Papst beim Angelus: „Maria, Ikone und lebendiger Quell der Hoffnung"
Anne Preckel – Vatikanstadt
Die Gottesmutter Maria als Hoffnungsbringerin und Trösterin: dieses Bild hat der Papst beim Mittagsgebet des 15. August entfaltet. Anlässlich des Hochfestes Mariä Himmelfahrt, an dem die Kirche der Aufnahme Mariens in den Himmel gedenkt, ging Leo XIV. von einem Grundtext zur Marienverehrung in der katholischen Kirche aus, einer Passage zur Maria in der Apostolischen Konstitution „Lumen gentium“ des Zweiten Vatikanischen Konzils:
„Am Ende des Dokuments über die Kirche sagt das Konzil: ,Wie die Mutter Jesu, im Himmel schon mit Leib und Seele verherrlicht, Bild und Anfang der in der kommenden Weltzeit zu vollendenden Kirche ist, so leuchtet sie auch hier auf Erden in der Zwischenzeit bis zur Ankunft des Tages des Herrn als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran‘.“ (vgl. , 68)
Ikone der Hoffnung
Maria erstrahle als „Ikone der Hoffnung für ihre durch die Geschichte pilgernden Kinder“, formulierte der Papst. Auch in Dantes Dichtung sei Maria als „lebendige Quelle der Hoffnung“ (vgl. Paradiso XXXIII, 12) beschrieben worden, ergänzte er. Diese Wahrheit des Glaubens passe zum Thema des laufendes Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“. Pilgernde bräuchten ein „schönes, anziehendes Ziel“, so Leo XIV., der Mensch Hoffnung. In unserem Leben sei dieses Ziel Gott – er sei „die unendliche und ewige Liebe, die Fülle des Lebens, des Friedens, der Freude und aller Güter“.
Der Papst verwies dann auf die Nähe von Christus, Maria und der Kirche. Das Geheimnis Jesu Christi, der zu unserem Heil Mensch wurde, starb und auferstand, sei „untrennbar“ mit dem Geheimnis Mariens, aus der der Gottessohn Fleisch annahm, und der Kirche, des mystischen Leibes Christi, verbunden.
„Es handelt sich um ein einziges Geheimnis der Liebe und damit der Freiheit. So wie Jesus ,Ja‘ gesagt hat, so hat auch Maria ,Ja‘ gesagt und hat dem Wort des Herrn geglaubt. Und ihr ganzes Leben ist eine Pilgerreise der Hoffnung gewesen zusammen mit dem Sohn Gottes, der auch ihr Sohn ist, eine Pilgerreise, die sie durch das Kreuz und die Auferstehung zur Heimat geführt hat, in die Umarmung Gottes.“
Hoffnung wiederfinden in schwierigen Zeiten
Papst Leo ermutigte dazu, aus dem Gebet zur Gottesmutter Hoffnung zu schöpfen.
„Lasst uns (…) auf unserem Weg, als Einzelne, als Familie, als Gemeinschaft, besonders dann, wenn Wolken aufziehen und der Weg unsicher und schwierig wird, den Blick zu ihr erheben, zu unserer Mutter, dann werden wir die Hoffnung wiederfinden, die nicht zugrunde gehen lässt (vgl. Röm 5,5).“
Das achte Kapitel der dogmatischen Konstitution „Lumen gentium“ stellt die besondere Rolle der Gottesmutter Maria im Heilsplan Gottes dar und bestärkt ihre Verehrung innerhalb der katholischen Kirche. Das laufende Heilige Jahr steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“. Papst Leos Vorgänger Franziskus hatte es mit der Bulle „Spes non confundit – die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ in Anlehnung an die Ermutigung der christlichen Gemeinde durch den Apostel Paulus (vgl. Röm 5,5) offiziell verkündet und an Weihnachten 2024 eröffnet.
(vatican news – pr)
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