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Ein Gem?lde am Sitz des Dikasteriums für den interreligi?sen Dialog zeigt Papst Paul VI. (rechts), Ghandi und weitere Führer der Weltreligionen Ein Gem?lde am Sitz des Dikasteriums für den interreligi?sen Dialog zeigt Papst Paul VI. (rechts), Ghandi und weitere Führer der Weltreligionen  Im Vatikan

Das Dikasterium für den interreligi?sen Dialog

Das Dikasterium fu?r den Interreligio?sen Dialog fo?rdert und regelt das gegenseitige Verst?ndnis, die Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen Katholiken und Anh?ngern anderer nichtchristlicher religi?ser Traditionen, mit Ausnahme des Judentums. Seine Wurzeln hat das Dikasterium im Zweiten Vatikanischen Konzil. Unter Papst Franziskus war es für die historische Erkl?rung über die Geschwisterlichkeit aller Menschen mit verantwortlich, die am 4. 2.2019 in Abu Dhabi unterzeichnet wurde.

Alessandro Di Bussolo und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

Gegründet wurde das jetzige Dikasterium für den interreligiösen Dialog vom Konzils-Papst Paul VI. als Sekretariat für Nichtchristen. Eingerichtet wurde es am 19. Mai 1964 mit dem Konzilsbrief - noch vor der Verkündigung der  und dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils. 1974 wurde innerhalb des Dikasteriums die Kommission für die religiösen Beziehungen zu den Muslimen eingerichtet. Mit der  wurde das Sekretariat 1988 in den Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog umgewandelt, der eine umfassendere Bezeichnung erhielt. Unter Papst Franziskus erhielt es mit der   den Namen Dikasterium für den interreligiösen Dialog.

Wer leitet das Dikasterium?

unterstu?tzt auch Studien und Konferenzen, um gegenseitige Information und Wertscha?tzung zu entwickeln, so dass die menschliche Wu?rde und der geistige und moralische Reichtum der Menschen wachsen ko?nnen. Seit dem 21. Januar dieses Jahres leitet Kardinal George Jacob Koovakad das Dikasterium. Sekretär ist Monsignore Indunil Janakaratne Kodithuwakku Kankanamalage. Anfang Juli 2025 hat Papst Leo XIV.  Bertram Meier, Bischof von Augsburg und Vorsitzender der Kommission Weltkirche der deutschen Bischofskonferenz, zum Mitglied des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog ernannt. 

Kardinal George Jacob Koovakad (rechts) und Imam Pallavicini bei einer interreligiösen Konferenz im Juni 2025
Kardinal George Jacob Koovakad (rechts) und Imam Pallavicini bei einer interreligiösen Konferenz im Juni 2025   (ANSA)

Aufgaben

Das Dikasterium setzt sich -  so lesen wir in der Konstitution Praedicate Evangelium - dafu?r ein, dass der Dialog mit den Anha?ngern anderer Religionen in angemessener Weise und in einer Haltung des Zuho?rens, der Wertscha?tzung und des Respekts gefu?hrt wird. Es pflegt verschiedene Formen von Beziehungen zu ihnen, damit durch den Beitrag aller Frieden, Freiheit, soziale Gerechtigkeit, Schutz und Bewahrung der Scho?pfung sowie die geistigen und moralischen Werte gefo?rdert werden ko?nnen. Das Dikasterium hat auch die Aufgabe, die Dio?zesan-/Eparchialbischo?fe bei der Ausbildung derer zu unterstu?tzen, die sich im interreligio?sen Dialog engagieren. Da es verschiedene religio?se Traditionen gibt, die aufrichtig Gott suchen, verfu?gt das Dikasterium u?ber Fachpersonal fu?r verschiedene Bereiche. Für das Judentum ist jedoch das Dikasterium für die Förderung der Einheit der Christen zuständig.

Umfassende Dialog-Mission

Im Dienst der Kirche arbeitet das Dikasterium in seiner umfassenden Mission des Dialogs mit den Bischöfen der Ortskirchen zusammen, insbesondere durch die Bischöflichen Kommissionen für den interreligiösen Dialog. Das Dikasterium unterhält auch ständige Beziehungen zum Büro für den interreligiösen Dialog des Ökumenischen Rates der Kirchen und arbeitet mit ihm bei Initiativen zur Untersuchung und Förderung des Dialogs zusammen. Es ermutigt Christen auch zum Studium der Religionen und lädt Angehörige anderer Religionen ein, ihr Studium des Christentums zu vertiefen. Das Dikasterium fördert die Ausbildung von Menschen, die sich im Dialog engagieren, sowohl intellektuell als auch im Alltag.

