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Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz  (@Vatican Media)

Pfingsten auf dem Petersplatz: Papst ruft zur ?ffnung der inneren und ?u?eren Grenzen auf

Unter strahlender Sonne feierte Papst Leo XIV. an diesem Pfingstsonntag eine festliche Messe auf dem Petersplatz. Tausende Gl?ubige aus aller Welt hatten sich bereits am frühen Morgen versammelt, um an der Feier im Rahmen des Jubil?ums der Bewegungen teilzunehmen. Vor Beginn der Messe fuhr der Papst im Papamobil durch die Menge und begrü?te die jubelnden Menschen bis etwa zur Mitte der Via della Conciliazione.

Mario Galgano - Vatikanstadt

In seiner Predigt erinnerte Papst Leo XIV. an die zentrale Bedeutung des Heiligen Geistes für das Leben der Kirche und jedes einzelnen Gläubigen. Zu Beginn zitierte er den heiligen Augustinus: ?Ein freudiger Tag hat uns erleuchtet, […] an dem der Herr Jesus Christus nach seiner Auferstehung verherrlicht durch seine Himmelfahrt den Heiligen Geist gesandt hat.“ Leo XIV. gehört dem Augustinerorden an.

Zum Nachhören - was der Papst sagte

Der Papst rief dazu auf, sich vom Geist Gottes neu erfassen zu lassen – wie ein Sturm, ein Brausen, ein Feuer. Dabei verwies er auf das Geschehen im Abendmahlssaal, das in der Apostelgeschichte beschrieben wird: ?Der Heilige Geist besiegt ihre Angst, bricht ihre inneren Fesseln auf, heilt ihre Wunden, salbt sie mit Kraft und schenkt ihnen den Mut, hinauszugehen, um allen Menschen Gottes Taten zu verkünden.“

Die Pfingstmesse auf dem Petersplatz
Die Pfingstmesse auf dem Petersplatz   (@Vatican Media)

Gabe des Verstehens

Zugleich betonte Leo XIV. die Aktualität dieser Erfahrung: ?Wie Benedikt XVI. sagt: ?Der Heilige Geist verleiht ihnen die Gabe des Verstehens. Er überwindet den in Babel eingetreten Bruch […] und öffnet die Grenzen.‘“ Für die Kirche bedeute das, sich immer wieder neu zu öffnen – zwischen Völkern, Klassen und Rassen. Niemand dürfe vergessen oder verachtet werden.

?Er führt uns zur Begegnung mit dem Herrn, indem er uns lehrt, seine Freude zu erfahren.“

Ein zentrales Thema der Predigt war die ?Öffnung der Grenzen“ – im Inneren des Menschen, in seinen Beziehungen und zwischen den Völkern. Der Papst sprach von einer Welt, die zwar zunehmend vernetzt, aber zugleich von Einsamkeit geprägt sei: ?Es ist traurig zu beobachten, wie wir in einer Welt, in der es immer mehr Möglichkeiten zur sozialen Begegnung gibt, paradoxerweise Gefahr laufen, einsamer zu werden.“

Die Messe an Pfingsten auf dem Petersplatz
Die Messe an Pfingsten auf dem Petersplatz   (@Vatican Media)

Neue Sicht- und Lebensweise

Der Heilige Geist, so Leo XIV., lehre die Menschen eine neue Sicht- und Lebensweise, befreie sie von Verschlossenheit, Egoismus und Angst. ?Er öffnet uns für die Begegnung mit uns selbst jenseits der Masken, die wir tragen“, sagte der Papst. ?Er führt uns zur Begegnung mit dem Herrn, indem er uns lehrt, seine Freude zu erfahren.“

Auch für zwischenmenschliche Beziehungen sei der Geist Gottes entscheidend: ?Wenn die Liebe Gottes in uns wohnt, werden wir fähig, uns unseren Brüdern und Schwestern gegenüber zu öffnen, unsere Starrheit zu überwinden, die Angst vor dem Anderssein zu besiegen.“ Mit deutlichen Worten sprach Leo XIV. auch über den ?Willen, den anderen zu beherrschen“, der zu Gewalt führen könne, ?wie die zahlreichen Fälle von Femiziden in jüngster Zeit leider zeigen.“

Demgegenüber stellte der Papst die ?Früchte des Geistes“, wie sie im Galaterbrief genannt werden: ?Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit.“ Dies sei auch ein Prüfstein für die Kirche: ?Wir sind nur dann wirklich die Kirche des Auferstandenen und Jünger von Pfingsten, wenn es unter uns keine Grenzen und Spaltungen gibt.“

Die Messe mit Papst Leo XIV.
Die Messe mit Papst Leo XIV.   (@Vatican Media)

Politische Dimension

Schließlich ging Papst Leo XIV. auch auf die politische Dimension des Pfingstfestes ein: Der Geist überwinde das ?babylonische Gewirr“ und schaffe ?eine vom Geist geschaffene Harmonie“. Er ?durchbricht Grenzen und reißt Mauern der Gleichgültigkeit und des Hasses nieder“. Dabei erinnerte der Papst an das zentrale Gebot der Liebe, das ?keinen Platz für Vorurteile, für Sicherheitsabstände, […] für die Logik der Ausgrenzung“ lasse – eine Logik, die er auch in politischen Nationalismen wiederzuerkennen meinte.

?Wir sind nur dann wirklich die Kirche des Auferstandenen und Jünger von Pfingsten, wenn es unter uns keine Grenzen und Spaltungen gibt.“

In Anlehnung an eine Predigt seines Vorgängers Franziskus bezeichnete Leo XIV. die gegenwärtige Welt als geprägt von ?Zwietracht und Spaltung“, ?betäubt von Gleichgültigkeit und niedergedrückt von Einsamkeit“. Dem setzte er den Appell entgegen, den Geist der Liebe und des Friedens zu erbitten: ?damit er Grenzen öffne, Mauern niederreiße, Hass auflöse und uns helfe, als Kinder des einen Vaters im Himmel zu leben.“

Zum Abschluss rief Papst Leo XIV. dazu auf, sich dem Wirken des Geistes anzuvertrauen: ?Der kräftige Wind des Geistes komme über uns und in uns, er öffne die Grenzen des Herzens, schenke uns die Gnade der Begegnung mit Gott, erweitere den Horizont der Liebe und stärke unsere Bemühungen um den Aufbau einer Welt, in der der Friede herrscht.“ Die Gläubigen bat er, sich unter den Schutz der Gottesmutter Maria zu stellen – ?die Frau des Pfingstfestes, die vom Geist besuchte Jungfrau, Mutter voller Gnade“.

Vor der Messe segnete der Papst auf seiner mehr als 20 Minuten dauernden Rundfahrt über den Petersplatz und durch die Via della Conciliazione zahlreiche Kleinkinder.

(vatican news)

Papst Leo XIV.
Papst Leo XIV.   (@Vatican Media)

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08. Juni 2025, 10:41