Caritas Internationalis prangert Vernichtung der Menschen in Gaza an
Seit die Vereinten Nationen am 22. August bestätigt haben, dass Israel den Hunger im Gazastreifen absichtlich durch die Blockade humanitärer Hilfe herbeiführt, sind der Mitteilung zufolge mindestens 273 Menschen gestorben, darunter 112 Kinder. Die Hungersnot sei ?das Ergebnis einer gezielten Strategie“, heißt es in der außerordentlich deutlichen Erklärung von Caritas Internationalis. ?Ein ganzes Volk wird seiner Lebensgrundlage beraubt und vor den Augen der ganzen Welt dem Tod überlassen.“
Die Organisation beschreibt ein systematisches Vorgehen gegen Zivilisten. ?Das ist kein Krieg. Es ist die systematische Zerstörung ziviler Leben. Die Belagerung von Gaza ist zu einer Maschine der Vernichtung geworden, getragen von Straffreiheit und dem Schweigen oder der Komplizenschaft der mächtigsten Nationen.“ Die Strategie laute, Hilfe zu blockieren, Lebensmittelkonvois anzugreifen, die Infrastruktur zu zerstören und Güter des Grundbedarfs zu verweigern. ?Caritas Internationalis ist Zeugin dieses Grauens“, so die Erklärung weiter: ?Zivilisten, meist Kinder und Frauen, werden ausgehungert, bombardiert und vernichtet. Einflussreiche Regierungen, Unternehmen und multinationale Konzerne haben diese Katastrophe durch militärische Unterstützung, finanzielle Hilfe und diplomatische Deckung möglich gemacht. Ihr Schweigen ist keine Neutralität, es ist Zustimmung.“
Die Erklärung bezieht sich auch auf Papst Franziskus und seine Enzyklika ?Fratelli tutti“, die im Nachgang der globalen Corona-Pandemie entstand: ?Entweder retten wir uns alle zusammen, oder keiner wird gerettet.“ Was in Gaza geschehe, verletze grundlegende Maßstäbe, es ?widerspricht nicht nur den grundlegenden Werten und Prinzipien der Menschheit, sondern verletzt das internationale und humanitäre Recht, einschließlich der Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermords.“
Caritas Internationalis ruft Menschen des Glaubens und des Gewissens auf, ihre Stimme zu erheben, Druck auf Regierungen auszuüben und Gerechtigkeit zu verlangen. ?Gaza wartet nicht auf Worte, sondern auf Rettung.“ Konkret fordert der Verband einen sofortigen und permanenten Waffenstillstand, bedingungslosen Zugang für humanitäre Hilfe, die Freilassung aller Geiseln sowie die Entsendung einer von den Vereinten Nationen geführten Friedenstruppe. Zudem verlangt er internationale Strafverfolgung der Verantwortlichen und ein Ende der als illegal bezeichneten Präsenz Israels in den besetzten palästinensischen Gebieten.
(pm - gs)
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