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Libanesisches Kabinett ber?t über Entwaffnungspl?ne Libanesisches Kabinett ber?t über Entwaffnungspl?ne  (ANSA)

Libanon: Patriarch ruft zur ?berwindung von Spaltung auf

Patriarch Bechara Rai forderte die Regierung des Libanon auf, die Interessen des Heimatlandes und des Volkes an erste Stelle zu setzen. Ebenso mahnte er die Bürger des Landes zur ?berwindung von Spaltung und Machtk?mpfen.

Seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023 kam es verstärkt zu Angriffen auf Nordisrael durch die Terrororganisation Hisbollah, die Teile des Libanon beherrscht. Israel reagierte mit einem Gegenschlag und fügte der Schiiten-Miliz und deren Führung schwere Verluste zu. Die Angriffe Israels auf Hisbollah-Kämpfer und Waffenlager halten weiter an. Gemeinsam fordern Israel und die USA seit Monaten mit Nachdruck ein Waffenstillstandsabkommen.

Vorschlag zur Entwaffnung

Die libanesische Armee brachte den Vorschlag, die Waffenarsenale verschiedener Milizen zu zerschlagen. Dieser Plan fand letzten Freitag Zustimmung seitens des Ministerrats. Ohne einen Zeitplan zu nennen, solle mit der Hisbollah begonnen werden. Fünf Minister, die der schiitischen Glaubensrichtung angehören, hatten daraufhin die Sitzung verlassen. Bis zum Jahresende, so die Forderung, solle die Armee nun einen Zeitplan ausarbeiten, um ein staatliches Waffenmonopol durchzusetzen.

Keine Aussicht auf Einigung

Die schiitischen Parteien begegneten den Forderungen mit Kritik – sie drohten wiederholt mit Konfrontationen innerhalb des Parlaments. Auch die Hisbollah wies einen Plan zur Entwaffnung zurück. Israel intensivierte in den vergangenen Tagen seine Angriffe auf Ziele im Südlibanon. Laut israelischen Medien solle so ein Wiederaufbau einer Infrastruktur der Hisbollah verhindert werden.

?Es geht darum einen Staat aufzubauen, der auf Recht und Gerechtigkeit basiert.“

Appel zur Einsicht

Mit Blick auf die wachsenden Spannungen rief der maronitische Patriarch Bechara Rai seine Landsleute zur Überwindung von Spaltung und Machtkämpfen auf. Es gehe darum, ?einen Staat aufzubauen, der auf Recht und Gerechtigkeit basiert, das Land und die Identität der Bürger zu bewahren, das allgemeine Interesse über die Partikularinteressen zu stellen und auf eine nationale Einheit hinzuarbeiten", sagte er in seiner Sonntagspredigt laut libanesischen Medien. Das maronitische Kirchenoberhaupt, das im Libanon hohen politischen Einfluss besitzt, forderte die politischen Führer auf, die Interessen des Heimatlandes und des Volkes über alle anderen Erwägungen zu stellen.

Wachsender Einfluss

Im Libanon bilden der Islam und das Christentum die zwei größten Religionsgemeinschaften. Diese Verteilung zieht sich bis ins libanesische Parlament; dort werden beide Gruppen zu gleichen Teilen repräsentiert. Dieses konfessionelle System führt immer wieder zu politischen Blockaden. Die Wahl eines Staatspräsidenten und die Regierungsbildung sind daher oft komplex.

Der Einfluss der islamistisch-schiitischen Hisbollah im libanesischen Parlament wächst. Seit der Gründung einer eigenen Partei der Hisbollah im Jahr 1985 sind sie derzeit mit 13 Mandaten, mit etwa 10 Prozent, vertreten.

(kna - lyk)

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08. September 2025, 13:01