Pakistan: Katholik zu Unrecht wegen Blasphemie festgenommen
So behauptete Ali, Paul hätte sich während eines Gesprächs in seinem Laden im Stadteil Nishat abschätzig über Mohammed geäußert. Anschließend habe er schnell lokale religiöse Leiter mobilisiert, Gleiches zu behaupten.
Fälschlich angeklagt
Obgleich Zeugen des Gesprächs nichts dieser Art mitbekamen und dies auf Anfrage auch so aussagten, wurde er kurze Zeit später festgenommen. Die Untersuchungen laufen noch. Der wahre Grund dieser Anklage liege, nach Aussagen von Anwohnern des Stadtteils, in einem Streit zwischen der Familie Pauls und dem Ladenbesitzer bezüglich des Abwassers. Die Familie und weitere christliche Anwohner der Gegend befürchten nun das Ausbrechen von Massengewalt.
Reform dringend notwendig
Dieser Vorfall zeige erneut die Manipulierbarkeit des Blasphemiegesetzes für persönliche Rachezüge, kommentierte Anwältin Aneeqa Maria Anthony, Angestellte der NGO ?The Voice Society“. Diese setzt sich derzeit für Pauls Fall ein.
Es sei dramatisch, dass ein solch kleiner persönlicher Disput zu so etwas Großem wie einem Blasphemievorwurf ausarten konnte, der wenn nicht abgewiesen, mit dem Tod bestraft wird. Es bedürfe daher dringender Reformen, dass solche Falschanklagen nicht mehr möglich seien, so die Anwältin.
(fides - rva)
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