Thailand/Kambodscha: Hoffnung auf Vers?hnung
?Wir freuen uns sehr zu erfahren, dass der von Kambodscha und Thailand eingeschlagene Dialogweg zu zahlreichen Übereinkünften geführt hat, die hoffentlich zur Versöhnung und zu einem stabilen und dauerhaften Frieden zwischen den beteiligten Parteien führen werden“, so Erzbischof Peter Bryan Wells gegenüber Fides.
Nachdem sich die Nachbarländer im Grenzgebiet für mehrere Tage bewaffnete Auseinandersetzungen geliefert hatten, bei denen Dutzende Menschen starben, trat am 28. Juli offiziell eine Waffenruhe in Kraft. Bei dem Konflikt waren mehr als 40 Menschen gestorben und tausende Menschen vertrieben worden.
?Wir hoffen, dass dieses Engagement auch in Zukunft fortgeführt wird, um eine Wiederholung der Gewalt, die wir in den vergangenen Wochen erlebt haben, zu vermeiden“, fügte der vatikan-Diplomat an. Er bekräftigte die Hilfe für Flüchtlinge in der Region, auf die sich die Kirche nun konzentrieren wolle.
Über 260.000 Vertriebene - Kirche bemüht sich um Hilfe
Schätzungen zufolge gibt es im Grenzgebiet über 260.000 Vertriebene. In mehreren kambodschanischen und thailändischen Provinzen wurden laut Fides Aufnahmezentren eingerichtet, viele davon von den örtlichen Diözesen, wie etwa in Ubon Ratchathani. Unter den Vertriebenen seien viele Frauen mit Kindern und Säuglingen. Innerhalb weniger Stunden mussten sie alles zurücklassen, als die Kämpfe plötzlich ausbrachen.
Auslöser der Feindseligkeiten zwischen den beiden Ländern war ein langjähriger Streit um Tempel an der Grenze. Die umstrittenen Tempel werden von beiden Nationen beansprucht, da die Grenzziehung von den französischen Kolonialverwaltungen Kambodschas im Jahr 1907 nur vage festgelegt wurde. Die Kämpfe im vergangenen Monat waren die blutigsten in der Region seit über einem Jahrzehnt und zwangen mehr als 300.000 Menschen auf beiden Seiten der Grenze zur Flucht aus den Kampfgebieten.
Was das Abkommen vorsieht
Vermittelt wurde der Waffenstillstand vom malaysischen Premierminister Anwar Ibrahim, Vorsitzender des regionalen ASEAN-Blocks, auf Ersuchen des US-Präsidenten Donald Trump und Chinas. Auf das Waffenstillstandsabkommen folgten drei Tage Verhandlungen in Kuala Lumpur, die mit einer gemeinsamen Erklärung endeten. ?Beide Seiten stimmen einem Waffenstillstand zu, der alle Arten von Waffen einschließt, einschließlich Angriffe auf Zivilisten, zivile Ziele und militärische Ziele beider Seiten, in allen Fällen und in allen Gebieten. Dieses Abkommen darf unter keinen Umständen verletzt werden“, heißt es darin laut Fides.
In den vergangenen Tagen hatten sich jedoch sowohl Kambodscha als auch Thailand gegenseitig beschuldigt, das Abkommen verletzt zu haben. Entlang der 800 Kilometer langen Grenze flammten daraufhin die Kämpfe erneut auf, nahmen jedoch rasch wieder ab.
Die Erklärung sieht zudem ein weiteres Treffen der Parteien innerhalb eines Monats vor sowie die Verpflichtung beider Regierungen, ?keine falschen Informationen oder Fake News zu verbreiten, um die Spannungen zu entschärfen“. Unterzeichnet wurde das Dokument vom thailändischen Vizeverteidigungsminister Nattaphon Narkphanit und vom kambodschanischen Verteidigungsminister Tea Seiha.
(fides – pr)
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