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Pilger aus Tahiti bei ihrer Anreise zur Heilig-Jahrfeier für Jugendliche in Rom Pilger aus Tahiti bei ihrer Anreise zur Heilig-Jahrfeier für Jugendliche in Rom 

Vorfreude bei Jugend aus Pazifik auf Jubiläum der Jugend in Rom

Drei Jugendliche aus dem Pazifik erzählen Vatican News von ihrer großen Vorfreude, bald an der Heilig-Jahr-Feier für Jugendliche teilzunehmen und ihrem Wunsch, die dort empfangene Hoffnung und Stärkung in ihre Heimatländer mitnehmen zu können.

von Isabella H. de Carvalho

Etwa 18.000  Kilometer in zwei Flügen von 8 und 11 Stunden, mit einer Zeitverschiebung von 12 Stunden – das ist die Strecke, die rund 40 junge Menschen und Erwachsene aus Tahiti, Französisch-Polynesien, zurückgelegt haben, um am Jugendjubiläum in Rom teilzunehmen, das vom 28. Juli bis zum 3. August stattfindet.

„Für einige der Jugendlichen ist es das erste Mal, dass sie ein Flugzeug besteigen“, sagte Marevareva Teuira, die 39 Jahre alte Begleiterin der Gruppe, gegenüber Vatican News. „Aber für uns Katholiken ist Rom unser Haus, unser Zuhause.“

Neben der Gruppe aus Tahiti werden auch sechs junge Menschen aus Guam und drei aus Tonga die lange Reise antreten, um den Pazifik bei diesem Heiligen Jahr zu vertreten. Drei Pilger aus diesen Ländern sprachen mit Vatican News im Vorfeld darüber, wie sie sich vorbereitet hatten, welche Herausforderungen sie bewältigen mussten und welche Hoffnungen sie mit der Reise verbinden.

Frankie aus Guam: Vorfreude auf einen „Glaubensschub"

„Ich kann es kaum erwarten, die universale Kirche zusammen mit vielen Jugendlichen zu erleben. Auf unserer Insel leben etwa 160.000 Menschen. Das Treffen in Rom wird viel größer sein, und das wird für mich und meinen Glauben sicherlich eine augenöffnende Erfahrung sein“, sagt Frankie Casill, ein 32-jähriger Kriminologie-Student aus Hagåtña, der Hauptstadt von Guam. Er ist ehrenamtlich im Jugendbüro der Erzdiözese Agaña tätig und kommt mit fünf weiteren Jugendlichen nach Rom. „Ich bin offen für alles, was der Heilige Geist und Gott mir auf den Weg schicken“, sagt er.

„Es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen, dass ich in Madrid am Flughafen für den Weltjugendtag 2011 war. Es regnete in Strömen, es war kalt, ich konnte nicht gut schlafen. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht dorthin gehöre – aber durch Gottes Gnade bin ich dennoch dort angekommen“, erinnert sich Frankie. „Den Papst aus nächster Nähe zu sehen, die Jugendlichen im Regen in stiller Anbetung vor dem Allerheiligsten – das hat mir den Eifer gegeben, auf meine Insel zurückzukehren und zu helfen, wo ich kann.“

„Ich glaube, der Herr weiß, dass ich einen Neustart brauche – oder einen ‚Glaubensschub.“

Jetzt ist Frankie bereit für eine ähnliche Erfahrung und freut sich schon sehr darauf. „Es ist schon lange her, dass ich an einem spirituellen Rückzug oder einer solchen Reise teilgenommen habe. Ich glaube, der Herr weiß, dass ich einen Neustart brauche – oder einen ‚Glaubensschub‘“, sagt er lachend.

Zur Vorbereitung hat die Erzdiözese verschiedene Initiativen durchgeführt, wie etwa das monatliche „Küsten-Rosenkranzgebet“ an wechselnden Stränden oder spezielle Jugendmessen. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung katholisch ist, sinkt wie in vielen anderen Ländern die Zahl der praktizierenden Jugendlichen.

„Ich hoffe, dass ich durch die Teilnahme am Jugendjubiläum dann Aktivitäten und Programme in unsere Diözese bringen kann, die junge Menschen wieder zur Kirche führen“, sagt er. „Ich möchte einfach die Botschaft der Hoffnung mitbringen – besonders für Guam und unsere Erzdiözese, damit wir gemeinsam weitergehen.“

