DR Kongo: Vereinte Nationen verstärken Hilfe nach Kirchen-Massaker
Die UN-Mission verurteilte den Angriff in der Kleinstadt Komanda in der Provinz Ituri als „schändlichen Akt der Gewalt“ und sprach von einem schweren Bruch des humanitären Völkerrechts. Besonders entsetzt zeigte sich MONUSCO über die Tatsache, dass sich der Angriff gezielt gegen betende Gläubige, darunter Jugendliche und Kinder, richtete, die sich an einem kirchlichen Ort aufhielten. Angriffe auf wehrlose Zivilisten an Orten des Gebets seien nicht nur moralisch inakzeptabel, sondern verstießen auch klar gegen internationale Menschenrechtsstandards, erklärte die amtierende Missionsleiterin Vivian van de Perre. Sie forderte eine rasche und umfassende Untersuchung durch die kongolesischen Behörden.
Ähnlich verurteilte auch das UN-Kinderhilfswerk UNICEF das Massaker in Komanda mit scharfen Worten. Dass dabei auch mindestens neun Kinder getötet wurden, sei „sinnlos und abscheulich“, erklärte UNICEF in einer Stellungnahme, und weiter: „Kinder dürfen niemals zur Zielscheibe von Angriffen werden“. Die Organisation warnte zudem, dass die zunehmende Gewalt zwischen bewaffneten Gruppen in der Provinz Ituri die ohnehin katastrophale humanitäre Lage weiter verschärfe. Der Zugang zu den besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen werde immer schwieriger. Dabei seien Kinder am stärksten betroffen. UNICEF drängte auf sofortigen Frieden im gesamten Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Rache für Schlag gegen Miliz
Die Regierung der DR Kongo sprach von einem „grauenhaften Massaker“, das nach Einschätzung des Militärs in direktem Zusammenhang mit jüngsten Armeeoperationen gegen die ADF-Miliz stehe. Man gehe davon aus, dass der Angriff ein Racheakt der mit dem Islamischen Staat verbundenen Rebellengruppe gewesen sei.
Zugleich kündigte die Regierung am Montag verstärkte Schutzmaßnahmen für religiöse Einrichtungen im Osten des Landes an. Zusätzliche Einheiten würden intensive Patrouillen sowie gezielte Aufklärungsmaßnahmen durchführen, um weitere Angriffe zu verhindern. Scharfe Kritik am staatlichen Krisenmanagement kam indes von der Rebellengruppe M23, die der Regierung „eklatante Inkompetenz“ beim Schutz der Bevölkerung vorwarf.
(kap - cs)
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