Emeritierter Erzbischof von Turin verstorben
Nosiglia habe sich durch eine ausgeprägte soziale Sensibilität ausgezeichnet. Diese habe ihn dazu gebracht, klare öffentliche Stellungnahmen zu zahlreichen Krisen in Turin und im Piemont abzugeben, vor allem in den Jahren des ?langen Abschieds“ vom italienischen Autokonzern Fiat. Berühmt wurde - der Würdigung zufolge - Nosiglias Bild von den ?zwei Städten“: dem Turin der Wohlhabenden und Gesicherten und dem anderen Turin der Schwachen und Ausgegrenzten.
Besonderes Augenmerk habe er für jene Gruppen gehabt, die oft mit Misstrauen betrachtet wurden, insbesondere den Roma, die er bereits in seiner Zeit in Rom kennengelernt hatte. Auch für die Jugend und für das kirchliche wie auch gesellschaftliche Leben der Region habe sich der Verstorbene sehr interessiert. Während seiner Amtszeit besuchte Nosiglia zweimal alle Gemeinden der Diözese, auch solche außerhalb des klassischen katholischen Umfelds.
Student der Theologie und Bibelwissenschaft
Cesare Nosiglia wurde am 5. Oktober 1944 in Rossiglione (Provinz Genua, Diözese Acqui Terme) geboren. Er erhielt seine Ausbildung in den Seminaren von Acqui Terme und Rivoli und wurde 1968 zum Priester geweiht. Danach setzte er seine Studien der Theologie und der Bibelwissenschaft in Rom fort (Päpstliche Lateranuniversität und Päpstliches Bibelinstitut).
Er diente zunächst als Weihbischof, später als Vizegeneralvikar der Diözese Rom. 1996 wurde er zum Erzbischof ad personam ernannt. In dieser Zeit widmete er sich besonders den Bereichen Jugend, Bildung und katholische Schule. Im Jahr 2000 leitete er das Organisationskomitee für das große Jugendtreffen zum Heiligen Jahr auf dem Campus Tor Vergata.
Papst Benedikt XVI. ernannte ihn schließlich zum Erzbischof von Turin, wo er am 21. November 2010 sein Amt antrat.
(pm - rva)
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