Sonder-Serie: Carlo Acutis – Ein Heiliger unserer Zeit (4)
Stefanie Stahlhofen - Assisi/Vatikanstadt
Was die Heiligsprechung von Carlo Acutis (diesen Sonntag, 7. September 2025,) im heiligen Jahr, das Papst Franziskus unter das Motto ?Pilger der Hoffnung“ gestellt hat, bedeutet? Dazu der Bischof von Assisi, Domenico Sorrentino:
?Das ist Vorsehung. In diesem Jahr wollen wir besonders die Hoffnung wiederentdecken. Der Heilige Vater hat gesagt, das muss ein Jubiläum der Hoffnung sein. Und ein Junge wie Carlo ist eine Hoffnung für die Menschheit. Sie wissen, in Deutschland - ich besuche regelmäßig Deutschland - wie schwierig es ist, junge Leute zur Kirche zu bringen. Es ist eine Schwierigkeit, weil es eine neue Welt gibt und es ist schwierig, die Botschaft des Christentums den neuen Generationen zu präsentieren. Und hier kommen so viele, viele junge Leute. Für mich ist das wirklich ein Wunder: Carlo macht ein Werk von oben. Es ist ganz besonders. So ist er eine große Hoffnung für die Kirche, für die Menschheit."
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Carlo zieht Pilger aus aller Welt an
Im umbrischen Wallfahrtsort Assisi, der besonders durch den heiligen Franz von Assisi und die heilige Klara von Assisi bekannt ist, wollte Carlo Acutis beerdigt werden. So kann der neue Heilige nun dort in der Basilika Santa Maria Maggiore verehrt werden. Bischof Sorrentino berichtet, dass seitdem Carlo dort ist, sehr viele Pilger kommen. ?Letztes Jahr haben wir hier 900.000 Leute gehabt. 900.000 Leute, fast eine Million Leute! Und wir erwarten uns noch mehr in diesem Jahr der Heiligsprechung. Es ist wirklich eine große Gnade für unsere Orts-Kirche in Assisi, aber auch für die ganze Kirche. Viele Leute kommen, aus allen Nationen der Welt. Das ist etwas, das mir wirklich wunderbar scheint!“
Einige der zahlreichen Pilger, ältere wie jüngere aus aller Welt, habe ich beim Grab des neuen Heiligen in Assisi getroffen. Die 22-Jährige Maria ist mit ihrer Mutter aus Guatemala gekommen:
?Wir sind nach Assisi gekommen, weil wir die Kirche des heiligen Franz von Assisi sehen wollten und auch das Grab von Carlo Acutis, dem jüngsten Heiligen. Es war sehr beeindruckend, das zu sehen, denn als junger Mensch habe ich das Gefühl, dass es manchmal sehr schwierig ist, in dieser Welt mit Gott in Verbindung zu treten, dass die Welt uns geradezu daran hindert, eine Verbindung mit dem Allerhöchsten zu haben. Es ist also sehr bewundernswert, den jüngsten Heiligen zu sehen und dann seinem Beispiel zu folgen, um die Verbindung zu Gott weiter zu stärken.“
Sehr bekannt ist Carlo natürlich in seinem Heimatland Italien. Viele italienische Pilger besuchen auch Santa Maria Maggiore und das Grab Carlos in Assisi. Aber auch Gruppen aus Deutschland sind vor Ort.
Vor der Heiligsprechung im September zum Carlo-Grab in Assisi
Durch die Seligsprechung im Jahr 2020 ist der deutsche Franziskaner Roland Zagermann OFS auf Carlo Acutis aufmerksam geworden. Mit Pilgern aus Mecklenburg ist er nach Assisi gekommen, bevor er zur Heiligsprechung im September nach Rom beziehungsweise in den Vatikan reiste. Es war dem Ordensmann wichtig, die Grabstätte des neuen Heiligen in Assisi aufzusuchen:
,,Was mich fasziniert an Carlo, ist sein Leben und auch sein Verständnis der Kirche, der Eucharistie. Die Eucharistie ist die Autobahn in den Himmel. Das heißt für mich: Es gibt kein rechts oder links, sondern es gibt ein Geradeaus, es gibt ein Ziel und dieses Ziel kann ich irgendwo nicht verlassen. Oder auch, dass er sagt: ,Warum gehen wir an den Kirchen vorbei und begrüßen Jesus nicht?` Ich habe ein neues Verständnis zur Eucharistie bekommen und finde es gut, dass wir einen Heiligen haben, den wir erleben können noch und der die Jugend anspricht, was bei uns natürlich schwieriger ist. Wir haben auch bei uns mit den Jugendlichen mal drüber gesprochen, aber es ist schwierig. Aber ich finde es ganz wichtig, dass wir auch in unserer Zeit einen Heiligen erleben, der auch in unserer Zeit gelebt hat.“
Bischof von Assisi: Carlo zeigt, dass Heiligkeit gar nicht so schwierig ist
Der Bischof von Assisi, Domenico Sorrentino, sieht im neuen, jungen Heiligen aus unserer Zeit, der 2025, im Heiligen Jahr, dass der Hoffnung gewidmet ist, heilig gesprochen wurde, ein ermutigendes Zeichen für alle: ?Carlo sagt uns: Heiligkeit ist nichts für einige wenige Leute. Heiligkeit ist eine Berufung für alle. Alle Getauften haben ein Geschenk der Heiligkeit, schon in der Taufe. Wir müssen heilig sein, um eine Antwort auf dieses Geschenk zu geben. Und Carlo sagt uns: Haben Sie Hoffnung! Heiligkeit ist nicht so schwierig. Wir können normal sein, sozusagen normal sein, aber es geht darum, in diese Normalität die Liebe Christi zu bringen. Die Eucharistie als Ideal, von der Eucharistie leben - und haben Sie auch eine große Liebe für die Muttergottes. Und Sie werden sehen: Heiligkeit ist nicht so schwierig wie Sie es sich vorstellen. Jedes Alter kann Heiligkeits-Alter sein: Wir können heilig sein wie Franziskus, der sich um 25 Jahre bekehrte. Carlo mit 15 Jahren. Wir müssen in jedem Alter unser christliches Leben wiederentdecken. Heiligkeit kommt nicht von mir, Heiligkeit kommt von Christus. So ist jedes Alter gut, um heilig zu werden. Und die Kirche braucht Heiligkeit“, sagt uns der Bischof von Assisi, Domenico Sorrentino, zur Bedeutung des neuen Heiligen Carlo Acutis, der während des Heiligen Jahrs 2025 am 7. September 2025 von Papst Leo XIV. heilig gesprochen wurde.
(vatican news)
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