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Papst Leo XIV. am 21.5., kurz nach seiner Wahl, in Sankt Paul vor den Mauern. Am 14.9. ist das katholische Kirchenoberhaupt wieder in dieser Papst-Basilika: Für ein ?kumene-Gedenken in Erinnerung an neue M?rtyrer Papst Leo XIV. am 21.5., kurz nach seiner Wahl, in Sankt Paul vor den Mauern. Am 14.9. ist das katholische Kirchenoberhaupt wieder in dieser Papst-Basilika: Für ein ?kumene-Gedenken in Erinnerung an neue M?rtyrer  (ANSA)

Warum Papst Leo eine ?kumene-Vigil für neue M?rtyrer feiert

Kommenden Sonntag (14.9.) feiert Papst Leo XIV. Geburtstag - und er ist am Abend bei einer ?kumene-Vigil zum Heiligen Jahr 2025, bei der an neue M?rtyrer erinnert wird. Eine ?kumene-Papst-Vigil am Papst-Geburtstag, in der Papst-Basilika Sankt Paul vor den Mauern in Rom - was bedeutet das? Das wurde unter anderem diesen Montag bei einer Pressekonferenz im Vatikan gekl?rt. Stefanie Stahlhofen hat sie verfolgt.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Los ging alles im Heiligen Jahr 2000. Da hatte Papst Johannes Paul II. zu einer Ökumene-Gedenk-Vigil ins Kolosseum in Rom geladen, um an neue Märtyrer zu erinnern. Ökumenisch, denn die immer wieder so genannte ?Ökumene des Bluts" vereint alle Christen, da es Märtyrer unter allen Christen gibt.

?Der heilige Johannes Paul II. wollte alle auflisten lassen, die aufgrund ihres Glaubens gestorben waren. Und Papst Franziskus wollte, dass die damalige Liste im Hinblick auf das Heilige Jahr der Hoffnung, das wir gerade begehen, aktualisiert wird. In seiner führt Papst Franziskus aus, ,dass uns das glaubwürdigste Zeugnis der Hoffnung von den Märtyrern` gegeben wird", erklärt Erzbischof Fabio Fabene bei der Pressekonferenz zur Ökumene-Vigil.

Fabene kennt sich aus bei dem Thema, denn neue Märtyrer ermittelt im Vatikan eine extra Kommission. Sie ist angesiedelt bei der Vatikan-Behörde, die für Selig- und Heligsprechungen zuständig ist, dem so genannten Dikasterium für Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Erzbischof Fabene ist Leiter der Vatikan-Kommission, die zum Thema neue Märtyrer recherchiert und eine Liste der neuen Märtyrer führt, an die dann auch bei der Ökumene-Vigil mit Papst Leo XIV. kommenden Sonntag erinnert werden wird. Den Programmpunkt im Heiligen Jahr hat Papst Leo nach dem Tod von Papst Franziskus im April übernommen. Der neue Papst Leo XIV. hat sich außerdem erst kürzlich zu dem Thema Märtyrer und  ?Ökumene des Bluts" geäußert:

?Papst Leo hofft, dass das Blut dieser Märtyrer ein Samen des Friedens, der Versöhnung, der Geschwisterlichkeit und der Liebe sein möge“

Hier zum Nachhören

?Die Kirche ist gerade im Martyrium bereits geeint, und Papst Leo hofft seinerseits, dass das Blut dieser Märtyrer ein Samen des Friedens, der Versöhnung, der Geschwisterlichkeit und der Liebe sein möge, wie er anlässlich des jüngsten Terroranschlags im Kongo geschrieben hat", betont Erzbischof Fabene.

Die Särge von 20 im Jahr 2015 in Sirte (Libyen) durch den IS getöteten ägyptischen Kopten
Die Särge von 20 im Jahr 2015 in Sirte (Libyen) durch den IS getöteten ägyptischen Kopten   (AFP or licensors)

