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Kinderimpfung in einem Flüchtlingscamp an der jordanisch-syrischen Grenze (Archivbild) Kinderimpfung in einem Flüchtlingscamp an der jordanisch-syrischen Grenze (Archivbild)   (ANSA)

D/Jordanien: Flüchtlinge leiden unter Gaza-Konflikt

Der Notstand in Gaza hinterl?sst auch in Jordanien Spuren, wo ein Gro?teil der Bev?lkerung pal?stinensischer Herkunft ist. Nach einer Reise in das Land berichtet Bischof Klaus Kr?mer über die Lage von Flüchtlingen in dem Land.

Jordanien, im Nordwesten der Arabischen Halbinsel gelegen, ist seit Jahren mit dem Zustrom von Flüchtenden unterschiedlicher Herkunft konfrontiert. Es ist nach dem Libanon das Land mit der zweitgrößten Aufnahme von Flüchtlingen im Vergleich zur Bevölkerungszahl. Überwiegend kommen die Schutzsuchenden aus dem Irak und dem Iran.

Unterstützt vom Staat werden sie nicht. Bereits 2019 untersagte die Regierung Jordaniens die Registrierung von Geflüchteten und entzog ihnen somit die Grundlage für staatliche Hilfen. Das Recht zu arbeiten, Zugang zum staatlichen Sozialsystem und Gesundheitsversorgung bleiben somit aussichtslos. Der Zugang zu Bildung ist nur unter schweren Bedingungen möglich.

Nöte und Ängste verstehen

Während seiner Reise nach Jordanien vom 27. August bis 1. September traf Bischof Klaus Krämer von Rottenburg-Stuttgart Geflüchtete in einem Caritas-Zentrum. In Amman, der Hauptstadt Jordaniens, sprach er mit Flüchtlingsfamilien in ihren ?beengten Wohnungen“. ?Am meisten berührt hat mich, wie schnell Tränen flossen, als sie ihre Situation beschrieben haben“, so Bischof Krämer. Er selbst habe während seiner Reise gesehen, wie das Land am Ende seiner Möglichkeiten sei – viele Flüchtlinge würden nicht mehr ausreichend versorgt. Es ?entsteht ein Teufelskreis der Armut.“

Besorgniserregende Entwicklungen

Verschärft werde die Situation durch den anhaltenden Konflikt in Gaza. Die Ereignisse würden in Jordanien mit großer Sorge verfolgt, auch weil ein Großteil der Bevölkerung palästinensischer Herkunft ist. Viele der Geflüchteten hätten Verwandte oder Freunde im Gazastreifen oder im Westjordanland.

Die Hilfe soll nicht abreißen

Nur durch unabhängige Organisationen wie die Caritas sei Hilfe möglich, betonte Bischof Krämer. Solche Zentren seien ?der einzige Ort in dieser gesellschaftlichen Isolation, an dem die Geflüchteten überhaupt fachkundige Unterstützung und medizinische Versorgung erhalten.“ Die Caritas- und Bildungsarbeit sowie die katholischen Schulen mit ihrer werteorientierten Erziehung seien dort ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der gesamten Gesellschaft.

Das Bistum Rottenburg-Stuttgart unterhält seit Jahren intensive Hilfsprogramme nach Jordanien. Erst im Jahr 2024 brachte die Diözese eine Spendensumme von 550.000 Euro für humanitäre Unterstützung in Jordanien auf.

?Wir können lernen, wie man unter ganz schweren Bedingungen trotzdem als Kirche überlebt.“

Lernen aus der Not

Vom Engagement der wenigen Christen im Land zeigte sich Bischof Klaus Krämer beeindruckt. ?Wir können lernen, wie man unter ganz schweren Bedingungen trotzdem als Kirche überlebt.“ Nur etwa zwei Prozent der Gesamtbevölkerung in Jordanien sind Christen. Dennoch ist das Land tief mit der christlichen Historie verbunden. Auf seiner Reise besuchte Bischof Krämer die Stätte ?Al-Maghtas“. Jesus selbst soll dort von Johannes dem Täufer getauft worden sein.

 

(kna - lyk) 

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02. September 2025, 17:34