Papst Franziskus und der Kairoer Großimam Ahmad Mohammad Al-Tayyeb bei der Unterzeichnung des Dokuments über die Geschwisterlichkeit aller Menschen am 4.2.2019
Papst Franziskus und der Kairoer Großimam Ahmad Mohammad Al-Tayyeb bei der Unterzeichnung des Dokuments über die Geschwisterlichkeit aller Menschen am 4.2.2019   (Vatican Media)

Papst Franziskus und das Dikasterium

Vor allem unter Papst Franziskus ist die Mission des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog zu einer der Prioritäten der Kirche geworden, wie seine internationalen Reisen zeigen, von der Reise nach Abu Dhabi im Februar 2019 über die Reise in den Irak im Jahr 2021 standen viele im Zeichen der ?menschlichen Geschwisterlichkeit“.

Es war ein historischer Moment, als Papst Franziskus und der Kairoer Großimam Ahmad Mohammad Al-Tayyeb am 4.2. 2019 in Abu Dhabi das ?Dokument über die Geschwisterlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ unterzeichneten. Wegweisend war auch die Sozial-Enzyklika Fratelli tutti von Papst Franziskus aus dem Jahr 2020, die er in Assisi unterzeichnete. Beide Dokumente sind Teil einer Kultur der Begegnung, die sich in den letzten Jahrzehnten seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil entwickelt hat.

Interreligiöser Dialog war Papst Franziskus auch wichtig bei seiner letzten und längsten Reise nach Asien und Ozeanien im September 2024, bei der er beispielsweise den  ?Tunnel der Brüderlichkeit“ segnete, der in Jakarta, Indonesien, die Moschee mit der Kathedrale  verbindet.

Friedenstreffen in Assisi

Auch an Impulsen durch andere Päpste hat es gewiss nicht gefehlt. Erinnern wir uns zum Beispiel an den Gebetstag für den Frieden, der 1986 in Assisi auf Wunsch des heiligen Johannes Paul II. mit 50 Vertretern christlicher Gemeinschaften und 60 Vertretern anderer Religionen stattfand und einen Meilenstein im interreligiösen Dialog darstellte. 2011, zum 25-jährigen Jubiläum, folgte ein zweites Treffen, ebenfalls in Assisi, dieses Mal auf Wunsch von Papst Benedikt XVI.

Papst Benedikt beim Dialog-Treffen in Assisi, 2011
Papst Benedikt beim Dialog-Treffen in Assisi, 2011

Traditionelle Grüße an andere Religionen

Schon lange ist zudem gute Tradition des Dikasteriums, zu besonderen Anlässen Botschaften mit guten Wünschen an die verschiedenen religiösen Traditionen zu senden: Etwa an die Muslime zum Monat Ramadan, an die Buddhisten zum Vesakh- oder Hanamatsuri-Fest, an die Hindus zum Deepavali-Fest, an die Jain-Gemeinschaften zum Mahavir Jayanti-Fest und an die Sikh-Gemeinschaften zum Prakash Diwas-Fest.

Stiftung Nostra Aetate

Die 1990 gegründete Stiftung "Nostra Aetate", die im selben Dikasterium angesiedelt ist, gewährt jungen Menschen anderer Religionen, die sich bereits im Dialog befinden und im Ausland leben, Stipendien für ein Studium an den Päpstlichen Akademischen Institutionen in Rom, um ihre Kenntnisse des Christentums zu vertiefen. Nach Abschluss ihres Studiums kehren diese jungen Menschen in ihre Länder zurück und engagieren sich für den interreligiösen Dialog, nachdem sie ihre Kenntnisse über den christlichen Glauben vertieft haben. Die Stiftung vergibt auch Stipendien zur Unterstützung lokaler Initiativen, die ebenfalls auf die Förderung des interreligiösen Dialogs abzielen. Wirtschaftlich gesehen ist die Stiftung autonom und finanziert sich selbst.

(vatican news) 

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31. Juli 2025, 16:24