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Papst Leo XIV. Papst Leo XIV.  (©Osafund - Fondazione Agostiniani nel Mondo)

Papst Leo XIV. beruft Konsistorium zur Heiligsprechung ein

Am 13. Juni 2025 wird Papst Leo XIV. sieben Selige und eine Selige in das Verzeichnis der Heiligen aufnehmen. In einem ordentlichen öffentlichen Konsistorium soll das Kardinalskollegium über die Heiligsprechungen abstimmen – ein Moment geistlicher Bedeutung und weltkirchlicher Symbolkraft.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Mit einer feierlichen Liturgie wird Papst Leo XIV. am Freitag, den 13. Juni 2025, um 9:00 Uhr ein ordentliches öffentliches Konsistorium im Apostolischen Palast des Vatikans eröffnen. In Anwesenheit der in Rom residierenden Kardinäle wird über die Heiligsprechung von acht Persönlichkeiten abgestimmt, deren Leben durch Glaubenstreue, Dienst am Nächsten und – in zwei Fällen – das Martyrium geprägt war.

Das Konsistorium markiert einen bedeutsamen Schritt im Heiligsprechungsverfahren und ist zugleich ein Moment, in dem die katholische Kirche weltweit auf herausragende Glaubenszeugen blickt. Papst Leo XIV., seit Mai 2025 im Amt, leitet damit zum ersten Mal ein solches Konsistorium und setzt einen Akzent in seinem jungen Pontifikat.

Die Kandidaten für die Heiligsprechung

Unter den zu kanonisierenden Seligen befinden sich Persönlichkeiten aus verschiedenen Kontinenten, Jahrhunderten und Lebensständen. Zwei Märtyrer stehen besonders im Mittelpunkt:

  • Ignatius Choukrallah Maloyan, armenisch-katholischer Erzbischof von Mardin, wurde 1915 während des Völkermords an den Armeniern hingerichtet. Sein Tod gilt als Zeugnis des unerschütterlichen Glaubens und als Mahnmal für die Christenverfolgung im Nahen Osten.

  • Peter To Rot, ein Laie und Katechet aus Papua-Neuguinea, wurde während der japanischen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wegen seiner pastoralen Tätigkeit ermordet. Sein Mut als Familienvater und Verkünder des Evangeliums inspiriert bis heute viele Gläubige im Pazifikraum.

Neben diesen Märtyrern stehen Gründerinnen religiöser Gemeinschaften, deren Werke bis heute in sozialen und pastoralen Diensten fortwirken:

  • Vincenza Maria Poloni, die in Verona das Institut der Barmherzigen Schwestern gründete, widmete ihr Leben der Pflege von Kranken und Armen im 19. Jahrhundert.

  • Maria del Monte Carmelo Rendiles Martínez, eine bedeutende venezolanische Ordensfrau, gründete die Kongregation der Diener Jesu, mit dem Ziel, Frauen in Armut spirituelle und soziale Hilfe zu bieten.

  • Maria Troncatti, Missionsschwester und Angehörige der Salesianerinnen, wirkte im Amazonasgebiet Ecuadors, wo sie indigene Gemeinschaften medizinisch und seelsorglich betreute.

Auch drei Laien, deren Heiligkeit inmitten des Alltags aufleuchtete, stehen zur Abstimmung:

  • José Gregorio Hernández Cisneros, ein venezolanischer Arzt, wird in Lateinamerika bereits als „Arzt der Armen“ verehrt. Seine tiefe Frömmigkeit und sein medizinischer Einsatz machten ihn zu einer beliebten Volksgestalt.

  • Pier Giorgio Frassati, ein italienischer Student, Bergsteiger und engagierter Christ des Dritten Ordens der Dominikaner, beeindruckt bis heute junge Gläubige weltweit durch seine soziale Hingabe und geistliche Tiefe.

  • Bartolo Longo, ehemaliger Anwalt und bekehrter Satanist, wurde zu einem der großen Förderer des Rosenkranzgebets und des Heiligtums von Pompeji. Sein Leben ist ein starkes Zeugnis für Bekehrung und Erneuerung.

Praktische Hinweise für das Konsistorium

Wie in der offiziellen Mitteilung des Büros für liturgische Feiern vom 4. Juni 2025 vermerkt, sind alle Kardinäle, die am Tag des Konsistoriums in Rom residieren oder sich dort aufhalten, zur Teilnahme eingeladen. Sie werden gebeten, sich bis 8:30 Uhr in Chorkleidung in der Konsistoriumsaula des Apostolischen Palastes einzufinden und ihre Anwesenheit zuvor per E-Mail zu bestätigen.

Die Entscheidung des Konsistoriums ebnet den Weg für die offizielle Heiligsprechung, die zu einem späteren Zeitpunkt durch eine feierliche Liturgie – voraussichtlich auf dem Petersplatz – erfolgen wird.

(vatican news)

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04. Juni 2025, 12:17