Vatikan zu Gaza: „Erheben weiterhin unsere Stimme“
Gegenüber einem Journalisten des katholischen Nachrichtendienstes Sir beklagte Parolin am Freitag, dass es derzeit „keine Gespräche“ der Parteien im Nahostkonflikt gibt. Der Kardinalstaatssekretär bekräftigte die Notwendigkeit von Dialog, um den Konflikt zwischen Israel und der Hamas politisch zu lösen.
Unerträgliche Lage in Gaza
„Wir drängen darauf, dass der Dialog wieder aufgenommen wird, dass die Parteien den Dialog wieder aufnehmen, damit sie durch den Dialog Lösungen für die schreckliche und tragische Situation in Gaza finden können. Wir erheben also weiterhin unsere Stimme, wie wir es auch vorher getan haben, und wir haben dies gestern (am Donnerstag, Anm.) auch gegenüber dem Präsidenten Israels sehr entschieden getan. Und wir hoffen, dass diese Stimme, zusammen mit der Stimme der internationalen Gemeinschaft, etwas bewirken kann.“
Die Sorge um die katholische Gemeinde in Gaza, die zuletzt beschossen wurde, sei groß, so Parolin auf Anfrage weiter. Es gebe dort auch viele Menschen mit Behinderungen, die nicht an einen anderen Ort gebracht werden könnten. „Wir hoffen daher, dass diejenigen, die sich entschieden haben, dort zu bleiben, und die keine andere Wahl haben, respektiert werden. Und dass dieser Appell, sie zu respektieren und zu schützen, Gehör findet“, so der Kardinal.
Auch für die Ukraine erhoffe sich der Heilige Stuhl eine Dialog-Lösung, führte der Vatikanvertreter weiter aus. Parolin erinnerte daran, dass der Papst sogar den Vatikan als Ort solcher Friedensgespräche angeboten habe. „Ich glaube also, dass eine große Bereitschaft besteht, alle Wege und Mittel zu finden, um diesem Gemetzel ein Ende zu setzen“, so Kardinal Parolin.
Der Kardinalsstaatssekretär äußerte sich in einem Interview mit dem Journalisten Daniele Rocchi der Agentur Sir, das am Freitag am Rande einer Veranstaltung in der Kinderklinik Bambino Gesù in Rom geführt wurde. Parolin segnete dort ein Bildnis von Giorgio Frassati, der am kommenden Sonntag heiliggesprochen wird.
Besuch aus Israel im Vatikan
Im Vatikan war am Donnerstag der israelische Präsident Isaac Herzog mit Papst Leo XIV. sowie Kardinalstaatssekretär Parolin und dem vatikanischen Außenbeauftragten Paul Richard Gallagher zusammengetroffen. Dabei wurde laut Vatikan die Hoffnung auf Friedensverhandlungen, auf eine Freilassung aller Geiseln, humanitäre Hilfen für Gaza und einen dauerhaften Waffenstillstand betont, ebenso wie die Vatikanhaltung, dass die einzige Lösung die Bildung zweier Staaten darstelle.
(vatican news – pr)
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