D: Renovabis-Leiter warnt vor nachlassendem Engagement für die Ukraine
Thomas Schwarz, Leiter des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, warnte in einem Interview mit der Zeitschrift ?Publik-Forum“ vor einer nachlassenden Unterstützung für die Ukraine. Er sagte, dass der ?falsche Eindruck“ wachse, ?dass alle irgendwie gleichermaßen schuld seien an diesem Konflikt“. Schwarz kritisierte in diesem Zusammenhang Pläne der Bundesregierung zur Kürzung des Etats für Entwicklungszusammenarbeit. Auch Renovabis selbst verzeichne weniger Spenden.
Schwarz hob hervor, dass der Wunsch nach Frieden in der Ukraine ?allgegenwärtig“ sei und auch viele Menschen in Russland wünschten, dass der ?unselige Krieg möglichst bald endet“. Er mahnte, dass ?Frieden immer mit Gerechtigkeit verbunden sein“ müsse und mehr sei als nur ?das Schweigen der Waffen“. Er sagte, er verstehe die Forderungen der Ukrainer nach einem ?gerechten Frieden“, der nicht darin bestehe, Russland die beanspruchten Gebiete zu überlassen.
Lob für ukrainische Zivilgesellschaft
Der Renovabis-Leiter lobte die ukrainische Zivilgesellschaft und bezeichnete die Ukraine als ?eine funktionierende, plurale Demokratie“. Er bewundere, wie aktiv Organisationen, die sich für Kultur, Soziales und Gerechtigkeit einsetzen, weiterhin blieben.
Allerdings müsse das Land bei der Korruptionsbekämpfung nachbessern. Zwar habe die Ukraine ?deutliche Fortschritte“ erzielt, kämpfe aber weiterhin mit den Folgen der wilden Privatisierungen nach dem Kommunismus. Laut Schwarz hätten ?diejenigen, die zu der Zeit an den Schalthebeln saßen, Teile des Staates quasi unter den Nagel gerissen.“ Er merkte an, dass es sehr schwierig sei, diese Situation zu ändern.
(pm/kna - mg)
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