Jerusalemer Patriarchen warnen vor Eskalation in Gaza
?Es scheint, dass die Ankündigung der israelischen Regierung, ?die Tore der Hölle würden sich öffnen‘, tatsächlich tragische Konturen annimmt“, heißt es in der Erklärung. In Gaza seien bereits Evakuierungsbefehle ergangen, während Bombardierungen weitergingen und neue Zerstörungen und Tote meldeten. Die Kirchen erinnerten daran, dass in den vergangenen Wochen wiederholt über eine massive Mobilisierung der Armee berichtet wurde.
Besondere Sorge gilt den Menschen in den kirchlichen Einrichtungen vor Ort. Der griechisch-orthodoxe Komplex St. Porphyrios und der lateinische Komplex der Heiligen Familie haben seit Beginn der Kämpfe Hunderte Zivilisten aufgenommen. Unter ihnen befinden sich Frauen, Kinder, Alte und seit Jahren auch Menschen mit Behinderungen, die von Ordensschwestern betreut werden. Die Patriarchate erklärten: ?Die Stadt Gaza zu verlassen und zu versuchen, nach Süden zu fliehen, käme einem Todesurteil gleich.“ Deshalb hätten Priester und Schwestern beschlossen, zu bleiben und die Schutzsuchenden nicht allein zu lassen.
Die Patriarchen verweisen auf Worte von Papst Leo XIV., der am vergangenen Samstag, den 23. August, zu Indigenen gesagt hatte: ?Alle Völker, auch die kleinsten und schwächsten, müssen von den Mächtigen in ihrer Identität und in ihren Rechten respektiert werden, insbesondere im Recht, in ihrem eigenen Land zu leben; und niemand darf in ein erzwungenes Exil geschickt werden.“
Die Kirchen betonten mit Blick auf den Gazastreifen, es sei ?an der Zeit, diese Spirale der Gewalt abzubrechen, den Krieg zu beenden und das Gemeinwohl der Menschen in den Vordergrund zu stellen. Es gab genug Zerstörung, sowohl in den Gebieten als auch im Leben der Menschen." An die Adresse der Hamas-Terroristen erklärten die beiden Patriarchate, es gebe ?keinen Grund, der es rechtfertigt, Zivilisten unter dramatischen Bedingungen gefangen zu halten oder als Geiseln zu nehmen". Es sei ?an der Zeit, dass die Familien aller Beteiligten, die so lange gelitten haben, einen Weg der Heilung einschlagen können". Die internationale Gemeinschaft sei gerufen einzuschreiten. Ziel müsse sein, das Leid der Familien zu beenden, Geiseln freizubringen und Verschwundene zurückzuführen.
Pizzaballa sagte zuletzt eine geplante Reisen nach Italien in dieser Woche ab. Er begründete den Schritt mit der dramatischen Zuspitzung der Lage in Gaza.
(pm - gs)
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