Tourismus: Dikasterium fordert nachhaltiges und gerechtes Reisen
Der Tourismus ist eine ?Gelegenheit für Wachstum, Begegnung und gegenseitiges Kennenlernen“ – aber gleichzeitig eine Belastung für die Umwelt und natürliche Ressourcen. An dieses Spannungsfeld erinnert das Dikasterium für die Evangelisierung anlässlich des Welttourismustags in einer Pressemitteilung. Das Thema des diesjährigen Welttourismustags, ?Tourismus und nachhaltige Transformation“, erinnere an die Enzyklika ?‘“ von Papst Franziskus.
Der von ihm geforderte Schutz der Schöpfung betreffe auch den Tourismus und die wachsende Mobilität der Menschheit: ?Die Sorge um die Schöpfung erfordert daher eine persönliche und kollektive Verantwortung, damit von dem, was wir erhalten haben, nichts verloren geht“, fordert das Dikasterium.
Heilige Orte: Touristen sind Schöpfung besonders nah
Das Reisen, so die Mitteilung, fördere immer die Entwicklung einer ?umfassenden Sicht der Realität“ und die Begegnung zwischen Menschen. Noch stärkere ?Erbauung“, so das Dikasterium, hätten Touristen indes an heiligen Orten oder dort, wo sie der Schöpfung und ihren Ressourcen besonders nah seien. ?Wir alle sind Gäste“, so die Mitteilung, und die Bewahrung der Schöpfung könne nicht von wenigen einzelnen getragen werden, sondern von allen – auch von Touristen.
Neben der Nachhaltigkeit sei auch die Frage nach der Gerechtigkeit des modernen Tourismus eine wichtige Aufgabe, getrübt von Tourismus als Spekulationsobjekt, von Anreisebeschränkungen infolge von Überfüllung und von prekär beschäftigtem Dienstleistungspersonal. ?Die Gerechtigkeit“, mahnt das Dikasterium, ?darf weder durch Profitstreben noch durch Bedingungen, die die Würde des Arbeitnehmers verletzen, in den Hintergrund gedrängt werden“.
Negative Folgen des Wachstums
Auch vor diesem Profitstreben – demütigend für die Beschäftigten, Touristen und die Betreiber selbst – hatte Papst Franziskus bereits in seiner Enzyklika gewarnt. Die Mitteilung zitiert: ?In vielen Fällen wird die tatsächliche Lebensqualität im Rahmen des Wirtschaftswachstums beeinträchtigt. Der Diskurs über nachhaltiges Wachstum wird oft zu einem Ablenkungsmanöver, das die soziale und ökologische Verantwortung der Unternehmen wird meist auf eine Reihe von Marketing- und Imageaktionen reduziert“. Eine ?authentische Förderung des Tourismus“, mahnt das Dikasterium, sei immer ?von guten Praktiken der sozialen Gerechtigkeit und des Umweltschutzes“ begleitet.
Christen seien nicht nur Teilnehmer am Tourismus, sondern oft auch dessen Architekten – im Rahmen von Pilgerreisen. Die Mitteilung ruft dazu auf, die ?authentische Spiritualität“ der Wallfahrtsorte zu bewahren, sowie Priester und pastorale Mitarbeiter angemessen vorzubereiten. Das Dikasterium begrüßt, dass sich traditionelle Pilgerstätten einem nachhaltigen Tourismusstil öffnen: ?Das Engagement für die Bewahrung der Schöpfung beginnt mit der Aufmerksamkeit für die kleinen Dinge“.
Weltkongress im Oktober
Abschließend blicken die Kardinäle des Dikasteriums in die Zukunft: Für das Heilige Jahr erhoffe man sich eine klare Positionierung der Tourismusbranche, ?die die christliche Hoffnung greifbar machen, indem sie in eine nachhaltige Nutzung der uns zur Verfügung stehenden natürlichen und strukturellen Ressourcen investieren“.
Und: Der im Oktober stattfindende Weltkongress der Tourismuspastoral werde eine wichtige Gelegenheit, um zu erörtern, wie der Tourismus als ?Instrument der Evangelisierung und der Förderung des Menschen“ nutzbar gemacht werden kann.
(vaticannews – lv)
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