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Ein Teil der Pilgergruppe aus Syrien zum Jugendtreffen im Heiligen Jahr 2025 in Rom vor dem Petersplatz Ein Teil der Pilgergruppe aus Syrien zum Jugendtreffen im Heiligen Jahr 2025 in Rom vor dem Petersplatz 

Syrer beim Jugend-Jubi: Sch?n, hier unser Land zu repr?sentieren

Der Franziskaner-Bruder George Jallouf ist mit einer Gruppe junger Syrer, die aufgrund des 2011 ausgebrochenen Bürgerkriegs mit ihren Familien nach Europa geflohen sind, zum Heilig-Jahr-Treffen der Jugendlichen, das noch bis Sonntag l?uft, nach Rom gereist. Im Interview mit Radio Vatikan berichten er und eine Syrerin und ein Syrer, die in Deutschland Zuflucht fanden, von ihren Eindrücken.

Edoardo Giribaldi und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt

?Ich hoffe, viel, viel Hoffnung zu bringen. Und wir sind gespannt auf die Worte von Papst Leo, auf alles, was er uns in den kommenden Tagen sagen wird, wenn wir ihn treffen", sagt Bruder George Jallouf im Interview mit Radio Vatikan kurz vor dem Abschluss-Wochenende der Heilig-Jahr-Feiern der Jugend. Am Samstagabend steht die Vigil mit Papst Leo in Tor Vergata an; am Sonntag dann ebenfalls dort die große Schlussmesse mit dem Papst.

Bruder George ist Vikar der Kirche St. Franziskus von Assisi in Aleppo und mit einer Gruppe junger Syrer, die in Europa Zuflucht gefunden haben, auf Pilgerfahrt. Die ?Kinder der Diaspora“, wie er sie nennt, sind hier, um am Heilig-Jahr-Treffen für Jugendliche teilzunehmen. Sie ?verwirklichen einen Traum, den viele in Syrien noch nicht leben können“, erklärt der Ordensmann. 

Hören: Ein syrischer Franziskaner aus Aleppo und junge Syrer aus Deutschland über das Heilige Jahr der Jugend (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

Das weiß auch Saeed, 27. Er wurde in Aleppo geboren und lebt seit Dezember 2014 in Deutschland. ?Das schönste Erlebnis ist, erstmal überhaupt hier zu sein. Wenn jemand mir das vor zehn Jahren gesagt hätte, dass ich irgendwann mal in Rom sein würde und hier an dieser Jugend-Wallfahrt teilnehme... das hätte ich nicht geglaubt. Das alleine ist schon ein kleines Wunder. Und auch das Land zu repräsentieren, das ist auch so ein Moment, über den ich immer nachdenke. Dass ich das geschafft habe, mit einer so schönen Gruppe, mit Bruder George...das werde ich nie vergessen, nie vergessen."

Jenny und Saeed aus Syrien mit Redakteurin Stefanie Stahlhofen auf der Terrasse von Radio Vatikan/Vatican News
Jenny und Saeed aus Syrien mit Redakteurin Stefanie Stahlhofen auf der Terrasse von Radio Vatikan/Vatican News

?Hätte es mir jemand vor zehn Jahren gesagt, dass ich irgendwann mal in Rom sein würde - das hätte ich nicht geglaubt. Das alleine ist schon ein kleines Wunder. Und auch das Land zu repräsentieren“

Auch für die 18-jährige Jenny, die mit ihrer Familie in der Nähe von Hamburg Zuflucht fand, ist es etwas ganz besonderes, beim Heiligen Jahr der Jugend in Rom und im Vatikan vor Ort dabei sein zu können: 

Papst Leo im Papamobil auf dem Petersplatz nach der Eröffnungsmesse am Dienstagabend
Papst Leo im Papamobil auf dem Petersplatz nach der Eröffnungsmesse am Dienstagabend   (ANSA)

?Mein Favorit ist der Papst gewesen, wo wir beim Vatikan waren und so viele Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern da waren. Es war so schön, es war wunderbar“

?Es ist alles so schön hier. Die ganzen Leute, mit denen ich hergekommen bin, ich kannte die kaum. Ich kannte die meisten irgendwie nicht so richtig, weil ich sehr jung war, als wir aus Syrien geflohen sind. Ich war sechs Jahre alt und ich fand das sehr schön, dass ich alle Leute kennengelernt habe, dass sie alle so lieb sind. Und mein Favorit ist der Papst gewesen, als wir beim Vatikan waren und so viele Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern da waren. Es war so schön, es war wunderbar.“

Stellvertretend für alle Syrer vor Ort

Bruder George aus Aleppo erklärt, dass es leider für viele Jugendliche in der Heimat nicht möglich war, zu kommen: ?Die Syrer können derzeit aufgrund von Komplikationen im Zusammenhang mit Visa nicht so einfach kommen. Sie haben mich gebeten, eine Kerze für sie anzuzünden und sie mit zur Heiligen Pforte zu nehmen.“ Das hat er getan. Er hat Fotos gemacht, Nachrichten verschickt und mit den anderen aus seiner Gruppe, die stellvertretend für alle Syrer gekommen sind, dafür gesorgt , dass alle anderen auch ?dabei waren, wenn auch aus der Ferne“.

Bruder Georg Jallouf
Bruder Georg Jallouf

?Der Herr ist mit uns. Die Hoffnung enttäuscht nicht. Und wir sind aufgerufen, jeden Tag diese Hoffnung für diejenigen zu sein, denen wir begegnen“

Schwierigkeiten und ?tägliche Wunder“ in Aleppo

Die Lage in Syrien bleibt schwierig. ?In Aleppo ist die Lage relativ ruhig, aber nach den jüngsten Angriffen auf Damaskus ist die Angst in die Herzen der Gläubigen zurückgekehrt. Wir mussten auch während der Messen die Sicherheitsvorkehrungen verstärken: Männer stehen vor den Kirchentüren, um diejenigen zu schützen, die zum Beten hereinkommen“, berichtet der Franziskaner. Trotz allem hält die christliche Gemeinschaft weiter durch. Eine zahlenmäßige Minderheit, etwa 1.200 Gläubige, aber eine lebendige und engagierte Gemeinschaft:  ?Wir haben einen Katechismus-Unterricht, der vom Kindergarten bis zur Oberstufe reicht. Das ist eine Gnade, ein tägliches Geschenk“, so der Ordensmann. Wenn er nach Syrien zurückkehrt, wird Bruder George die Gesichter der Menschen hier, die Worte des Papstes und den Segen Roms mitnehmen. Und eine Gewissheit: ?Die Hoffnung enttäuscht nicht. Und wir sind aufgerufen, jeden Tag diese Hoffnung für diejenigen zu sein, denen wir begegnen.“

(vatican news - sst) 

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01. August 2025, 10:52