Kirchliche Beobachtungsstelle für Klimagerechtigkeit gegründet
Diese Beobachtungsstelle wird demnach die Umsetzung der auf den letzten Klimakonferenzen (COP) getroffenen Vereinbarungen überwachen, Nichteinhaltungen registrieren und die Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen beobachten, berichtete Fides zu Monatsbeginn. Im Vatikan hatten bei einer Pressekonferenz am 1. Juli die kontinentalen bischöflichen Zusammenschlüsse Lateinamerikas und der Karibik (CELAM), Asiens (FABC) und Afrikas (SECAM) unter Koordination der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika ihren ?Appell für Klimagerechtigkeit und das gemeinsame Haus: ökologische Umkehr, Transformation und Widerstand gegen falsche Lösungen“ (Un llamado por la justicia climática y la casa común: conversión ecológica, transformación y resistencia a las falsas soluciones) präsentiert. Es gelte, den ?falschen Lösungen“ die Stirn zu bieten und die Aufmerksamkeit der reichen Länder darauf zu lenken, ?mit dringenden Maßnahmen“ die ökologischen Schulden der ärmsten Nationen zu begleichen, heißt es darin etwa.
Verantwortung und Klimagerechtigkeit
Um dies zu erreichen, schlägt der Text die Schaffung einer ?neuen Koalition“ vor, die die Kirche, Regierungen, indigene Völker sowie Wissenschaftler und humanitäre Organisationen im Süden und ?Verbündete im Norden“ zusammenbringt, um ?ehrgeizige Maßnahmen zu untersuchen und zu fördern, die soziale und ökologische Schulden angehen“ und so ?eine gerechte und nachhaltige Zukunft für neue Generationen“ garantieren.
Berufung auf ?Laudato sì"
Das Dokument, das in drei große Kapitel unterteilt ist, beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Klimakrise, die bereits in der Enzyklika ?Laudato si'“ (vor zehn Jahren von Papst Franziskus veröffentlicht) erörtert wurden, und befasst sich auf globaler Ebene mit den verschiedenen sozialen und moralischen Auswirkungen, wobei es einen Appell an die Staaten richtet, nicht mit ?falschen Lösungen“ zu intervenieren, wie sie es bisher getan haben, sondern mit konkreten Maßnahmen.
Klimaschulden und grüne Wirtschaft
Erinnerung an Heiliges Jahr
Das Dokument greift diese Worte und die oft geäußerte Aufforderung von Papst Franziskus an die reichen Länder auf, ?ihre ökologische Schuld anzuerkennen und zu begleichen, die aus den jahrzehntelangen Emissionen und der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zum Nachteil der armen Länder resultiert“. Schätzungen zufolge könnten sich die Klimaschulden des globalen Nordens in den nächsten 25 Jahren auf 192 Billionen Dollar belaufen. Aus diesem Grund wird in dem Text eine ?nicht nur finanzielle, sondern auch moralische Gerechtigkeit“ gefordert, die Transparenz und konkrete Verpflichtungen zur Unterstützung der schwächsten Bevölkerungsgruppen verlangt, ohne deren Verschuldung weiter zu verschlimmern.
(fides - sst)
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