Philippinen: Kirche gegen Bergbau und Umweltverschmutzung
Kirchenvertreter auf den Philippinen haben zusammen mit Umweltaktivisten den Beschluss des Obersten Gerichtshofs kritisiert, der ein 25-jähriges Bergbauverbot für die Provinz Occidental Mindoro kippte. Das berichtet die Nachrichtenagentur ucanews unter Berufung auf ein gemeinsames Communiqué des apostolischen Vikariats von San Jose in Mindoro und der Caritas. Die Kritiker erwarten desaströse Auswirkungen auf die Umwelt und die lokalen Gemeinschaften.
Man bedauere, so die Mitteilung, dass das Urteil die Erfahrungen der lokalen Gemeinden nicht in Betracht gezogen habe. Bewohner hätten erheblich unter dem Bergbau gelitten.
Schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen
Der Oberste Gerichtshof bezieht sich mit seinem Urteil auf die verfassungsmäßigen Befugnisse, die die Provinz mit dem Verbot überschritten habe. Es erklärte, das Moratorium sei „zu weit gefasst und daher ungültig“. Zuvor hatte bereits ein Regionalgericht das Verbot für ungültig geklärt, woraufhin die Provinzbehörden den Obersten Gerichtshof anriefen.
Die Mitteilung der Kirchenleute nimmt Bezug auf , in der der verstorbene Papst sich für Klimaschutz und einen schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen ausgeprochen hatte.
„Während wir die Autorität des Staates anerkennen, unsere natürlichen Ressourcen zu verwalten, schließen wir uns der Warnung von Papst Franziskus vor einem technokratischen Zugang an, der Gewinn über die Menschenwürde und das ökologische Gleichgewicht stellt“, heißt es in der Erklärung. Die Erfahrungen in den Kirchengemeinden zeige, so die Mitteilung weiter, „dass groß angelegte Bergbauprojekte, wenn auch legal, oft die heilige Harmonie zwischen Menschen, Land und Leben bedrohen“.
Schulterschluss mit Umweltaktivisten
Die Kirchenvertreter schließen sich Umweltaktivisten wie der führenden Anti-Bergbau-Gruppe „Alyansa Tigil Mina“ an. Diese beklagte, die Entscheidung habe „klare Auswirkungen auf die bestehenden lokalen Bemühungen, sich gegen den zerstörerischen und unverantwortlichen Bergbau zu wehren“. Eine andere Aktivistengruppe äußerte, der Oberste Gerichtshof habe „die Gemeinden und lokalen Regierungen effektiv der Möglichkeit beraubt, ihr Land und ihre Lebensgrundlagen vor der gut dokumentierten Zerstörung durch die Bergbauindustrie zu schützen“.
Der philippinische Verband für Nickelindustrie begrüßte unterdessen das Urteil und erklärte, es sei bedeutsam nicht nur für den Bergbau, sondern auch für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen lokaler und bundesstaatlicher Autorität. Vertreter des Verbands bezeichneten das Urteil als „einen entscheidenen Sieg“ für die Branche. „Es beseitigt die durch lokale Verbote verursachte Unsicherheit und schafft ein sicheres Klima für Investitionen“, erklärte der Verband am vergangenen Donnerstag.
Die Provinz Occidental Mindoro hatte 2002 das erste Verbot für alle einheimischen und ausländischen Bergbauprojekte auf der ökologisch empfindlichen Insel verabschiedet. 2009 wurde ein weiteres Verbot über 25 Jahre erlassen, nachdem das Umweltministerium ein zuvor erteiltes Verträglichkeitszertifikat für das Mindoro Nickel Projekt (MNP) widerrufen hatte.
(ucanews – lv)
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