Belgien: Ordensfrauen beziehen zu Doku-Vorwürfen Stellung
Die URV betonte hier, dass die katholische Kirche in Belgien im Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der Seelsorge eine Null-Toleranz-Politik verfolge. Opfer könnten sich an das kirchliche Unterstützungszentrum (info.misbruik@kerknet.be) wenden, um Anerkennung, Beratung und Wiedergutmachung für ihre Straftaten zu erhalten, unabhängig davon, ob die Verjährungsfrist abgelaufen sei oder nicht. Die Kirche verfeinere derzeit ihre Politik im Umgang mit sexuellem Missbrauch im Dialog zwischen Opfern, Regierung, Ordensleuten und Bischöfen.
Hilfe für Betroffene von Zwangsadoption
Eine weitere Folge der Dokumentation befasst sich mit Zwangsadoptionen. Hintergrund sind die forcierten Kindesabgaben bei schwangeren, unverheirateten Frauen, welche im Zeitraum 1950 und 1989 in katholischen Einrichtungen in Belgien und Frankreich entbanden. Die URV wies leibliche Mütter und Adoptierte ausdrücklich darauf hin, dass sie keine Schuld trügen und dass es in Ordnung sei, nach Antworten zu suchen und wieder Kontakt aufzunehmen.
Auf der finden Betroffene eine entsprechende Übersicht über Organisationen, die die Suche begleiten und entsprechende Unterstützung bieten können.
Hilfe bei Machtmissbrauch
Die letzte Folge befasst sich mit Machtmissbrauch in Frauenkongregationen. Hier setze die URV auf Besuche oder Audits und konkrete Korrekturen, die bei entsprechenden Beschwerden folgen würden. Für (ausgetretene) Schwestern seien Anlaufstellen eingerichtet, wo sie vertraulich ihre Geschichten erzählen können.
Aufarbeitung und Gerechtigkeit für ein sicheres Heute
„Nicht alle Hilfe und Anerkennung kann allein innerhalb der kirchlichen Strukturen geleistet werden“, betont Mieke Kerckhof, weswegen mit mehreren offiziellen Stellen zusammengearbeitet werde.
Darunter sind die Kommission für Anerkennung und Mediation (COMEB) bei körperlichem Missbrauch, das Justizministerium bei sexuellem Missbrauch, das Flämischen Adoptionszentrum bei Adoptionen und das Flämischen Meldezentrum bei grenzüberschreitendem Verhalten und Machtmissbrauch.
„Wir bleiben der fürsorglichen und respektvollen Aufarbeitung der Vergangenheit verpflichtet, wollen den Opfern von damals Gerechtigkeit widerfahren lassen und ihnen Anerkennung zollen und wollen auch heute allen einen sicheren Raum bieten“, so die Vorsitzende der URV.
(sir/pm - rva)
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