizenz damit begründet, dass man die Harvard University ?der Förderung von Gewalt, Antisemitismus und der Zusammenarbeit mit der Kommunistischen Partei Chinas auf ihrem Campus“ bezichtige.

Kämpft gegen die Universitäten: US-Heimatschutzministerin Kristi Noem
Kämpft gegen die Universitäten: US-Heimatschutzministerin Kristi Noem   (Copyright 2025 The Associated Press. All rights reserved)

Die Aufnahme ausländischer Studierender sei ?ein Privileg, und kein Recht“, so Noem. Die Universitäten profitierten von den Studiengebühren der auswärtigen Studierenden, ?um ihre milliardenschweren Stiftungen aufzustocken“, so der Standpunkt der Regierung. Die Harvard University habe ?reichlich Gelegenheit“ gehabt, ?das Richtige zu tun. Sie wollten es nicht“, äußerte Noem, ohne weiter ins Detail zu gehen.

Ihr Ministerium hatte daraufhin der Universität das Recht entzogen, neue ausländische Studierende zu immatrikulieren. Bereits Eingeschriebene müssten die Universität wechseln, oder verlören ihr Aufenthaltsrecht.

Ein Viertel der Studierenden weg

Die Universität hatte gegen das Gesetz geklagt und es als ?eklatante Verletzung des Ersten Verfassungszusatzes“ bezeichnet. ?Mit einem Federstrich“ habe die Regierung versucht, ein Viertel der Inskribierten ?auszulöschen“: die internationalen Studierenden, ?die einen wichtigen Beitrag zur Universität und ihrer Mission leisten“, so die Universität in ihrer Klage.

Der Schritt der Verwaltung – Teil einer andauernden Fehde mit Harvard, zu der auch Bemühungen gehören, Millionen an Bundesmitteln zu streichen – lässt fast 6.800 internationale Studierende vor einer unklaren Zukunft stehen. 

?Eine kleine Atempause“

?Die Menschen fühlen eine grundlegende Unsicherheit“, beklagt Pater Kelly, der auch Pfarrer der Kirche St. Paul Parish ist, in der die katholische Seelsorge der Harvard University seit 1893 seinen Sitz hat. An der Sonntagsmesse des ?Harvard Catholic Center“ nähmen regelmäßig etwa 500 bis 600 Personen regelmäßig teil – ?Studierende und Lehrende auf allen Ebenen“, so Kelly; an den wöchentlichen Veranstaltungen bis zu 150 Katholiken.

Die internationale Gemeinschaft sei ?offensichtlich erfreut“ über die Blockade des Gerichts, berichtet Kelly. Es gebe ihr ?eine kleine Atempause“ – die Sorgen aber blieben. Außerdem sei der Widerruf erfolgt, nachdem schon viele Studierende den Campus zum Semesterende bereits verlassen hatten. Tausende seien nun unsicher, ob sie zurückkehren können; die Verbliebenen müssten hingegen ?lebensverändernde Entscheidungen“ treffen.

Internationale Studierende prägen Gemeinschaft

Der Seelsorger berichtet von einem Treffen mit einem Ehepaar aus Italien. ?Sie sagten: Wenn wir nach Hause gehen müssen, dann können wir das auch“, berichtet er von dem Gespräch. Das Paar habe gerade ein Kind bekommen; sie hätten ?ihr Leben entwurzelt, um in die Vereingten Staaten zu kommen“, an eine Universität, ?die eine so bedeutende Rolle im Leben der Welt spielt“.

Man wehrt sich: Harvard-Studenten protestieren gegen das Gesetz
Man wehrt sich: Harvard-Studenten protestieren gegen das Gesetz   (AFP or licensors)

?Ein großer Teil unseres Lebens hier“ seien die internationalen Studierenden, bekennt Kelly. ?Sie bringen einen so lebendigen Glauben aus ihren eigenen kulturellen Hintergründen“, seien engagiert, würden die Universität beleben – und, so Kelly, hälfen dabei, ?das Wort ?katholisch‘ tatsächlich zu ?katholisch‘ zu machen“, im universellen, weltumspannenden Sinne.

Für die Betroffenen da sein

?Viele von ihnen kehren in ihre Heimat zurück, um dort Führungskräfte zu werden“, sagt er. Man sehe es als Verantwortung an, ihnen ?diese starke katholische Erfahrung“ zu ermöglichen, die sie in ihre Gemeinden zuhause einbringen könnten. Das neue Gesetz mache all das unmöglich.

Aber: Trotz der prekären Lage kämen immer noch einige Studierende täglich zur Messe. Die seelsorgerische Aufgabe von Kelly und seinem Team bestehe jetzt darin, für die Studierenden da zu sein: ?Bei ihnen zu sein und sie einfach daran zu erinnern, dass die Kirche für sie da ist und wir als einzelne Seelsorger für sie da sind“, sagte er. ?Und was auch immer wir für sie tun können, um ihnen zu helfen, wir werden es sicher tun.

(ucanews – lv) 

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28. Mai 2025, 13:22