Thailand/Kambodscha: Waffenruhe an Grenze bleibt fragil
Das kambodschanische Außenministerium hat zudem den Vorwurf erhoben, die thailändische Seite habe mit der Errichtung von Stacheldrahtzäunen, die Wohngebiete und Grundstücke einschlössen, gegen die Vereinbarung verstoßen.
Pater Figaredo beschreibt die Lage der Zivilisten in den Grenzregionen: Sie könnten nicht in ihre Dörfer und Häuser zurückkehren, weil das Gebiet durch viele nicht explodierte Bomben, auch Streubomben, gefährlich sei. Die Räumung werde Monate dauern. ?Nach einer vom Frieden geprägten Vision sollten Grenzen keine Schlachtfelder sein, sondern Orte der Freundschaft und Zusammenarbeit“, sagte er der Agentur Fides.
Leid und Solidarität
Der Präfekt hat kürzlich vier Tage in Flüchtlingslagern an der Grenze verbracht, wo er eine Mission der Caritas Kambodscha begleitete. Er schilderte, dass die Lager viele arme Bauern und Landwirte beherbergten, die ?wider Willen in einen Konflikt verwickelt sind, den sie nicht verstehen.“ Sie hätten keine Mittel zum Lebensunterhalt und seien auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Trotz der prekären Lage beobachtet Pater Figaredo eine tiefe Solidarität: ?Die Vertriebenen werden in den Anlagen der buddhistischen Klöster, in den Gärten der Tempel, aufgenommen.“ Er sprach von einem ?wunderbaren Zeugnis der Solidarität der buddhistischen Mönche“, deren Orte der Meditation zu einem gastfreundlichen Zuhause für die Flüchtlinge geworden seien. Figaredo traf auch katholische Vertriebene, die er ermutigte, eine Haltung der Gewaltlosigkeit zu bewahren und sich um die Bildung ihrer Kinder zu kümmern.
Schulbildung und Friedensbotschaft
Die Caritas Kambodscha hat in Zusammenarbeit mit UNICEF Schulunterricht für Kinder und Jugendliche in den Lagern organisiert. Dank der Mithilfe von Lehrern und Freiwilligen, die selbst zu den Vertriebenen gehörten, könnten die Kinder weiter lernen, da der Flüchtlingszustand voraussichtlich noch mindestens sechs Monate andauern werde.
Pater Figaredo betonte, dass der Weltfrieden im Alltag beginne, in den Beziehungen zu den Nachbarn. ?Die Botschaft von Papst Leo berührt uns sehr: Sie inspiriert uns, unser Herz in das Herz Christi zu legen, das ein entwaffnetes Herz ist“, sagte er. Er rief dazu auf, im Kontext der Beziehungen zwischen Thailand und Kambodscha eine Sprache des Friedens zu verwenden, die frei von Hassreden ist und von Mitgefühl und Versöhnung durchdrungen sei.
(fides - mg)
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