Myanmar: Neun Personen wegen Mordes an Priester verurteilt
Die genauen Motive für den Mord an Don Donald sind laut lokalen Quellen noch unklar. Der katholische Priester aus Mandalay galt als engagierter Seelsorger, der sich besonders für Kinder einsetzte, die wegen des Bürgerkriegs keine Schule mehr besuchen konnten. In der Gemeinde herrscht verhaltene Erleichterung über das Urteil, doch viele Fragen bleiben offen – auch die Familie fordert mehr Aufklärung.
Täter aus Widerstandsgruppen
Ersten Ermittlungen zufolge gehörten die Täter bewaffneten lokalen Gruppen an, die zu den „Volksverteidigungskräften“ (PDF) zählen – dem bewaffneten Arm der Nationalen Einheitsregierung (NUG), einer Exilregierung aus Abgeordneten des vom Militär 2021 gestürzten Parlaments. Die PDF kontrollieren sogenannte „befreite Zonen“, die sich der Kontrolle der Militärjunta entzogen haben.
Justiz im Parallelstaat der birmanischen Exilregierung
Die Täter wurden von der PDF selbst festgenommen. Das Urteil erging durch ein Gericht der NUG, die in der Region Sagaing ein eigenes Justizsystem aufgebaut hat, da das staatliche System dort infolge der Kämpfe zusammengebrochen ist. Diese Parallelgerichte arbeiten ohne klaren Rechtsrahmen, orientieren sich aber sowohl an früheren birmanischen Gesetzen als auch an internationalen Menschenrechtsstandards. Bezirksrichter können dort sogar die Todesstrafe verhängen.
(fides - rva)
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