Mehr als 1.600 neue Märtyrer seit dem Jahr 2000 - hohe Dunkelziffer

Genau solche Ereignisse, wie das Islamisten-Massaker an Christen in der Demokratischen Republik Kongo im Juli, untersucht die Vatikan-Kommission für neue Märtyrer. Sie erstellt eine Liste der Märtyrer, damit ihre Geschichte erhalten bleibt. Die Kommission handelt nicht aus Eigeninitiative, sondern wenn ihr Fälle berichtet werden, etwa von Ordensleuten oder Bistümern oder kirchlichen Einrichtungen. Zu den Christen, die im Juli in der katholischen Pfarrei in Gaza getötet wurden und die laut der israelischen Armee versehentlich getroffen wurde, gibt es noch keine Eingaben, hieß es bei der Vatikan-Pressekonferenz diesen Montag. Ebenso wenig zu den zwei Kindern, die im August bei einer Schießerei an einer katholischen Schule in Minneapolis getötet wurden. Doch auch so ist die Liste der getöteten Märtyrer, die die Vatikan-Kommission seit dem Jahr 2000 erstellt hat, lang. 1624 Namen stehen auf ihr, sagt Andrea Riccardi, Vize-Präsident der Vatikan-Kommission für neue Märtyrer:

?Und diese Gefallenen sind größtenteils gläubige Katholiken. Aber oft wurden bei den neuen Märtyrern Menschen getötet, die ihr Leben zusammen mit anderen gläubigen Christen hingegeben haben. (...) 304 Märtyrer starben in Amerika, unter ihnen sind viele, die von mafiösen Organisationen umgebracht wurden oder im Kampf gegen Drogenhandel, Abholzung und Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Missionare, Priester und Laien werden eliminiert, um sie auszuschalten, weil sie kriminelle Aktivitäten stören und die Bevölkerung schützen wollen."

?Missionare, Priester und Laien werden eliminiert, um sie auszuschalten, weil sie kriminelle Aktivitäten stören und die Bevölkerung schützen wollen“

In Europa starben 43 Christen für ihren Glauben, wobei jedoch laut der Vatikan-Liste 110 Europäer - fast immer Ordensleute, Missionare - außerhalb Europas ums Leben gekommen sind. Und im Nahen Osten, einschließlich des Maghreb, zählt die Vatikan-Kommission 277 neue Märtyrer. Für Asien und Ozeanien wurden 357 neue Märtyrer erfasst - es ist die höchste Zahl von Christen, die beim Gebet getötet wurden; darunter sind auch die Oster-Attentate auf Sri Lanka im Jahr 2019. Wann die Liste der neuen Märtyrer veröffentlicht wird, konnte die zuständige Vatikan-Kommission noch nicht sagen. Klar ist aber: Diese Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs:

?Es ist für diejenigen, die überleben, nicht leicht, Anzeige zu erstatten. Zusammenfassend möchte ich also sagen, dass Christen leider weiterhin sterben, auch wenn sich die Umstände ihres Lebens und ihres Todes ändern, und dass sie weiterhin sterben, weil sie Zeugen des Evangeliums sind, weil sie für Gott, ihre Brüder und Schwestern einstehen, weil sie echte Diener der Menschen sind, weil sie frei ihren Glauben verkünden."

?Christen sterben leider weiterhin, weil sie Zeugen des Evangeliums sind, weil sie für Gott, ihre Brüder und Schwestern einstehen, weil sie echte Diener der Menschen sind, weil sie frei ihren Glauben verkünden“

Bei der Pressekonferenz an diesem Montag im Vatikan
Bei der Pressekonferenz an diesem Montag im Vatikan

Wort-Gottes-Feier mit mehr als 20 Ökumene-Vertretern

Papst Leo XIV. und bisher 24 Ökumene-Vertreter kommen zum Gedenken an diese neuen Märtyrer, ebenso wie an all diejenigen vielen Opfer, deren Namen unbekannt sind, am kommenden Sonntag um 17 Uhr zur Ökumene-Vigil in Sankt Paul vor den Mauern zusammen. Unter den Gästen bei der Wort-Gottes-Feier soll auch ein Vertreter des Patriarchats von Moskau, Metropolit Antonij, sein, hieß es bei der Pressekonferenz im Vatikan diesen Montag.

Papst Leos Geburtstag am 14.9.

Und warum wird die die Ökumene-Vigil am 70. Geburtstag von Papst Leo XIV. gefeiert? Ein Zufall, heißt es in der Pressekonferenz. Ausschlaggebend für die Ökumene-Gedenk-Vigil am Sonntag war der 14. September als Datum des Fests der Kreuzerhöhung, das alle Christen einlädt, den Blick neu auf das Kreuz Christi zu richten. Aber natürlich werde man Papst Leo XIV. auch zum Geburtstag gratulieren, versicherten die Teilnehmer der Pressekonferenz im Vatikan. 

(vatican news - sst) 

 

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08. September 2025, 12:30