Kardinal Ambongo: Afrikas Kirche kann Quelle der Vers?hnung sein
Über 230 Teilnehmer fanden sich im ruandischen Kigali ein, um dort bei der bislang größten Versammlung vom 28. Juli bis zum 4. August über die aktuellen und kommenden Herausforderungen ihrer Ortskirchen zu sprechen. Darüber berichtete Kardinal Fridolin Ambongo Besungu aus der Demokratischen Republik Kongo. Der Erzbischof von Kinshasa ist Präsident des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM).
?Wir waren hier, um die Vision jedes Einzelnen zu definieren. Zunächst haben wir die sozio-pastorale Situation Afrikas ein wenig analysiert. Es gibt Teile des Kontinents, die sich entwickeln und in denen die Dinge in die richtige Richtung gehen. Aber an vielen anderen Orten geht es für die Menschen bergab, mit Konflikten, Kriegen, Staatsstreichen, Naturkatastrophen und einem Großteil der afrikanischen Jugend, die dazu neigt, den Kontinent zu verlassen, um woanders hinzugehen, weil sie glaubt, dass es anderswo besser ist. Und manchmal endet das Leben einiger von ihnen in der Wüste oder im Mittelmeer.“
Eigene Verantwortung für Afrika
All dies bringe ?zum Nachdenken“, so der Kardinal, der das Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar seit 2023 leitet. ?Wir glauben, dass all diese Faktoren uns auf unsere eigene Verantwortung gegenüber Afrika hinweisen, insbesondere die Verantwortung derjenigen, die an der Macht sind.“
Die Arbeit im Plenum habe zunächst darin bestanden, sich dieser Realität bewusst zu werden und zu hinterfragen, wie man in seinem eigenen Verantwortungsbereich dazu beitragen könne, ?aus dieser sich wiederholenden Krise in Afrika herauszukommen“, so Ambongo weiter. ?Und inmitten dieser Bemühungen erschien uns Christus als Quelle der Hoffnung, als Licht, das uns den Weg weisen kann.“
Kirche als Quelle der Hoffnung
Die Botschaft, die die Bischöfe im Anschluss an die Sitzung herausgegeben haben, hat als zentrales Thema Christus als Quelle der Hoffnung, der Versöhnung und des Friedens - ?Christus, der seine ganze Zeit damit verbrachte, den Menschen aufzurichten, die Menschen dort zu versöhnen, wo es Kriege und Konflikte gibt“, erläutert Ambongo weiter.
?Und wir glauben, dass die katholische Kirche in Afrika, wenn wir unseren Blick auf dieses Beispiel Christi richten, auch zu einer Quelle der Hoffnung, der Versöhnung und des Friedens für das afrikanische Volk werden kann.“
Evangelisierung
Eine ähnliche Ermunterung hatte auch Papst Leo XIV. in seiner Botschaft an die Bischofsversammlung gerichtet. Konkret bedeute dies für die Kirche des Kontinentes, zunächst eine ?tiefgreifende Evangelisierung“ zu leisten, so der Kardinal, der große Erwartungen in das Gottesvolk setzt:
?Ein evangelisiertes Volk, das von innen heraus verwandelt wurde, das verstanden hat, dass es sich ändern muss, kann die Nation nur wieder aufrichten. Wir sehen, dass es auf dem Kontinent viele getaufte Katholiken gibt, aber manchmal, wenn sie in der Wirtschaft oder in der Politik tätig sind oder sogar in der religiösen Welt, erkennt man sie nicht mehr wieder. Und genau hier müssen wir uns bewusst werden, dass wir uns ändern müssen.“
Versöhnung
Zweitens bedeute dies auch, dass die Kirche selbst konkrete Maßnahmen und Initiativen für die Versöhnung zwischen den Menschen leisten müsse: ?Das heißt, die Gemeinschaften dazu bringen, miteinander zu sprechen, wo die Menschen nicht miteinander sprechen.“
Dabei setze man auch auf ökumenische Ansätze, so der Kardinal mit Blick auf eine Initiative für Frieden und besseres Zusammenleben, die gemeinsam mit den Protestanten ins Leben gerufen wurde:
?Und diese Initiative wurde von allen Teilnehmern als ein Beispiel unterstützt, das man natürlich in anderen Situationen nachahmen kann, indem man es entsprechend anpasst.“
Hoffnung
An die Jugendlichen, die auf dem Kontinent gemessen an der Gesamtbevölkerung besonders zahlreich vertreten sind, hatte die Bischofsversammlung eine besondere Botschaft im Gepäck:
?Niemals die Hoffnung verlieren! Und aus dieser Hoffnung auf den Herrn kann die nötige Energie entstehen, um alle Probleme zu bewältigen, denen junge Menschen begegnen können.“
(vatican news - cs)
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