D: Renovabis-Kongress fordert Schutz der Menschenwürde
Die Menschenwürde sei ein universeller Wert und das Fundament für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden, werde jedoch „in vielen Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens in Frage gestellt, instrumentalisiert oder verletzt“. Schwartz betonte: „Menschenwürde ist keine abstrakte Idee – sie beginnt im Hinsehen, im Urteilen und verlangt konkretes Handeln.“ Ein erschreckendes Beispiel sei die Diskriminierung der Roma-Minderheit in Osteuropa.
Sterbehilfe und Menschenhandel im Fokus
Besonderes Augenmerk legte der Kongress auf ethische Debatten wie die Frage nach einem würdigen Sterben. Renovabis warnt „vor einer stillen gesellschaftlichen Akzeptanz des Suizids als Lösung“, da viele Sterbewünsche aus Einsamkeit, Altersarmut oder seelischer Not entstünden. Schwartz forderte von der Politik die „Stärkung von Hospizen, Palliativversorgung und seelsorglicher Begleitung“.
Ein weiteres schwerwiegendes Thema war der Menschenhandel. Laut Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sind weltweit rund 50 Millionen Menschen von moderner Sklaverei betroffen. Armut in Osteuropa schaffe „einen Nährboden für Ausbeutung“, so Schwartz. Er forderte die „konsequente Bestrafung von Nachfrage und organisierter Ausbeutung nach dem Vorbild des Nordischen Modells“.
Der Aufruf erging zudem an die EU-Verantwortlichen, eine Migrationspolitik zu gestalten, die das Leben schützt und „Humanität sowie Rechtsstaatlichkeit sichtbar und wirksam umsetzt“. „Pushbacks, überfüllte Lager und blockierte Hilfen treten die Menschenwürde mit Füßen“, heißt es in dem Aufruf. „Die Würde des Menschen endet nicht an Stacheldraht und Grenzzäunen.“ An dem 29. Internationalen Kongress des Hilfswerks nahmen über 200 Gäste aus 26 Ländern teil.
(pm - mg)
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