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Panama bei einer ?berflutung im Mai 2025 Panama bei einer ?berflutung im Mai 2025  (AFP or licensors)

Kirchliche Beobachtungsstelle für Klimagerechtigkeit gegründet

Jüngst haben die Bischofskonferenzen Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und der Karibik im Vatikan einen Appell für Klimagerechtigkeit und Umweltschutz pr?sentiert. Und: In diesen Tagen wurde eine kirchliche Beobachtungsstelle für Klimagerechtigkeit gegründet, die von der kirchlichen Amazonas-Konferenz (Conferência Eclesial da Amaz?nia, CEAMA), gef?rdert wird. Das berichtet der vatikanische Fides-Dienst.

Diese Beobachtungsstelle wird demnach die Umsetzung der auf den letzten Klimakonferenzen (COP) getroffenen Vereinbarungen überwachen, Nichteinhaltungen registrieren und die Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen beobachten, berichtete Fides zu Monatsbeginn. Im Vatikan hatten bei einer Pressekonferenz am 1. Juli die kontinentalen bischöflichen Zusammenschlüsse Lateinamerikas und der Karibik (CELAM), Asiens (FABC) und Afrikas (SECAM) unter Koordination der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika ihren ?Appell für Klimagerechtigkeit und das gemeinsame Haus: ökologische Umkehr, Transformation und Widerstand gegen falsche Lösungen“ (Un llamado por la justicia climática y la casa común: conversión ecológica, transformación y resistencia a las falsas soluciones) präsentiert. Es gelte, den ?falschen Lösungen“ die Stirn zu bieten und die Aufmerksamkeit der reichen Länder darauf zu lenken, ?mit dringenden Maßnahmen“ die ökologischen Schulden der ärmsten Nationen zu begleichen, heißt es darin etwa.

Verantwortung und Klimagerechtigkeit

Zu den Maßnahmen, die das Dokument vorschlägt, gehört auch ein Ruf zur Verantwortung: Den Bischöfen zufolge müssen die Länder, die in der Vergangenheit am meisten zu den Schadstoffemissionen beigetragen haben, die größten Lasten bei der Eindämmung und Anpassung übernehmen, ohne die ärmeren Länder weiter zu belasten.

Um dies zu erreichen, schlägt der Text die Schaffung einer ?neuen Koalition“ vor, die die Kirche, Regierungen, indigene Völker sowie Wissenschaftler und humanitäre Organisationen im Süden und ?Verbündete im Norden“ zusammenbringt, um ?ehrgeizige Maßnahmen zu untersuchen und zu fördern, die soziale und ökologische Schulden angehen“ und so ?eine gerechte und nachhaltige Zukunft für neue Generationen“ garantieren.

Berufung auf ?Laudato sì"

Das Dokument, das in drei große Kapitel unterteilt ist, beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Klimakrise, die bereits in der Enzyklika ?Laudato si'“ (vor zehn Jahren von Papst Franziskus veröffentlicht) erörtert wurden, und befasst sich auf globaler Ebene mit den verschiedenen sozialen und moralischen Auswirkungen, wobei es einen Appell an die Staaten richtet, nicht mit ?falschen Lösungen“ zu intervenieren, wie sie es bisher getan haben, sondern mit konkreten Maßnahmen.

Klimaschulden und grüne Wirtschaft

Bereits zu Beginn des Textes wird der ?Widerspruch“ angeprangert, dass eine angebliche ?Energiewende“ mit den Gewinnen aus der Erdölförderung finanziert wird, ohne dass eine wirkliche Verpflichtung zur Abkehr von fossilen Brennstoffen besteht. Daher auch die Kritik am so genannten ?Greenwashing“ der Umweltpolitik: Die grüne Wirtschaft, auch wenn sie als nachhaltiges Modell dargestellt wird, birgt das Risiko, nichts anderes als eine ?Modernisierung des Kapitalismus“ zu sein, die weiterhin Macht und Reichtum in den Händen einiger weniger konzentriert, die Ärmsten ausschließt und die bestehenden Ungleichheiten verschärft. Das derzeitige System, so wird in dem Text betont, neigt nicht dazu, den Planeten zu schützen, sondern die Natur zu ?kommerzialisieren“ und sie in ein ?Gut zu verwandeln, das nur von einigen wenigen gehandelt werden kann“, ohne die Handlungen und Prozesse zu hinterfragen, die zur Klimakrise geführt haben.

?Wirklich nachhaltiges, unterstützendes und inklusives Wirtschaftssystem aufbauen“

Erinnerung an Heiliges Jahr 

In der Verkündigungsbulle des Jubiläums 2025 ?Spes non confundit“ und in der Botschaft zum Weltfriedenstag 2025 hatte der argentinische Papst die Auslandsverschuldung als ?Instrument der Kontrolle“ von Regierungen und Finanzinstitutionen über arme Länder bezeichnet.

Das Dokument greift diese Worte und die oft geäußerte Aufforderung von Papst Franziskus an die reichen Länder auf, ?ihre ökologische Schuld anzuerkennen und zu begleichen, die aus den jahrzehntelangen Emissionen und der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zum Nachteil der armen Länder resultiert“. Schätzungen zufolge könnten sich die Klimaschulden des globalen Nordens in den nächsten 25 Jahren auf 192 Billionen Dollar belaufen. Aus diesem Grund wird in dem Text eine ?nicht nur finanzielle, sondern auch moralische Gerechtigkeit“ gefordert, die Transparenz und konkrete Verpflichtungen zur Unterstützung der schwächsten Bevölkerungsgruppen verlangt, ohne deren Verschuldung weiter zu verschlimmern.

(fides - sst) 

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07. Juli 2025, 10:24