Heute: Pfingsten
Das Wort Pfingsten leitet sich ab von „Pentekoste“, dem griechischen Begriff für „fünfzig“. Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten.
Die Apostelgeschichte berichtet, wie die Jünger Jesu durch das Pfingstwunder „mit Heiligem Geist erfüllt wurden und begannen, mit anderen Zungen zu reden“. Das sogenannte Sprachenwunder will darauf hinweisen, dass die Verkündigung der Botschaft von Jesus Christus sprachübergreifende Bedeutung für die ganze Welt hat.
Bis zum vierten Jahrhundert feierten die Christen an Pfingsten nicht nur den Abschluss der Osterzeit, sondern auch die in der Apostelgeschichte erwähnte Himmelfahrt Christi. Nachdem sich dafür ein weiterer Festtag herausgebildet hatte, wurde Pfingsten eigenständig. Wie Weihnachten und Ostern erhielt es in einigen Ländern einen zweiten Festtag, den Pfingstmontag.
Historisch gesehen ist das Pfingstfest auch ein Frühlingsfest. Bräuche, die mit Wachsen, Blühen und Wiedererwachen der Natur zu tun haben, tauchen vor dem herannahenden Sommer noch einmal auf. Flurumritte, Grenzabschreitungen und Prozessionen sollen der neuen Saat Segen bringen.
Im Folgenden einige wichtige Fragen und Antworten rund um das christliche Hochfest, das in diesem Jahr am 8. und 9. Juni gefeiert wird.
Worum geht es an Pfingsten?
Pfingsten ist das Fest, an dem der Heilige Geist auf die Apostel herabkommt, die mit Maria im Abendmahlssaal darauf gewartet hatten. Es wird 50 Tage nach Ostern und 10 Tage nach Christi Himmelfahrt gefeiert. Das Wort „Pfingsten“ kommt vom griechischen „Pentekoste hemera“ (fünfzigster Tag).
Was ist der biblische Ursprung?
Lukas beschreibt das Pfingst-Ereignis in der Apostelgeschichte so: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ In Jerusalem lockt dieses seltsame Ereignis eine neugierige Menge an, auch Ägypter, Römer, Kreter und Araber. Sie sind „außer sich vor Staunen“, denn jeder hört die Jünger in seiner eigenen Muttersprache reden.
Was bedeutet das Fest für die Kirche?
Pfingsten gilt als Geburtstag der Kirche. Der Heilige Geist soll nach kirchlicher Lehre Person, Wort und Wirken Jesu lebendig erhalten. Das Sprachenwunder zeigt, dass die Botschaft für die ganze Welt von Bedeutung ist. Wie Weihnachten und Ostern hat das Hochfest in Deutschland zwei Feiertage. In vielen katholischen Bistümern finden dann die jährlichen Priesterweihen statt. Außerdem endet die Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis mit der Spendensammlung in allen Gottesdiensten.
Was wird am Pfingstmontag gefeiert?
Für den zweiten Feiertag gibt es keinen theologischen Grund, viele katholische Pfarreien in Deutschland nutzen ihn heute für ökumenische Feiern und Initiativen zusammen mit den evangelischen Gemeinden. Traditionell nutzen auch viele kirchliche Jugendgruppen und -verbände das Pfingstwochenende für Zeltlager und ähnliche Großveranstaltungen.
Ist der Pfingstmontag überall Feiertag?
In Deutschland ist er bundesweiter Feiertag, auch wenn es immer wieder Initiativen gab, dies zu ändern - etwa von Wirtschaftsverbänden. In vielen anderen europäischen Ländern gibt es ebenfalls einen arbeitsfreien Pfingstmontag. In Frankreich wurde er 2005 abgeschafft, 2008 aber wieder eingeführt. In Italien und somit auch im Vatikan ist der Pfingstmontag kein gesetzlicher Feiertag, genau wie in den meisten Ländern außerhalb Europas.
Welches Brauchtum gehört zu Pfingsten?
In manchen Regionen gibt es zudem Pfingstbräuche, die dem Maibrauchtum ähneln. Dazu gehört etwa allerlei Schabernack in der Nacht zum Pfingstmontag oder auch das Aufstellen eines geschmückten Baums an der Hauswand der Liebsten. Zu den überregional bekanntesten Bräuchen gehören der Pfingstritt in Kötzting im Bayerischen Wald am Pfingstmontag und die Springprozession im luxemburgischen Echternach am Dienstag nach Pfingsten.
Und was hat die Taube mit Pfingsten zu tun?
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