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Beduinenfamilien, die das Gouvernement Sweida im Rahmen eines Abkommens zwischen der syrischen Regierung und drusischen K?mpfern im Gouvernement Deraa verlassen haben Beduinenfamilien, die das Gouvernement Sweida im Rahmen eines Abkommens zwischen der syrischen Regierung und drusischen K?mpfern im Gouvernement Deraa verlassen haben 

Syrien: Christen-Vertreter fordern internationalen Schutz

Nach einer Woche t?dlicher K?mpfe in der südlichen syrischen Region Sweida mit rund 1.000 Toten ?u?ern christliche Führer ihr Vertrauen in die syrische Regierung unter Ahmed al-Sharaa. Sie setzen auf die islamistisch geführte Regierung, um die n?tige Sicherheit wiederherzustellen, fordern aber auch internationalen Schutz für die Bev?lkerung.

Pater Toni Butros, ein griechisch-katholischer Priester aus Sweida, veröffentlichte am 21. Juli ein Video, in dem er die internationale Aufmerksamkeit auf die ?Massaker“ in Sweida lenkte. Die Auseinandersetzungen begannen am 13. Juli und entwickelten sich zu Gewaltakten gegen Drusen und Christen. Berichte zeigen auch die Beteiligung sunnitischer Beduinen und bewaffneter Stämme. Auffällig war, dass auch syrische Regierungstruppen, die zur Eindämmung der Gewalt entsandt wurden, in Gräueltaten verwickelt waren und dschihadistische Ansichten vertraten.

Die Vorfälle richteten sich vorrangig gegen drusische Zivilisten, die in ihren Häusern und Autos getötet wurden. Syrische Soldaten, erkennbar an Uniform und Abzeichen, erschossen Zivilisten auf offener Straße. Auch christliche Ziele wurden getroffen: Mehrere Kirchen, darunter die griechisch-melkitische St.-Michael-Kirche in Al-Sura, wurden in Brand gesteckt. Zusätzlich wurden 38 christliche Häuser in Brand gesetzt, was zahlreiche Familien obdachlos machte. L'Oeuvre d'Orient, eine katholische Wohltätigkeitsorganisation, berichtete am 21. Juli, dass mehrere hundert Christen in den melkitischen Pfarreien in Shorba, der Kapuziner-Franziskaner-Kirche und der griechisch-orthodoxen Erzdiözese in Sweida ohne Wasser, Nahrung und Strom Zuflucht suchten.

Pastor getötet

Ein Todesfall betraf den evangelischen Pastor Khalid Mezher, der drusischer Abstammung war und zum Christentum konvertierte. Er wurde zusammen mit zwölf Familienmitgliedern, darunter Kinder, getötet, als islamistische Militante sein Haus stürmten, wie SyriacPress am 19. Juli berichtete. Unter den drusischen Opfern befand sich auch ein US-Bürger. Hosam Saraya, ein 35-jähriger syrischer Amerikaner aus Oklahoma, wurde als einer von acht Männern identifiziert, allesamt Familienmitglieder, die während der konfessionellen Gewalt festgenommen und bei einem Hinrichtungsangriff getötet wurden. Ein Video ihrer Tötung kursierte am Wochenende vom 19. auf den 20. Juli in den sozialen Medien, wie CNN berichtete. CNN erklärte, die Identität der Schützen im Video nicht unabhängig bestätigen zu können. Ein Freund der Familie Saraya äußerte die Vermutung, es handele sich um mit der Regierung verbündete militante Kämpfer.

Pater Butros richtete einen Appell an die Weltgemeinschaft: ?Wir fordern internationalen Schutz“, sagte der Priester. ?Wir sind keine Minderheit, wir sind Teil Syriens und leben seit Hunderten von Jahren hier. Wir sind das Volk dieses Landes. Wir und unsere drusischen Brüder leben hier zusammen.“ Er bat ?die USA, Europa, den Vatikan und die ganze Welt um internationalen Schutz für Sweida, die gesamte Region, für uns und unsere drusischen Geschwister“.

Orthodoxer Patriarch reagiert

Patriarch Johannes X., der griechisch-orthodoxe Primas und einer der ranghöchsten christlichen Geistlichen Syriens, schloss sich in einer Erklärung vom 20. Juli den Forderungen an: ?Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Antiochia und dem gesamten Osten schließt sich den Stimmen der Weisen dieser Welt an und fordert ein Ende des Blutvergießens in Suwayda (Sweida) und lobt regionale und internationale Vermittlungsbemühungen, um diesen Massakern, die das Zusammenleben aller Gemeinschaften zum Ziel haben, ein Ende zu setzen.“

Eine Einordnung

Beobachter weisen darauf hin, dass diese jüngste Krise eine Gewaltwelle aufzeigt, die die islamistische Regierung entweder nicht in der Lage oder nicht willens sei, Teile Syriens oder sogar ihre eigenen Sicherheits- und Militärkräfte zu kontrollieren. Hélène Sallon von der französischen Zeitung Le Monde schrieb, der derzeitigen Regierugn gehe ?geschwächt aus der Auseinandersetzung mit der drusischen Führung und Israel hervor, das zugunsten der religiösen Minderheit intervenierte.“ Sie fügte hinzu: ?Es ist ihm nicht nur nicht gelungen, Damaskus‘ Souveränität über die Region wiederherzustellen, sondern er hat es auch nicht geschafft, sich als einigende und schützende Figur unter den durch 14 Jahre Bürgerkrieg zerrissenen Gemeinschaften zu etablieren.“ Eine regionale Geheimdienstquelle teilte Reuters mit, dass die Regierung in Damasku?die Ereignisse vor Ort nicht unter Kontrolle gehabt habe, weil es an einem disziplinierten Militär mangele und er sich stattdessen auf einen Flickenteppich von Milizen verlasse, die oft einen islamistischen Hintergrund hätten.“ Frühere Vorfälle umfassen die Tötung von Hunderten Alawiten im März in Latakia durch mit der derzeitigen Regierung verbündete Kräfte sowie einen Selbstmordanschlag am 22. Juni in der griechisch-orthodoxen Kirche St. Elias in Damaskus, bei dem 25 Christen getötet und Dutzende verletzt wurden.

Nadine Maenza, Präsidentin des International Religious Freedom Secretariat in Washington, äußerte gegenüber OSV News, dass das Blutvergießen in Sweida eine Bewährungsprobe für die Regierung sei. ?Syrien kann keinen Frieden erreichen, solange staatliche Institutionen an Gräueltaten beteiligt sind und Minderheiten von der Macht ausgeschlossen bleiben. Echte Stabilität erfordert echte Reformen“, sagte Maenza. Sie betonte die Notwendigkeit, dass Minderheiten eine Rolle in ihrer eigenen Regierungsführung und Sicherheit spielen müssten, was ein dezentrales System und eine überarbeitete Verfassung erfordere, die gleiche Bürgerrechte garantiert. ?Solange Islamisten ungestraft agieren und Minderheiten gesetzlich ausgegrenzt werden, wird die Gewalt bestehen bleiben“, fügte sie hinzu. Maenza bekräftigte: ?Ein Ende der Gewalt zu fordern, reicht nicht aus. Die Strukturen, die sie ermöglichen, müssen sich ändern.“

(osv - mg)

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23. Juli 2025, 13:05