Frankie mit seinem Wasserbüffel
Frankie mit seinem Wasserbüffel

Latu aus Tonga: Unser Glaube ist universell

Für Latu Malupo, eine 28-jährige Verwaltungsangestellte aus Tonga, ist es das erste Mal, dass sie in ein anderes Land reist. Trotz des langen Flugs sagt sie: „Es ist jede Mühe wert.“ „Ich möchte einfach erleben, wie stark unser Glaube sein kann. Von unserem kleinen Land aus dorthin zu reisen, wo alles begann, ist wunderbar“, sagt sie. „Ich weiß, dass Italien eine reiche christliche und katholische Kultur und Geschichte hat.“

Aus ihrer Diözese Tonga und Niue kommen insgesamt drei junge Menschen. Sie haben die Reise individuell organisiert, da es kurz nach dem Weltjugendtag 2023 in Portugal schwierig war, die Finanzierung und Logistik zu koordinieren. Obwohl die Mehrheit der etwa 100.000 Einwohner Tongas christlich ist, sind nur 13 % katholisch. Latu wird auch am Caritas-Jugendforum in Rom vom 24. bis 26. Juli teilnehmen, das daher einen Teil ihrer Reisekosten übernimmt.

Sie freut sich, ihre Kultur nach Rom zu bringen und andere Jugendliche aus Tonga zu inspirieren. „Wir sind sehr gespannt, andere Länder und Kulturen kennenzulernen und unsere Erfahrungen und Gebetsformen mit ihnen zu teilen“, sagt sie. „Ich bin sehr stolz, hier in Tonga katholisch zu sein, denn wir sind ein kleines Land, jeder kennt jeden. Aber unser Glaube hebt uns hervor.“

„Vielleicht kann ich nach meiner Rückkehr die Jugend geistlich besser anleiten und zeigen, dass unser Glaube nicht nur in unserem Land verankert ist. Unser Glaube ist auch außerhalb präsent – er ist universell.“

Ihre Diözese hat sich auf das Jubiläum mit Rosenkranzgebeten, Liturgien und weiteren spirituellen Angeboten vorbereitet, aber was Latu besonders geprägt hat, ist das Thema der Hoffnung. „Es ist die Hoffnung, die wir in uns tragen, die uns bis zum Ende der Pilgerreise führt. An dieser Hoffnung möchte ich festhalten“, sagt sie.

Latu Malupo
Latu Malupo

Marevareva aus Tahiti: Musik und Energie für Rom

„Natürlich nehmen wir unsere Instrumente mit“, sagt Marevareva bestimmt, als sie gefragt wird, ob die Gruppe ihre musikalischen Begleiter, mit denen sie die Messen in Papeete gestalten, nach Rom bringen wird. „Unsere Instrumente verlassen uns nie. Wir lieben Musik, wir leben unsere Messen mit Musik“, erklärt sie. Sie spielen typischerweise Ukulele, Trommeln, Klavier und andere Instrumente in ihren Liturgien.

Für sie ist das der einzige Unterschied zwischen Katholiken aus Französisch-Polynesien und jenen aus Europa. „In allen anderen Dingen leben wir das Gleiche. Wir beten das gleiche Vaterunser und das gleiche Ave Maria. Vor allem aber lieben wir denselben Gott und denselben Jesus Christus.“ Marevareva freut sich besonders, dass die jungen Menschen in ihrer Gruppe bei der Heilig-Jahrfeier der Jugendlichen die Universalität des Glaubens erleben können.

„Dieses Ereignis ist eine Gelegenheit für eine tiefe Begegnung mit Jesus – in der wunderbaren Kulisse Roms“, sagt sie. Sie berichtet, dass sie sich in ihrer Pfarrei mit Katechesen und Gebetszeiten geistlich vorbereitet haben. „Rom ist der Ort, wo unser guter Hirte lebt, unser Papst, den wir sehr lieben und respektieren. Als Polynesier, die von so weit herkommen, erwarten wir viel von dieser Reise. Es ist ein entscheidendes Jahr für uns.“

Die Organisation der Reise war nicht einfach, vor allem wegen der hohen Kosten. Die Jugendlichen haben über ein Jahr lang Spenden gesammelt und Essen verkauft, um Geld für die Reise zusammenzubekommen. Auch die Pfarreimitglieder haben die Gruppe finanziell unterstützt. „Zuhause helfen wir uns alle gegenseitig“, sagt Marevareva lächelnd.

Sie betont, dass junge Menschen in den katholischen Gemeinden Tahitis sehr aktiv sind und hofft, dass sie etwas von der Energie aus Rom mit nach Hause bringen. „Wir wollen, dass die Jugendlichen ihren Glauben an Jesus Christus stärken und ihn mit Gleichaltrigen teilen – in den Pfarreien, aber auch in Schulen und Familien. Wir hoffen, dass dieses Jubiläumsjahr viele Herzen berührt.“

Marevareva Teuira
Marevareva Teuira

(vatican news - Übersetzung: rva)

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26. Juli 2025, 11:20