Gaza-Arzt mahnt: ?Krieg bedeutet Tod, Frieden bedeutet Leben“
Federico Piana und Mario Galgano - Vatikanstadt
Die Situation im Gazastreifen sei ?sehr schwierig“, erklärt der palästinensische Arzt Maher Ayyad im Gespräch. Mehr als eine Million Menschen seien auf engem Raum eingeschlossen, viele lebten in Zelten ohne Strom, Wasser oder ausreichende Nahrung. Zwar seien zuletzt Lebensmittel ins Gebiet gelangt, doch viele hätten keinen Zugang, weil sie das Angebot auf dem Schwarzmarkt nicht bezahlen könnten oder keine Hilfspakete erhielten.
Besonders kritisch sei die medizinische Lage. ?Alle Krankenhäuser sind überfüllt mit Verletzten. Manchmal behandeln wir Patienten in den Gärten oder auf den Fluren, weil keine Betten frei sind“, berichtet Ayyad. Es fehle an Medikamenten, Antibiotika, Geräten und gut ausgebildetem Personal. ?Oft müssen wir entscheiden, wer operiert werden kann und wer nicht. Wir verlieren viele Patienten.“ Auch Intensivstationen seien überlastet, Beatmungsgeräte knapp. ?Manchmal entlassen wir Patienten zu früh oder nehmen sie zu früh von den Geräten.“
Bis 700 Patienten pro Tag
Das von Ayyad geleitete Krankenhaus – das einzige christliche Krankenhaus im Gazastreifen – versorgt täglich zwischen 600 und 700 Patientinnen und Patienten. Hinzu kämen regelmäßig bis zu 150 Verletzte pro Tag. Doch die medizinischen Einrichtungen seien am Limit: ?Wir brauchen dringend mehr Betten, Personal, Medikamente und funktionierende Geräte.“
Trotz dieser Umstände richtet Ayyad seinen Blick über die akute Not hinaus. ?Als Arzt sehe ich, dass jeder Mensch zählt, egal welcher Religion oder Herkunft. Blutvergießen ist zu viel. Krieg bedeutet Tod, Frieden bedeutet Leben“, sagt er. Seine Botschaft richtet sich an die internationale Gemeinschaft: ?Bitte arbeiten Sie daran, diesen Krieg zu beenden – zum Wohl aller Menschen in dieser Region, für Palästinenser und Israelis gleichermaßen.“
(vatican news)
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