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Schwester Nathalie Becquart - Untersekretärin der Bischofssynode - im Interview mit Radio Vatikan (Archivbild) Schwester Nathalie Becquart - Untersekretärin der Bischofssynode - im Interview mit Radio Vatikan (Archivbild) 

Sr. Becquart: ³§²â²Ô´Ç»å²¹±ô¾±³Ùä³Ù umsetzen geht nicht allein

Wie die konkrete Umsetzung der Synodenbeschlüsse zur ³§²â²Ô´Ç»å²¹±ô¾±³Ùä³Ù auf Ortskirchenebene funktionieren kann, dazu gibt ein neues Dokument aus dem Vatikan Antworten. An diesem Montag wurde die Richtlinie vom Synodensekretariat veröffentlicht. Wir sprachen mit der Ordensfrau Nathalie Becquart, eine der beiden Untersekretäre im Synodensekretariat, über das Dokument.

Christine Seuss - Vatikanstadt

„Ich würde sagen, das Dokument dienst dazu, um zunächst einige einfache Fragen dazu zu beantworten, wie die Umsetzung der Synode auf lokaler Ebene zu unterstützen ist, aber gleichzeitig auch dazu, was wir den ,Austausch der Gaben‘ zwischen den Ortskirchen nennen — dieser Begriff ist wirklich ein zentrales Anliegen des Abschlussdokuments, ein Kernbegriff einer synodalen Kirche. Wir können ihn auf den Austausch von Gaben unter den Gliedern des Gottesvolkes anwenden, Mitglieder der Kirche. Wir alle haben etwas zu geben und etwas zu empfangen. Aber wir können ihn auch so verstehen, dass er die Bedeutung des Austauschs von Gaben zwischen den Ortskirchen betont."

Hier der Beitrag zum Nachhören

Sie selbst sei, wie ihre Kollegen aus dem Synodensekretariat, „gesegnet“, viel unterwegs sein zu dürfen, um die synodale Reise der Ortskirchen zu unterstützen, so die Ordensfrau weiter:

„Und wir sehen die Schönheit unserer Kirche: Wir sind eine Kirche, aber mit und durch die Vielfalt von Situationen, Kulturen, Kontexten. Und so wird die Art und Weise, wie wir Mission leben, feiern und das Evangelium in der Vielfalt der Kontexte verkünden, auch von der Kultur geprägt. Jede Ortskirche hat ihren eigenen Weg, kann aber nicht isoliert sein. Dieses Dokument will auch hervorheben, dass man die synodale Umkehr nicht allein vollziehen kann. Es ist sehr wichtig, als unterschiedliche Ortskirchen zusammenzuarbeiten. Und die Synode fordert eine stärkere Betonung der Ortskirche, betont gleichzeitig aber auch die Wichtigkeit eines stärkeren Dialogs zwischen den Ortskirchen.“

Für mehr Dialog zwischen den Ortskirchen

Dies könne auf Ebene einer kirchlichen Provinz sein, zwischen einigen Diözesen oder auf Ebene der Bischofskonferenzen, auf nationaler Ebene oder auch kontinental, präzisiert Becquart, die seit Februar 2021 Untersekretärin im Synodensekretariat und damit die erste Frau überhaupt mit Stimmrecht bei einer Bischofssynode ist.

„Dieses Dokument hilft also auch dabei, zu verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Früchte unserer Initiativen zur Synode auf lokaler Ebene mit anderen zu teilen. Deshalb sieht der Plan die folgenden Etappen vor, die von Papst Franziskus und dann auch von Papst Leo genehmigt wurden: Versammlungen in den Diözesen, dann auf nationaler und kontinentaler Ebene, und schließlich wird es eine kirchliche Versammlung in Rom geben, um sicherzustellen, dass wir auch als Ortskirchen zusammenarbeiten.“

Die Umsetzungsphase müsse allerdings sehr konkret sein, erinnert die Ordensfrau an ein besonderes Desiderat des verstorbenen Papstes Franziskus, der die mehrphasige Synode zur Synodalität aus der Taufe gehoben hatte.

Erster Verantwortlicher ist der Bischof - aber...

„Dieses Dokument ist zwar sehr wichtig, aber es verweist auf das Abschlussdokument der Synode. Der beste Weg, in die Umsetzungsphase zu starten, ist wirklich, das Abschlussdokument zu lesen — es ist das Referenzdokument. In gewisser Weise sind die hier vorgeschlagenen Wege ein Mittel, um sich vertieft mit dem Abschlussdokument auseinanderzusetzen und es in unterscheidender Weise aufzunehmen, um zu sehen, wie es lokal umgesetzt werden kann — und zwar mit jener Kreativität, die vom Heiligen Geist kommt, denn man kann nicht überall auf der Welt den gleichen Weg gehen.“

Dabei sei es wichtig, im Auge zu behalten, wer an der Umsetzungsphase teilnehmen muss – nämlich als erster Verantwortlicher sicher der Diözesanbischof. Doch wenn dieser allein agiere, stehe das der Einführung der Synodalität naturgemäß entgegen, erinnert Becquart.

Teams bilden

„Wir bitten jede Diözese und jede Bischofskonferenz, ein Team zu bilden — und viele haben das bereits getan — ein Team, das mit dem Bischof zusammenarbeitet, um zu sehen, wie es weitergeht. Sie haben eine wichtige Rolle. Aber alle Getauften sind aufgerufen, Protagonisten dieser Rezeption der Synode und dieser Umsetzung zu sein und in ihren Gemeinden eigene Initiativen zu ergreifen — natürlich stets im Dialog mit ihren Seelsorgern.“

In diesem Zusammenhang spielten auch die kirchlichen Zusammenschlüsse eine wichtige Rolle, bemerkt die Französin:

„Einige Beispiele gibt es bereits: In Asien gibt es ein kontinentales Synodenteam, in Lateinamerika ebenfalls, um die Bischofskonferenzen zu begleiten. Wie ich immer betone: Niemand ist allein, wir müssen gemeinsam Ja dazu sagen — jeder übernimmt Verantwortung. Und es geht nicht nur darum, was in Pfarreien und Diözesen getan werden kann, sondern auch in allen kirchlichen Strukturen: in katholischen Schulen, Universitäten, in der Jugendpastoral, in Wohlfahrtswerken wie Caritas — sie sind bereits stark in die Synode eingebunden und in der Umsetzung. Und ebenso religiöse Gemeinschaften, die den Ruf zur Synodalität wirklich aufgenommen haben.“

Das dem Beitrag zugrundeliegende Audio-Interview führte Chris Wells von der englischsprachigen Redaktion bei Radio Vatikan.

(vatican news - cs)

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07. Juli 2025, 13:22