USA: Hunderttausende Venezolaner von Abschiebung bedroht
Katholische Einwanderungsaktivisten haben sich ?beunruhigt“ über das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA gezeigt, das der Trump-Regierung erlaubt, für mehr als 350.000 venezolanische Einwanderer den Schutz vor Abschiebung aufzuheben. Das berichtet die Agentur ?Ucanews" diesen Mittwoch.
Der Beschluss setzte die Entscheidung eines Bundesrichters in San Francisco außer Kraft, der das Ministerium für Innere Sicherheit gehindert hatte, die Schutzmaßnahmen für die Einwanderer aufzuheben.
Immer noch unsicheres Herkunftsland
Die Venezolaner sind mehrheitlich katholisch; sie waren wegen der politischen Umstände in ihrer Heimat ohne Abschieberisiko in den USA geduldet. Die Trump-Regierung hatte Anfang Mai den Obersten Gerichtshof angerufen, um den Schutzstatus der Einwanderergruppe aufheben zu lassen. Sicherheitsministerin Kristi Noem hatte in diesem Zuge venezolanische Immigranten wörtlich als ?Drecksäcke“ bezeichnet.
Anna Gallagher, die Geschäftsführerin des Catholic Legal Immigration Network (CLINIC), beklagte in einer Erklärung am Dienstag, es sei ?grausam und ungerechtfertigt“, den Rechtsstatus von Hunderttausenden Schutzbedürftigen aufzuheben. Venezuela sei weiterhin ?hochgradig unsicher“, so Gallagher.
Barmherzigkeit und Integrität
Das US-amerikanische Außenministerium habe selbst eine Reisewarnung für Venezuela ausgesprochen, gibt die Aktivistin zu bedenken. Man warne, gehe daraus hervor, vor ?unrechtmäßiger Inhaftierung, Folter, Terrorismus, Entführung, Willkür, Kriminalität und zivilen Unruhen“.
?Wir fordern die Regierung auf, ihren Kurs zu ändern und Sicherheit für Venezolaner zu schaffen, die vor einem unterdrückerischen Regime und einer niedergehenden Wirtschaftslage geflohen sind“, sagte sie. ?Als katholische Organisation rufen wir zu Barmherzigkeit und Integrität auf“.
Auch Druck auf Anwälte
Von oberster Bedeutung müssten die Menschenwürde und der Schutz des menschlichen Lebens sein, so Gallagher. Man könne nicht ?unsere venezolanischen Brüder und Schwestern im Stich lassen, die unter uns leben und in großer Not um den Schutz durch unser Land bitten“.
CLINIC werde ferner durch sein Netzwerk von Anwälten juristischen Beistand für venezolanische Mandanten anbieten, kündigt Ilissa Mira an, die leitende Juristin der Organisation. Das gelte vor allem für diejenigen, ?die bald ihren Rechtsstatus und ihre Arbeitserlaubnis verlieren könnten und fürchten, nach Venezuela zurückzukehren“. Das Urteil, so Mira, schaffe Unsicherheit nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für deren Anwälte.
(ucanews – lv)
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